Düsseldorfer Jonges wollen Pylon als Kulturdenkmal erhalten

Einer dieser Pylonen soll als Kulturdenkmal dienen.
  • Einer dieser Pylonen soll als Kulturdenkmal dienen.
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Ein Y-förmiger Pylon aus Stahl ist das letzte noch verbliebene sichtbare Zeichen des abgerissenen Tausendfüßlers. Wolfgang Rolshoven, Baas des größten Heimatvereins in Europa, teilte in einem Interview mit NRW-TV und der R.P. mit: „Wir haben uns für den Abriss ausgesprochen, finden es aber angemessen, als Erinnerungsstück einen dieser Pfeiler in der Innenstadt aufzustellen. Darum haben wir die Stadtverwaltung gebeten, einen Pylon zu behalten und nicht zu verschrotten“.

Der Zuspruch der der Bürger sei zudem sehr groß. So sei auch die Initiative „Lott stonn“, die gegen den Abriss des Tausendfüßlers kämpfte, und die Bezirksvertretung 1 für die Umsetzung des Vorschlages der Düsseldorfer Jonges. Letztere fassten bereits einen einstimmigen Beschluss, die Stadt aufzufordern, einen Pylonen als Kulturdenkmal zu erhalten. Dazu müsste die Stadt mit der Abrissfirma über den Rückkauf des 13 Tonnen schweren und etwa 10 000 Euro kostenden Pylonen verhandeln, da der Abrissschrott in das Eigentum der Firma übergegangen ist.

Wer das Geld dafür aufbringt, ist jedoch noch unklar. Während sich die Begeisterung bei der CDU/FDP in Grenzen hält, sprechen sich neben SPD und Grüne auch die Ratsfraktion der FREIEN WÄHLER für die Erhaltung eines Pylonen als Kulturdenkmal aus: „Der vormals denkmalgeschützte Tausendfüßler war über 50 Jahre festes und wichtiges Bindeglied der Nord-Süd-Achse. Das Bauwerk galt nach dem Zweiten Weltkrieg als Zeichen des Wiederaufbaus und des Aufschwungs in Düsseldorf, daher denke ich, dass ein kleiner Hinweis auf die Baukunst vergangener Zeiten mit einem Stück der Substanz des Tausendfüßlers gerechtfertigt ist“, so der Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER, Dr. en jur. (Bol) Klaus Kirchner.

„Es besteht jedoch die Möglichkeit, noch einmal darüber nachzudenken, wenn die Düsseldorfer Jonges die Kosten übernehmen würden“, sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) in einem Interview. Jonges-Baas Rolshoven wird dies mit dem Vorstand erörtern.

INFO:

Der Tausendfüßler wurde von 1961 bis 1962 im Rahmen der umfangreichen Umbaumaßnahmen in der Innenstadt (1954–1962) errichtet. Seitdem war er ein wichtiges Bindeglied der Nord-Süd-Straßenführung durch die Innenstadt und Bestandteil der Landesstraße 55. Im. Dezember 1993 wurde er in die Denkmalliste der Stadt in der Kategorie Technische Denkmäler, Anlagen und Bauten für den Straßenverkehr eingetragen. Seit 2001 wurde darüber diskutiert, den Tausendfüßler abzureißen, um eine größere und neu zu gestaltende Fläche für das Projekt Kö-Bogen zu erhalten.

Im Juni 2012 genehmigte Verkehrsminister Harry Voigtsberger den Abriss. Die Abbrucharbeiten begannen am 25. Februar 2013. Beim Abriss sind rund 4.500 Kubikmeter Beton und fast 5.000 Quadratmeter Asphalt bewegt worden.

Autor:

Peter Ries aus Düsseldorf

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