Wild West in Lohausen ! Füchse von Unbekannten abgeschossen?

Hat hier eine illegale Fuchsjagd stattgefunden?
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  • hochgeladen von Peter Frank

Karola Baumann und einigen anderen Nachbarn kennen laute Geräusche. Denn, wer in der Zone eins des Flughafens wohnt, weiß was Lärm ist. Doch diese Geräusche, die sie vor einiger Zeit gehört haben klangen anders. „Es waren Schüsse, die neben dem Grundstück, einem befriedeten Gebiet, abgegeben wurden“, stellt Baumann fest.

Wir gehen über kleine Wiesen, vorbei an grasenden Pferden, durchschreiten viele Barrieren, bis wir zum Gatter kommen, von dem man die riesige Wiese sehen kann. Diese Wiese ist quasi die Verlängerung des Lohausener Friedhofs und geht bis zur Straße „Im Grund“. Baumann zeigt auf einen gegenüberliegenden Bau, vor dem sich jemand mit einem provisorischen Hochsitz Übersicht verschafft und von dort auch vermutlich geschossen haben soll. Zeugen haben eine Person gesehen, die sie jedoch nicht identifizieren konnten.

Schreiben ans Ministerium unbefriedigend

Die Antwort auf ein Schreiben an das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen bezeichnet Baumann als ziemlich unbefriedigend. „Man hat uns schriftlich mitgeteilt, dass zwar Schonzeit für die Füchse besteht, jedoch können diese zwecks Untersuchung auf den Bandwurm geschossen werden“, erzählt die Lohausenerin. Eine Ausnahmegenehmigung für die Jagd auf die Füchse hat es nicht gegeben, wie das Ministerium versichert. Die Nachbarin, Anna-Elisa Bene, bestätigt, dass die hier bekannten Füchse seit den Schüssen nicht mehr gesehen wurden. Die Tierliebhaberinnen glauben, dass die Tiere nicht mehr leben.

Lapidare Ablehnung

„Wir haben das Gefühl, hier ist der Wilde Westen. Wir möchten nicht abends von einer Kugel getroffen werden“, sagt sie. Die größte Angst jedoch haben die Bewohner, dass spielende Kinder oder die hier lebenden Tiere von einem Schuss oder einem Querschläger getroffen werden könnten. Deshalb haben sie wenig Verständnis, dass in einer Wohngegend geschossen werden darf. Eine Genehmigung scheint nicht zu existieren. Dem Verweis des Ministeriums bei der „Unteren Jagdbehörde“ nachzuforschen ging Karola Baumann zwar nach, der endete jedoch beim Ordnungsamt der Stadt Düsseldorf mit einer lapidaren Ablehnung. „Diese Ermittlungen waren erfolglos und absolut frustrierend“, stellt sie fest. Baumann glaubt, dass die Behörde absichtlich – warum auch immer - nicht nachforscht. Sicher ist, wie das Ministerium mitteilt, dass die „jeweiligen Jagdausübungsberechtigten“ bekannt sind. Ob jedoch Jäger hier aktiv geworden sind, lässt sich ebenfalls nicht nachweisen.

"Die Angst bleibt"

So ist bist heute nicht klar, wer geschossen hat und vor allen Dingen warum. Ebenso war nicht zu klären, ob die Füchse überhaupt ihr Leben lassen mussten. „Die Angst bleibt“, beschreibt Karola Baumann ihre Gefühle. Sie hofft, dass sich weitere Nachbarn mit ihr solidarisieren, um weitere Schussattacken zu verhindern.

Hintergrund:

Die Arche 89 in Lohausen ist ein Platz für viele Tiere. Hier können Pferde, Mulis, Hunde, Katzen und andere Kleintiere ihren Lebensabend verbringen. Karola Baumann gründete vor vielen Jahren diesen Verein, um auf ihren 6000 Quadratmeter Grund einen Lebensraum für geschundene Tiere zu schaffen. Eine Idylle, mitten in der Stadt.

Autor:

Peter Frank aus Düsseldorf

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