Bezirksregierung Düsseldorf hat den Planfeststellungsbeschluss zur U81 erlassen – Aktionsbünndis U81 bereitet Klage mit aufschiebender Bauwirkung vor
Düsseldorf, 3. September 2019
Mittlerweile ist der schon letzte Woche angekündigte Planfeststellungsbeschluss beim Aktionsbündnis eingegangen. In dem Beschluss kann man u.a lesen, dass durch das geplante Bauvorhaben der Stadtbahnlinie U 81, 1. Bauabschnitt von Freiligrathplatz bis Flughafen Terminal mit Auswirkungen auf unterschiedliche Umweltbereiche zu rechnen ist.
Lesenswert sind auch Aussagen wie „Die zwischen Bund, Land, VRR, Gutachter, Rheinbahn und der Stadt abgestimmte Standardisierte Bewertung für den 1. Bauabschnitt der U81 hat auf der Grundlage der Kostenschätzung zur Vorplanung (2013) einen positiven Nutzen-Kosten-Indikator von 1,38 ergeben. Durch ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von größer eins ist die volkswirtschaftliche Rentabilität des Vorhabens nachgewiesen worden. Auf Grundlage einer aktuellen Kostenberechnung von August 2018 ergibt sich ein Nutzen-Kosten-Indikator von 1,05 und damit weiterhin > 1,0.“
Und: „Die zukünftige Fahrzeit von der Heinrich-Heine-Allee bis zum Flughafen Terminal beträgt mit der U81 15 Minuten, daraus ergab sich zum Zeitpunkt der ursprünglichen Planung nach Fahrplan 2013 ein Reisezeitvorteil von 6 Minuten, nach aktuellem Fahrplan immer noch von 2 Minuten.“
Alexander Führer, Sprecher des Aktionsbündnisses merkt dazu an: „Erstens: Wir waren und sind für den ÖPNV-Ausbau in Düsseldorf. Angesichts von über 300.000 Einpendlern jeden Tag und dem im Juli 2019 ausgerufenen Klimanotstand muss die Stadt ein attraktives Nahverkehrsangebot bereithalten.
Aber, zweitens: Dies darf nicht zu Lasten der Bürger in Stockum und Lohausen gehen, die schon jetzt durch Flughafen, Autobahn, Rheinschifffahrt, Fußballstadion, Messe, eine mögliche Open Air Veranstaltungsfläche und weitere Verursacher viel zu vielen Belastungen ausgesetzt sind.
Drittens: Wenn SPD, GRÜNE und FDP 2014 bei der am runden Tisch gemeinsam erarbeiteten Lösung – Tunnel unter dem Nordstern – geblieben wären, dann würden die Bagger schon lange buddeln.
Deshalb viertens: Weit über 200 Millionen Euro Steuergelder ausgeben zu wollen für ZWEI errechnete Fahrzeit-Minuten Vorteil, die es in Realität bei dem Verkehr am Freiligrathplatz und auf der Kaiserswerther Straße nie geben wird, sind unvernünftig, unverhältnismäßig oder volkswirtschaftlicher Blödsinn. Auch der derzeit behauptete Nutzen-Kosten-Indikator von 1,05 wird auf unter 1 absinken, da mit den Bauarbeiten erst dann begonnen werden kann, wenn ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss, also Baurecht, vorliegt.
Da wir fünftens über unseren Rechtsanwalt eine Klage mit aufschiebener Bauwirkung form- und fristgerecht einreichen werden, wird die U81 leider weder zur EURO 2024 fahren, noch in naher Zukunft einen Beitrag zur Verkehrswende, zum Klimaschutz, zur Abwehr von Dieselfahrverboten oder was auch immer leisten können.“
Fotos: privat
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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