Neujahrsempfang des NRW-Handwerks
Betriebe stehen mit dem Rücken zur Wand
Nach drei Jahren Corona-Pause lud das nordrhein-westfälische Handwerk am 12. Januar zum Neujahrsempfang "Dreikönigstreffen" in die WGZ-Bank. 250 Gäste folgten der Einladung, unter ihnen NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur. Die hohen Energiepreise machen vielen Handwerksbetrieben Sorgen und bedrohen die Existenz.
Traditionell besuchen die Sternsinger der Gemeinde "Heilige Familie" aus Düsseldorf-Stockum zur Abendveranstaltung das Handwerk und überbringen den Segen der Heiligen drei Könige. "Selten war die Botschaft der Heiligen drei Könige so wichtig wie in diesem Jahr", sagte Andreas Ehlert, Präsident des NRW-Handwerks in seinem Grußwort angesichts des Kriegs in der Ukraine. Von den explosionsartig gestiegenen Preisen für Gas und Energie seien viele Handwerksbetriebe betroffen, die mit dem Rücken zur Wand stünden. Es müssten alle Lösungen geprüft werden, wie die Energieversorgung verlässlicher und bezahlbarer gemacht werden könne, sagte Ehlert. Essentiell seien dabei Technologieoffenheit und das Ausschöpfen der großen Potenziale der Energieeffizienz, betonte Ehlert.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, beruhigte zunächst, dass beim Erdgas in den kommenden Monaten die Versorgungslage gesichert sei und man von relativ stabilen Preisen ausgehen könne. Die deutschen Energiespeicher sind derzeit mit 91 Prozent gut gefüllt. "Das milde Wetter hilft, aber darauf können wir uns nicht verlassen", erklärte Müller. Um auch gut durch den nächsten Winter 2023/24 zu kommen, müssten jedoch die Investitionen in Energieeffizienz und Energiesparen fortgesetzt werden. Langfristig geht er allerdings von weiter steigenden Preisen aus. Um die Abhängigkeit vom Gas zu reduzieren, müsse auch verstärkt auf die Wasserstofftechnologie gesetzt werden.
Präsident Andreas Ehlert überreichte zusammen mit Klaus Müller eine Geldspende des Handwerks an die Sternsinger.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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