U81, 2. Bauabschnitt bis zum Handweiser
Anwohner in Lörick und Heerdt – bringt euch ein!
Zur aktuellen Diskussion U81, 2. Bauabschnitt, Brücke über oder Tunnel unter dem Rhein erklärt für die Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER Alexander Führer:
„Im Juli 2019 war der Projektstart für den 2. Bauabschnitt, der die U81 vom Freiligrathplatz und dem U-Bahnhof an der Arena/Messe Nord weiter über oder unter dem Rhein nach Lörrick und dann bis zum Handweiser führen wird.
In den letzten Monaten hat die Düsseldorfer Stadtverwaltung gemäß Presseberichten mit Bürgern und Vertretern der Kommunalpolitik über 50 Varianten geprüft und man hätte sich dann mehrheitlich für einen Tunnel unter dem Rhein entschieden, obwohl die Brückenlösung auch weiterhin mitgedacht werde.
Bis Ende 2023 soll der Stadtrat den Bedarfsbeschluss verabschieden, damit 2024 das Planfeststellungsverfahren beginnen kann, welches, nach Abschluss dann im Januar 2027 zur Realisierung, dem Baubeginn führen soll.
Für diesen, rund 5km langen Bauabschnitt werden Kosten von mindestens 221 Millionen Euro erwartet.
Gemäß aktueller Presseberichterstattung soll der Tunnel mindestens 60 Millionen Euro teurer sein, als die Brückenlösung. Auch könnten Fußgänger und Fahrradfahrer den U-Bahn-Tunnel nicht nutzen; dafür müsste eine zusätzliche Röhre gebaut werden, während dies bei der Brückenlösung sehr leicht zu realisieren wäre.
Außerdem wird berichtete, dass die linksrheinischen Eingriffe in die Natur bei der Brückenlösung im Vergleich zur Tunnellösung sehr viel weniger seien.
Horst Seidenberg, Vorsitzender des Bürgervereins Düsseldorf Lörick e.V. wird in der Rheinischen Post vom 29. Juni 2021 wie folgt wiedergegeben: „Wir gehen davon aus, dass wegen der hohen Mehrkosten doch eine Brücke gebaut wird. Das sei schließlich auch der Fall beim ersten Bauabschnitt der U81 in Lohausen der Fall gewesen, wo den Bürgern zuerst ein Tunnel in Aussicht gestellt wurde, nun aber doch eine Brücke über den Nordstern realisiert wird. Der Bürgerverein lehnt allerdings sowohl Brücke wie Tunnel ab, denn auch ein Tunnel wird, vor allen Dingen während der Bauzeit, erhebliche Umweltschäden verursachen. Dass es bei einem Tunnel weniger Klagen geben wird, ist wenig realistisch. Einen Tunnel unter ihren Häusern werden viele der Bewohner von Alt-Lörick nicht hinnehmen.“
Auch Johanna Baumgartner-Knoefel, Mitvorsitzende des Natur- und Landschaftsschutzvereins Deichwächter sowie Iko Tönjes, Mitvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) wurden ebsenso zitiert wie Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der sich für den rund 4,7km langen Bauabschnitt vorstellen kann, „für Brücke wie Tunnel eine Vorplanung zu machen. Dann sind wir sicherer, was die richtige Entscheidung ist.“
Soweit die Beschreibung der Ist-Situation.
Für die Ratsgruppe Tierschutz / FREIE WÄHLER erkläre ich, dass wir für den Ausbau des ÖPNV in Düsseldorf und für die U81 bis zum Handweiser sind, da weiterer Zuzug ins Stadtgebiet Düsseldorfs und ins Umland zu mehr Bedarfen führt und die Realitäten zeigen, dass noch mehr motorisierter Individualverkehr im vorhandenen Straßennetz nicht abgebildet werden kann.
Nach Rücksprache mit Herrn Seidenberg weiß ich nun, dass nicht jeder Tunnel, sondern nur die Tunnellösung abgelehnt wird, die in Alt-Lörick unter rund 40 Häusern durchführen soll. Selbstverständlich ist der Bürgerverein Düsseldorf Lörick e.V. für eine Tunnellösung, die einige Meter anders geführt wird, um Alt-Lörick herum – Richtung Altem Klärwerk. Dafür setze man sich weiterhin ein.
Wenn jetzt gesagt wird, dass der Tunnel unter dem Rhein 60, 80 oder vielleicht auch 120 Millionen Euro teurer sei und das doch wegen Fußgängern und Radfahrern eine Brücke sehr viel besser und wirtschaftlicher sei, kann ich nur lachen.
Genau das wurde von interessierter Seite auch bei der Frage, Brücke oder Tunnel am Nordstern, proklamiert.
Mittlerweile kostet der erste, 1,9km lange Bauabschnitt der U81 mit Brücke über den Nordstern nicht 90 oder 150, sondern mindestens 250, vielleicht sogar auch 300 Millionen Euro!
Und wo sind bei dieser Brückenlösung die Fußgänger- und Radfahrwege über den Nordstern? Man findet sie nicht!
Und wer glaubt, dass der 2. Bauabschnitt, rund 4,7km lang, nur 221 Millionen Euro kosten wird, der glaubt wohl auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet.
Beim 1. Bauabschnitt kostet EIN Kilometer der U81 mindestens 133 Millionen Euro. Demzufolge kosten die 4,7km bis zum Handweiser über 620 Millionen Euro. Ob das für die zu erwartenden Fahrgäste eine lohnende Investition ist, kann man anzweifeln. Trotzdem wird die U81, 2. Bauabschnitt eines schönen Tages bis zum Handweiser fahren.
Auch der Klimawandel, der 2019 ausgerufene Klimanotstand und der politisch gewollte und beschlossene Anstieg der Diesel- und Benzin-Preise in Richtung von 2,- Euro je Liter führen zwangsläufig zum Umstieg auf die Rheinbahn.
Nun darf gespannt gewartet werden, welche Vorlage die Verwaltung nach erfolgter Vorplanung den Bürgern, den Vor-Ort-Experten und der Politik vorstellen wird.
Den betroffenen Anwohnern in Lohausen und Stockum, aber insbesondere in Lörick und Heerdt kann ich nur dringlich empfehlen, wachsam und aktiv zu bleiben. Es geht um euch und eure Zukunft vor Ort – für die nächsten 100 Jahre! Bringt euch weiterhin ein.“
Fotos: (c) blog.rheinbahn.de_2017_05-24_von-der-bunten-lampe-zur-digitalanzeige__Lörick und
(c)duesseldorf.de_verkehrsmanagement_mit-bus-und-bahn_stadtbahnstrecke-u81
Autor:Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf |
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