Armut im Alter muss von Amts wegen bekämpft werden
In einer Fachtagung sprachen rund 270 Teilnehmer über das Thema „Armut und Einsamkeit im Alter“. Von städtischer Seite hieß es, dass rund 9.000 Senioren an der Armutsgrenze leben und die Tendenz steigend sei. Außerdem wird vermutet, dass viele Anspruchsberechtigte auf Grundsicherung im Alter gibt keine Anträge stellen. Es wurden Vermutungen zu den zahlreichen Gründen angeführt, wie z.B. Scham, soziale Isolation, körperliche Behinderungen, Demenz, etc.
Ein wichtiger Punkt wurde nicht genannt: Das Antragsformular umfasst vierzehn Seiten!
Die Anspruchsberechtigten leben auf Grund ihrer Armut zurückgezogen und sind auch durch die Medien nur sehr schwer bis gar nicht zu erreichen. Einige von ihnen sieht man sehr früh morgens, wie sie bei aufgehender Sonne und noch vor dem Berufsverkehr am Hauptbahnhof und anderenorts Flaschen aufsammeln.
Da dies ein nicht zu ertragender Zustand ist, fragt die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER in der nächsten Ratssitzung, ob die Verwaltung von sich aus Anstrengungen unternimmt, von den Rentenversicherungsträgern bzw. dem Finanzamt die notwendigen Angaben zu erhalten, damit der Antrag von Amts wegen gestellt und bearbeitet werden kann. Außerdem fragen wir, was unternommen wird, wenn derzeit rechtliche Gründe dieser Datenermittlung im Wege stehen.
Ratsherr a.D Torsten Lemmer, und Fraktionsgeschäftsführer: „Wir Düsseldorfer kümmern uns gerne um alle hier lebenden Menschen. Der neue Slogan des Düsseldorfer Stadtmarketings „Freiheit trifft Nähe“ bedeutet auch, dass wir den Senioren nahe sind, die ein Recht auf finanzielle Unterstützung haben, damit auch sie die Freiheit haben, Tag für Tag ihr Leben besser zu leben. Wir, die jüngeren Generationen, verdanken den hier lebenden Senioren, dass sie nach dem Krieg die Ärmel hochgekrempelt haben, alles wieder aufbauten, weil sie wollten, dass es ihren Kindern und Enkelkindern besser geht. Jetzt ist es Teil unserer Verantwortung, sie in finanzieller Hinsicht von Amts wegen so auszustatten, wie es der Gesetzgeber zu Recht vorgesehen hat.“
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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