Banken wollen das Bargeld abschaffen
Vor nichts haben die Banken so Angst wie vor einem weiteren Vertrauensverlust.
Die Süddeutsche Zeitung (SZ) titelt Andrea Rexer auf Seite 16: „Bargeld diskriminiert die Armen" 20. August 2017. Die Wirtschaftswoche vom 4.8.2017 titelt: „Der Preis der Freiheit –Die Kosten des Geldes“ Die Versorgung und der Umgang mit Bargeld kosten in der EU jedes Jahr rund 140 Milliarden. … Sollten wir zu Gunsten der Gewinne auf Münzen und Scheine künftig verzichten. Ist die Konzentration der Presseartikel zufällig?
Oder muss das Bargeld unbedingt erhalten bleiben, solange keine Trennung von Girobank und Investmentbank vollzogen ist.
Denn wer seiner Bank nicht mehr so richtig traut und am Schalter das dort auf seinem Konto liegende Geld abheben will, gefährdet diese seine Bank – zumindest dann, wenn das, in Folge einer Vertrauenskrise, Hunderte oder gar Tausende tun. Der Vorrat an Bargeld ist bei den Banken limitiert. Der Zusammenbruch einer Bank aber infolge zu vieler Abhebungen könnte der Anfang einer neuen Finanzkrise sein, so wie es am 15. September 2008 mit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers geschehen ist. Kein Wunder also, dass zum Beispiel in Italien, aber auch in anderen Staaten, seither immer wieder große Banken vom Staat gerettet wurden und weiterhin gerettet werden – zur Vermeidung eines Bankensturms ihrer Kunden und der darauf folgenden Zahlungsunfähigkeit der Bank.
Gäbe es kein Bargeld mehr, müssten die Banken auch keine Angst mehr haben, dass zu viele Kunden gleichzeitig ihre Guthaben abheben wollen – in Bargeld eben. Deshalb wird die Forderung aus der Bankenwelt immer lauter, das Bargeld ganz abzuschaffen – mit einem unehrlichen Argument allerdings: Damit könne die Kriminalität eingeschränkt werden, denn die Mafia & Co operierten, so sagen sie, nur mit Bargeld. Als ob es keine Kriminalität im Cyber-Bereich gäbe!
Neue Werbung für das Bezahlen mit dem Smartphone
Voraussetzung für die Abschaffung des Bargeldes ist natürlich, dass es andere Zahlungsmöglichkeiten gibt, wie etwa die mit der Kreditkarte oder mit der Girokarte der eigenen Bank, bei der der ausgegebene Betrag direkt dem eigenen Konto belastet wird. Immer öfter wird jetzt aber auch für Bezahlung mit dem Smartphone wie bei Aldi, Lidl etc. geworben. – Mobile Banking per APP – Im Handelsblatt schreibt Laura de la Motte: Handy ist Deutschen als Zahlmittel zu heikel.
Wichtig ist: sich zuerst über Vor- und Nachteile des Zahlens mit dem Mobile zu informieren.
Im SZ Artikel vom 21.8.17 wird die Überwachungsfunktion deutlich, wenn die Mastercard in Flüchtlingscamps eingesetzt wird und Ann Cairns, Vorstand von Mastercard, sagt: „In den Camps in Ländern wie im Libanon oder Jordanien gibt es meist genügend Lebensmittel zu kaufen, deswegen wird nicht einfach Essen verteilt, sondern man gibt ihnen die Würde, selbst zu bestimmen. Durch die digitale Bezahlform können wir kontrollieren, ob das Geld wirklich nur für Essen oder Medizin ausgegeben wird. Andere Dinge – Alkohol etwa –können automatisch blockiert werden."
In der Schweiz ist die Preispolitik der Karten zum Oktober 2017 bereits sichtbar.
Es gibt gute Gründe, weiterhin Bargeld zu brauchen:
Wer statt mit Bargeld mit einer Kundenkarte bezahlt, erlaubt Kaufkof, Karstadt oder wem auch immer, ein persönliches «Profil» zusammenzustellen. Die Geschäfte wissen dann für ewige Zeiten, was Sie wann gekauft haben – und in Zukunft können Sie persönlich beworben werden. Auch von individualisierten Preisen ist bereits die Rede. Muss das sein?
Auch wer mit der Kreditkarte zahlt, liefert der Firma jede Menge Auskunft über Ihre Person und Ihr Konsumverhalten. Muss das sein?
Wer mit dem Smartphone zahlt, macht sich abhängig zusätzlich vom Funktionieren des eBankings, was, wie man weiß, durchaus auch einmal für viele Stunden ausfallen kann. In Zukunft vielleicht auch für Tage oder Wochen. Auch die Hacker machen bekanntlich Fortschritte! Muss das sein?
Wer mit Karte oder Smartphone bezahlt und zusätzlich die automatische Kasse benutzt, hilft mit, die Kassenfrauen abzuschaffen. Die Automatisierung der Kassen wird zum Beispiel allein in den USA mehrere Millionen Teilzeit-Arbeitsplätze kosten – für viele Familien, in denen die Frau auf einen Zusatzverdienst angewiesen ist, eine Katastrophe! Muss das sein?
Das Zahlen mit Bargeld dagegen gewährleistet absolute Diskretion darüber, was und wo Sie etwas gekauft haben. Es hilft, die Teilzeit-Arbeitsplätze der Kassenfrauen zu erhalten. Und vor allem ist es ein Beitrag daran, die Abschaffung des Bargeldes zu verhindern. Und das in Ihrem eigenen Interesse: Zu Ihrer eigenen Sicherheit! sollen Sie auch in Zukunft das «Geld» auf Ihrem Konto auf der Bank abheben dürfen – in Form von Bargeld.
Ein Euro in Ihrer Hand ist immer noch deutlich sicherer als 5 Euro, die nur im Computer Ihrer Bank existieren.
Autor:Siegfried Räbiger aus Oberhausen | |
Webseite von Siegfried Räbiger |
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