Atommüll
Demo gegen Castortransporte: 14. Januar in Ahaus
Das Atommüll-Dilemma bleibt auch 2024: „Keine Castor-Transporte Jülich-Ahaus“
Für den jetzigen Sonntag, 14. Januar, rufen Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände um 14 Uhr zu einer neuen Demo gegen die für dieses Jahr geplanten Castortransporte von Jülich nach Ahaus auf. Die Auftaktkundgebung beginnt um 14 Uhr am Ahauser Rathaus. Ein Trecker-Korso der Landwirte startet am TOBIT-Kreisel und führt zur Auftaktkundgebung. Vom Rathaus geht es dann gemeinsam zur Kreuzung Schumacherring/Schöppinger Straße, wo es eine Abschlusskundgebung gibt.
„Das Dilemma mit den 152 Castoren in Jülich lässt sich weder durch jahrelanges Aussitzen noch durch undurchdachte und extrem gefährliche `Hau-Ruck-Castortransporte‘ über die Autobahnen von Jülich mitten durch NRW via Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen nach Ahaus lösen. Wir sehen, dass entgegen allen anderen Beteuerungen nur an der Ahaus-Option gearbeitet wird und die sicherere Jülich-Option mit dem Neubau eines Zwischenlagers nicht weiter verfolgt wird. Deswegen werden wir unseren Protest intensivieren, ehe die Jülicher Entsorgungsgesellschaft für Nuklearanlagen und die Aufsichtsbehörden Fakten schaffen“, erklärt Felix Ruwe von der BI „Kein Atommüll in Ahaus“.
Die Demonstration in Ahaus erfährt Unterstützung aus vielen Teilen der Bevölkerung: Landwirte führen die Demo mit einem Trecker-Korso an, Pfarrer der evangelischen und der katholischen Kirche, der BUND NRW sowie die Ahauser Bürgermeisterin haben Redebeiträge zugesagt und der Ahauser Salip Tarakci begleitet die Demo mit musikalischen Beiträgen.
Alle Parteien des Ahauser Stadtrates haben sich gegen die heftig umstrittenen Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus ausgesprochen. Gegen die bereits bestehende Einlagerungsgenehmigung klagen die Stadt und ein Ahauser Bürger seit Jahren vor dem Oberverwaltungsgericht Münster (OVG). Die Transportgenehmigung für die Autobahn-Route quer durch NRW steht noch aus und schwebt nun wie ein Damokles-Schwert über der Stadt Ahaus.
„Wir befürchten, dass das laufende Gerichtsverfahren vor dem OVG Münster sowie neue positive Erdbebenerkenntnisse zum Jülicher Zwischenlager keine Rolle mehr spielen, ebenso wenig die immensen Kosten. Bereits ohne die Polizei-Kosten sind circa 100 Millionen Euro für die Transporte veranschlagt, die intensiven Polizeieinsätze können diese Kosten locker verdoppeln. Für das Geld ließe sich besser ein modernes Zwischenlager in Jülich bauen“, erklärt Marita Boslar vom Jülicher Aktionsbündnis „Stop Westcastor“.
„Es kann aber auch grundsätzlich nicht sein, dass der Schutz der Bevölkerung einem Kostenargument gegenüber als nachrangig angesehen wird. Leider ist diese Art von verantwortungslosem Handeln der Entscheider*innen zu den Jülich-Castoren als symbolisch für den Umgang mit der Atommüll-Zwischenlagerung in ganz Deutschland anzusehen. Es gibt keine sinnvolle Planung, wie bis zu einer `Endlagerung‘ mit den strahlenden Hinterlassenschaften möglichst sicher umzugehen ist. Die aktuelle Flickschusterei rund um die bestehenden Lager darf nicht das Konzept für die noch nötige Zwischenlagerzeit bis ins nächste Jahrhundert darstellen! Auch dafür demonstrieren wir am 14. Januar in Ahaus“, ergänzt Helge Bauer von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt.
Autor:Marita Boslar aus Düsseldorf |
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