Der Hofgarten bleibt ein Problem

Düsseldorf, 24. Mai 2020

Seit Jahren kommt der Hofgarten aus den negativen Schlagzeilen nicht raus. Es wurde und wird berichtet, dass einige Radfahrende und Nutzer von Elektrorollern sich und Besucher durch ihren Fahrstil gefährden und manchmal sogar Tiere zu Tode hetzen. Andere werfen unabsichtlich und absichtlich ihren Müll in die Gegend und Zerbrechen absichtlich Glasflaschen.

Pyrotechnik gefährdet in Silvesternächten dort lebende Tiere. Einige Tierhalter lassen ihre Hunde frei laufen, so dass andere Tiere verletzt oder getötet werden. Dies geschieht leider auch immer wieder an den Rheinbahngleisen.

Auch für Graffitischmiereien am Schwanenhaus sowie diverse Straftaten, wie z.B. Diebstähle von Regenrohren oder im Zusammenhang mit Drogen, Handtaschendiebstählen, mindestens einer Vergewaltigung oder der Selbstjustiz des „Machetenmanns“ ist der Hofgarten mittlerweile eher berüchtigt, statt berühmt.

Die Folgen für Flora und Fauna nach den Hitzesommern 2018 und 2019 sowie die mangelhafte Pflege der Rasenflächen sind zu besichtigen.

Laut Stadtverwaltung erfolgt eine Priorisierung bei Tierschutz-Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten im Verhältnis zu anderen polizeilichen Aufgaben zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit nicht.

Schwanenmutter Maragrete Bonmariage und Hofgartenfotograf Walter Hermanns beschweren sich seit Jahren über diese unhaltbaren Zustände, weshalb die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER in der letzten Ratsversammlung die Verwaltung fragte, was die Stadtverwaltung Düsseldorf beschlossen hat, um ab Mai 2020 durch welche konkreten Handlungen erstens Menschen, die sich am bzw. im Hofgarten erholen wollen vor dem Fehlverhalten anderer, z.B. Radfahrenden, Nutzer von Elektrorollern, Tierhaltern die ihre Hunde ohne Leine frei laufen lassen, etc. zu schützen, zweitens das Leben der Tiere im Hofgarten zu sichern (Futter, Wasser, Pflege der Gewässer, Pflege der Grünanlagen, Einschreiten gegenüber uneinsichtigen Menschen, etc.) und drittens, welche konkreten Handlungen die Stadtverwaltung Düsseldorf aufgrund des am 4. Juli 2019 beschlossenen Klimanotstands für Düsseldorf ab Mai 2020 für Mensch, Tier und Natur im Hofgarten beschlossen hat, damit es nicht wieder zu Zuständen kommt, wie in den Hitzesommern 2018 und 2019.

Die Verwaltung antwortete, dass der Hofgarten, „wie auch die anderen Grünanlagen im Stadtgebiet, von den Dienstkräften des Ordnungsamts regelmäßig im Rahmen der personellen Möglichkeiten und unter Beachtung der gesamtstädtischen Einsatzlage zu unterschiedlichen Zeiten aufgesucht und kontrolliert [wird]. Der Ordnungs- und Servicedienst wird den Hofgarten auch weiterhin präventiv aufsuchen.“

Zu den Tieren wurde geantwortet, dass wildlebende Tiere an die Lebensbedingungen in öffentlichen Parkanlagen angepasst sind und dann, wenn sie nicht genügend Futter finden, auf andere Gebiete und Futterquellen im Umland ausweichen. „Die von der Stadt gehaltenen Tiere, insgesamt 15 Schwäne und Gänse im Hofgarten, werden zusätzlich gefüttert. Sie gelten nicht als wildlebende Tiere. Zudem befinden sich drei Vogelfutterstationen im Park, die von engagierten Bürgerinnen und Bürgern gefüllt werden sowie ca. 40 Vogelhäuschen.“

Die Gewässer weisen durch ihre Speisung aus der nördlichen Düssel eine eher gute Wasserqualität auf. Die Gewässerränder werden ganzjährig, Woche für Woche, zweimal durch eine Firma gereinigt. Im Februar/März 2020 wurde der Schlamm aus zwei Buchten entfernt.

Die Müllbehälter und das Umfeld werden dreimal wöchentlich geleert bzw. gereinigt. Nach starken Vermüllungen an Wochenenden erfolgen zusätzliche Beseitigungen. „Die Düsseldorfer Straßenordnung sieht Regelungen für die Benutzung von Anlagen vor. Danach sind Hunde in Grünanlagen nur angeleint und auf Wegen zu führen und ist das Radfahren in Anlagen außerhalb der besonders gekennzeichneten Wegen verboten.“

Bei extremen Wetterlagen und „sofern notwendig und sinnvoll, wird den Gewässern Frischwasser zugeführt und Umwälzungen zur Sauerstoffanreicherung vorgenommen. … Die Priorität bei der Wässerung von Vegetationsflächen leigt bei Jungbäumen und Bäumen an problematischen Standorten sowie Beeten und Gehölzflächen. Eine Bewässerung der Rasenflächen ist nicht vorgesehen, da sich diese nach Trockenphasen sehr schnell regenerieren.“

Claudia Krüger, Vorsitzende der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER und Oberbürgermeisterkandidatin der Aktion Partei für Tierschutz – TIERSCHUTZ hier! zur Kommunalwahl am 13. September 2020 : „Es lohnt sich, diese Antwort nochmals zu lesen. Dann stellt man fest, Ja, es gibt Regeln aber Nein, sie werden nicht konsequent durchgesetzt. Warum? Weil nicht genügend Personal vorhanden ist, um neben allen anderen, auch wichtigen Aufgaben, hier tätig zu werden.

Die im Hofgarten lebenden Tiere werden von engagierten Bürgern versorgt. Deshalb muss die Stadt nicht mehr tun. Und die Bäume, Sträucher und Rasenflächen erholen sich schon wieder – oder eben auch nicht.

Das die Stadt nach der Devise, wir handeln nur dann, wenn es gar nicht mehr anders geht, lebt, zeigen die unzähligen Berichte, die seit Jahren Woche für Woche in der Geschäftsstelle der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER eingehen.

Liebe Tierschützer, Tierliebhaber, Tierrechtler: Wenn ihr wollt, dass sich im Hofgarten und anderenorts in Düsseldorf etwas wirklich ändert und verbessert, könnt ihr am 13. September TIERSCHUTZ hier! und mich als Oberbürgermeisterin wählen. Nur mit einem starken Tierschutz im Stadtrat bewegt sich was. Packen wir's an. Gemeinsam schaffen wir es. Für die Tiere! Für die Menschen! Für Düsseldorf!“

Fotos: Walter Hermanns

Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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