Änderung des Regionalplans für Düsseldorf wird abgelehnt

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Düsseldorf, 26. Juni 2019

In der nächsten Sitzung des Regionalrats wird unter dem Titel „Mehr Wohnbauland am Rhein“ über die erste Änderung des geltenden Regionalplans abgestimmt. Aufgrund gestiegenen Bevölkerungszuwachses in Düsseldorf und Umgebung sollen rund 100 neue Flächen mit rund 1.500ha als Allgemeine Siedlungsflächen ausgewiesen werden; für Düsseldorf sind 10 neue Flächen identifiziert worden.

Wenn der Regionalrat mit Mehrheit zustimmt, und davon ist auszugehen, den CDU, SPD und FDP haben das schon signalisiert, dann können bis Ende September 2019 Düsseldorfer Politik, Stadtgesellschaft und Bürger sich zu diesen von der Bezirksregierung erarbeiteten Vorschlägen äußern und ihre Bedenken und Einwendungen vorbringen.

Für Düsseldorf sind folgende Änderungen des Regionalplans angedacht:

  1. Eine 10,7ha große Fläche in Düsseldorf-Angermund, direkt an der Stadtgrenze zu Duisburg-Rahm liegend; mindestens 481 Wohneinheiten. Diese Fläche kann nur in Zusammenarbeit mit Duisburg entwickelt werden.
  2. Eine 16ha große Fläche in Kalkum, östlich des Theodor-Fliedner-Gymnasiums bis zum Schloß Kalkum mit rund 540 Wohneinheiten auf 9ha.
  3. In einer Planungsgebietsfläche von rund 35,8 ha in Kalkum könnten auf 8,2ha mindestens 287 Wohneinheiten östlich des Schloßes Kalkum und nördlich nahe Einbrungen entstehen.
  4. In Lörick könnten auf einer Planungsgebietsfläche von rund 11,6 ha ca. 360 Wohneinheiten auf rund 6ha entstehen.
  5. In Heerdt könnten auf einer Planungsgebietsfläche von rund 14,4 ha mindestens 210 Wohneinheiten auf 3,5ha entstehen.
  6. In Grafenberg könnten auf einer Planungsgebietsfläche von 37,9 ha auf einer Teilfläche von 4ha ca. 240 Wohneinheiten entstehen.
  7. Auf dem Gelände der Bergischen Kaserne, Planungsgebiet 11,2ha, könnten auf 9,5ha rund 570 Wohneinheiten entstehen. Diese Fläche wird nur im Zusammenhang mit Knittkuhl betrachtet.
  8. Im 4,3ha großen Planungsgebiet Werstener Straße könnten auf 2ha rund 250 Wohneinheiten entstehen.
  9. In Hamm könnten westlich der Völklinger Straße auf einer Planungsgebietsfläche von 21,5 ha mindestens 1.290 Wohneinheiten entstehen.
  10. In Knittkuhl könnten auf einer Planungsgebietsfläche von 64,24 ha, abhängig vom städtischen Konzept, rund 2.000 Wohneinheiten entstehen.

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Dr. Hans-Joachim Grumbach, stimmberechtigtes Mitglied im Regionalrat für die FREIEN WÄHLER erklärt: „Wenn man politisch will, dass weitere Bevölkerung im Stadtgebiet von Düsseldorf Wohnraum findet, dann muss Politik Verwaltung mit dem Schaffen neuer Flächen beauftragen.

Diese 10 neuen Flächen sollen rund 6.220 Wohneinheiten bringen. Die dann dort lebenden Menschen benötigen Infrastruktur wie KiTa, Grund- und weiterführende Schulen, Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, Ärzte, Parkplätze, ÖPNV und vieles weitere mehr.

In vielen Gesprächen mit Bürgern und Bürgerinitiativen wurde klar, dass man Wachstum möchte, auch in Düsseldorf, aber nicht um jeden Preis. Solange die Düsseldorfer Fachverwaltung ihre Hausaufgaben zum Raumwerk D und zum Verkehrskonzept nicht fertiggestellt hat, solange diese Konzepte nicht diskutiert, politisch beschlossen und umgesetzt sind – und wer weiß, ob und wann das überhaupt passiert –, solange werde ich gegen diese Änderung des geltenden Regionalplans stimmen.“

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Und Alexander Führer, stellv. Geschäftsführer der Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER ergänzt: „Diese, heute nicht versiegelten Flächen helfen dabei, dass das Klima im Stadtgebiet nicht noch extremer wird. Der Stadtrat hat im Dezember 2017 das Klimaanpassungskonzept beschlossen. In den Belastungskarten kann man die Hitze für Tag, für Nacht, für heute und für die Zukunft sehen. Nach dem Hitzesommer 2018, den heißen Temperaturen diese Woche und den Diskussionen rund um die Fridays-For-Future-Demonstrationen erahnt jeder, was gemeint ist.

Über die Frage, ob Düsseldorf weiter wachsen will und soll, kann man unterschiedlicher Meinung sein. Auf einer Fläche von rund 217km² wohnten zum 31.12.2018 642.304 Menschen in 358.154 Haushalten. Angesichts der Dichte der Stadt, der Probleme, die bei der Rheinbahn, dem Individualverkehr, der Infrastruktur, dem Lärm, dem Klima, etc. schon vorhanden sind, sollte man sehr sorgfältig abwägen, ob diese weitere Wachstum, dieses weitere Verdichten der richtige Weg ist.

Deshalb ist auch die Ratsfraktion Tierschutz FREIE WÄHLER gegen diese Änderung des geltenden Regionalplans.“

weiterführende Infos:
Bezirksregierung Düsseldorf
und
Landeshauptstadt Düsseldorf

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Autor:

Alexander Führer (Tierschutz / Freie Wähler) aus Düsseldorf

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