Das Handwerk: Wirtschaftsmacht mit starker Integrationskraft

Das neue Plakatmotiv des Handwerks zum Thema Integration. | Foto: ZdH
  • Das neue Plakatmotiv des Handwerks zum Thema Integration.
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Das Handwerk zeigt sich als Wirtschaftsmacht mit vorbildlicher Integrationskraft. Interkulturelle Vielfalt ist in vielen Handwerksbetrieben längst Teil der modernen Unternehmenspolitik. Im Jahr 2009 wurden bundesweit 33 Prozent aller Auszubildenden mit ausländischem Pass im Handwerk ausgebildet. Der Anteil bei den Auszubildenden mit Migrationshintergrund dürfte mindestens ebenso hoch sein. Einige Gewerbegruppen sind besonders erfolgreich dabei, ausländische Jugendliche für eine Ausbildung in ihrem Bereich zu gewinnen: So werden 15 Prozent aller
ausländischen Auszubildenden des Handwerks im Baugewerbe ausgebildet, im Elektro- und Metallgewerbe sind es sogar 35 Prozent. Die Zahlen für Düsseldorf: 16,7 Prozent der Handwerker sind Migranten; 12,5 Prozent der Unternehmer haben einen Migrationshintergrund; 8 Prozent der Meisterabsolventen - Tendenz jeweils steigend. Dies entspricht rund 1400 Handwerksunternehmen, 7400 Beschäftigten und rund 700 Lehrlinge.

Kulturelle Vielfalt als Unternehmensvorteil
Das Handwerk hat längst erkannt, dass Menschen mit Migrationshintergrund einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg leisten. Neben ihren handwerklichen Qualifikationen können sie ihre interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen gewinnbringend für die Betriebe einbringen. Sie setzen Impulse in der Produktentwicklung und eröffnen durch ihre Kenntnisse anderer Kulturen neue Märkte und Kundenkreise. In einer modernen und global orientierten Dienstleistungsgesellschaft sind diese Fähigkeiten für die Betriebe von entscheidender Bedeutung. Aber auch angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland setzt das Handwerk darauf, das Fachkräftepotential von Migranten umfassend zu erschließen. Denn die erfolgreiche Integration von heute sichert die Fachkräfte von morgen.
Viele Handwerksorganisationen haben daher entsprechende Initiativen ins Leben gerufen. Sie helfen Migranten gegebenenfalls bei Startschwierigkeiten in Deutschland. Sie motivieren Jugendliche mit Migrationshintergrund zu einer Ausbildung im Handwerk und unterstützen ausländische Fachkräfte bei der Qualifizierung, der Weiterbildung und bei Betriebsgründungen. Durch Informationsveranstaltungen, Seminare und Einzelberatungen werden Sprachbarrieren überwunden und wichtige Netzwerke aufgebaut.

Handwerk schafft Zukunftsperspektiven
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZdH) beteiligt sich an zahlreichen Initiativen zur Förderung der Integration. Darunter die Initiative „Aktiv für Ausbildung“, deren Ziel es ist, Unternehmer mit Migrationshintergrund verstärkt in die duale Ausbildung einzubinden. Oder die „Charta der Vielfalt“, gemäß der sich die Handwerksbetriebe verpflichten, die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und außerhalb des Betriebes anzuerkennen. Mit dem Integrationsforum, das am 18. Januar im Haus des Deutschen Handwerks in Berlin stattfindet, setzt der ZDH einmal mehr ein Zeichen für den hohen Stellenwert, der dem Thema im Handwerk zukommt. Und auch dafür, dass sich das Handwerk bei allem Integrationserfolg auch bestehender Schwierigkeiten bewusst ist. Gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Migrantenverbänden soll daher diskutiert werden, wie Integration in Zukunft noch besser gelingen kann.
Als Teilnehmer werden u.a. die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, sowie der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir erwartet.

Mehr Infos unter http://www.hwk-duesseldorf.de/bilden/film.html
Einen Film gibt es auf youtube: http://www.youtube.com/watch?v=Sto0EsztK-o

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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