05.10.2011 - Erfolgreich vor Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität schützen - Innenminister Jäger warnt vor wachsender Gefahr und setzt auf die Sicherheitspartnerschaft NRW

Der Schaden, der durch Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität entsteht, ist immens. Dabei werden aktuell die Spione immer professioneller. „Der Diebstahl von Know-how und der Angriff auf innerbetriebliche IT-Systeme fügen unserer Wirtschaft jährlich Schäden in Milliardenhöhe zu. Sie sind
eine wachsende Gefahr für unsere Gesellschaft“, erklärte Innenminister Ralf Jäger heute (5. Oktober) in Düsseldorf. Als wirksames Mittel im Kampf gegen Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität hat sich die Sicherheitspartnerschaft NRW bewährt, die jetzt im Innenministerium ihr 10-jähriges Bestehen feierte. Das Präventions-Netzwerk besteht aus Behörden und Wirtschaftsverbänden. Die Zahl der Wirtschaftsvertreter, die die Sicherheitspartner mit ihren Maßnahmen erreicht hat, ist hoch. „Allein der Verfassungsschutz hat in den vergangenen zehn Jahren mit rund 900 Vorträgen und individuellen Gesprächen 33.000 Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden als Multiplikatoren erreicht“, erklärte Jäger.

Für die aktuelle Arbeit der Sicherheitspartner spielt die Internet- und Computerkriminalität eine wichtige Rolle. In der Gründungsphase der Sicherheitspartnerschaft war dieses Phänomen noch relativ neu. „Die heutigen Dimensionen waren nicht vorherzusehen“, berichtete Jäger. „Es gibt mittlerweile Spionagesoftware, die keiner Unterstützung eines Agenten im Objekt bedarf. Sie wird von fremden Nachrichtendiensten, von der internationalen Organisierten Kriminalität und von privaten Hackern entwickelt.“ Die Angriffsvarianten der Spione sind vielfältig. So erfolgt der Angriff auf IT-Systeme beispielsweise über manipulierte Internetseiten, von denen das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik täglich Tausende entdeckt.
Er geschieht zudem über Mailanhänge oder mittels infizierter USB-Sticks. Wurde die Schadsoftware professionell entwickelt, haben kommerzielle Firewalls und herkömmliche Virenscanner kaum eine Chance, diese zu entdecken. Als Einfallstor dienen häufig auch der Mobilfunk und die neuen Smartphones, über die heimlich sensible Daten abgefangen werden können. Nicht jeder Angriff auf das Know-how ist gleich zu erkennen: Mitten in einer Vertragsverhandlung im Ausland werden Firmenvertreter gebeten, den Raum sofort zu verlassen, weil ein Minister sie begrüßen möchte. Da alles ganz schnell gehen muss, nehmen sie nur das Notwendigste mit. Als sie zurückkommen, stellen sie fest, dass der Verhandlungspartner heimlich alle Informationen von ihren Notebooks abgezogen
und sensible Unterlagen kopiert hat. Wegen des übereilten Aufbruchs hatte niemand daran gedacht, die Notebooks und Unterlagen mitzunehmen und gegen fremde Zugriffe zu sichern. Manch zufällig erscheinende Kontakte im Ausland dienen der gezielten Wirtschaftsspionage: Da wird beispielsweise auf einer Messe ein Geschäftsführer von einem vermeintlichen Geschäftspartner zu einer Innovation

befragt, die sein Unternehmen auf den Markt gebracht hat. Abends in der Hotelbar spricht ihn derselbe Interessent erneut an und sitzt auf der Heimreise wie zufällig neben ihm. Da er sich über das rege Interesse seines Gegenübers freut, plaudert er viel mehr aus, als er dürfte. Auch in der Zukunft wird die Sicherheitspartnerschaft ein wichtiger Verbündeter der Unternehmen bei der Bekämpfung von Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität sein.

Ein besonderer Schwerpunkt ist es, den Know-how-Abfluss durch gezielte Angriffe auf die IT-Systeme zu verhindern. An der Sicherheitspartnerschaft in NRW sind das Ministerium für Inneres und Kommunales, der Verband für Sicherheit in der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen e.V., die Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen e.V. und das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr beteiligt. Zwischen ihnen gibt es einen kontinuierlichen Austausch, gegenseitige Information, Beratung und Unterstützung.

Dabei profitiert das Netzwerk vom Fachwissen der einzelnen Partner.
Das Ministerium für Inneres und Kommunales Nordrhein-Westfalen bringt sowohl das spezifische

Wissen des Verfassungsschutzes zur Wirtschaftsspionage als auch das der Polizei zur Wirtschaftskriminalität ein. Anlässlich ihres 10-jährigen Bestehens informieren die Sicherheitspartner auf weiteren Veranstaltungen über ein Thema, das für Unternehmen besonders im Fokus steht: Die Sicherheit auf Geschäftsreisen. Auf Veranstaltungen bei den Industrie- und Handelskammern werden die neuesten Entwicklungen, Gefahren und deren Abwehr vorgestellt Aktuelle Termine finden Sie unter

www.mik.nrw.de/verfassungsschutz/spionageabwehr/veranstaltungen-und-termine.html

Autor:

Heinz Kolb (SPD aus Gelsenkirchen

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