Düsseldorfer Schulen wollen Großspende nicht
Die Schüler der Christophorus Schule in Düsseldorf-Wersten können sich freuen: Ihre Schule bekommt über vier Jahre jeweils 2.500 Euro von der „Tischgemeinschaft Reserve“ der „Düsseldorfer Jonges“. Von dem Geld wird ihre Schule zusätzliche Schwimmlehrer und Schwimmstunden bezahlen. Die höchst aktiven „Reservisten“ des Heimatvereins „Düsseldorfer Jonges“ verbinden mit ihrer Spende über insgesamt 10.000 Euro den Wunsch, dass alle Christophorus-Schüler am Ende der Grundschulzeit schwimmen können. Schulleiterin Andrea Ziehsler und Schwimmlehrerin Andrea Richter haben einen ausführlichen Plan aufgestellt, wie sie mit zusätzlichen Kräften das Ziel erreichen wollen. „Von den 197 Kindern der städtischen, katholischen Grundschule Christophorus müssen sich viele erst noch an das Element Wasser gewöhnen“, erklärt Lehrerin Richter. Etwa drei Viertel der Kinder stammen aus Migranten-Familien.
„Wir sind froh, dass unsere Bewerbung Erfolg hatte und dass wir nun mit verstärkten Kräften an diese wichtige Aufgabe herangehen können“, sagt Schulleiterin Ziehsler. Bislang schaffte nur ein Teil der Christophorus-Schüler die Seepferdchen-Prüfung. Und damit steht die Christophorus-Schule bekanntlich leider nicht allein. Seepferdchen bedeutet, 25 m schwimmen und im flachen Wasser tauchen.
Im Frühjahr 2014 hatten die Jonges alle 86 Grundschulen der Stadt Düsseldorf aufgerufen, sich um die Seepferdchen-Förderung der Tischgemeinschaft Reserve zu bewerben. Beworben haben sich nur zwei Schulen! „Das hat uns einigermaßen überrascht“, sagt "Reserve"-Tischbaas Kurt Büscher: „Überzeugt hat uns dann der detaillierte Verwendungsplan, den das Christophorus-Kollegium vorgelegt hat.“
Die Gruppe "Reserve" im größten Heimatverein Europas sammelt regelmäßig für soziale Zwecke. „Mit der Seepferdchen-Förderung haben wir in unserer Heimatstadt einen Zweck gefunden, für den wir uns gern engagieren“, sagt Baas (Gruppenführer) Büscher. Am 28.8.2014 wurde die Förder- und Verwendungsvereinbarung in Wersten unterschrieben. Das Fördergeld zahlen die Reservisten in vier Raten auf ein Sonderkonto der Stadt Düsseldorf ein. „Die Lehrer und vor allem die Kinder werden sich anstrengen, dass künftig alle die Christophorus-Schule mit bestandener Seepferdchen-Prüfung verlassen“, verspricht Schulleiterin Ziehsler. Und an anderer Stelle wird man sich fragen lassen müssen, warum die Initiatiave der rührigen Reservisten nicht aufgegriffen wurde.
Autor:Martin Beier aus Düsseldorf |
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