Tapetenwechsel
Wieder geöffnet: Der Malkastenpark in Düsseldorf
Romantik mitten in der Stadt
Auch er ist seit wenigen Tagen wieder geöffnet und man hat ihn fast für sich allein: Der Malkastenpark, ein etwas verwunschener Ort mit alten Bäumen, verschlungenen Wegen und mehreren Skulpturen liegt mitten in der Stadt. Malerisch durchzieht die Düssel das Gelände. Blickpunkt der Hauptachse ist ein romantischer Weiher mit Springbrunnen. Die gesamte Anlage steht unter Denkmalschutz.
Der Musenhof: Auch Goethe war hier
Als Johann Conrad Jacobi 1742 das kleine Landgut in Pempelfort (damals außerhalb der Stadt gelegen) erwarb, ließ er einen typisch barocken Garten anlegen. Sein Sohn, der Philosoph und Schriftsteller Friedrich Heinrich Jacobi, beauftragte Maximilian Friedrich Weyhe, den Landsitz im Stil englischer Landschaftsparks umzugestalten. Im späteren 18. Jahrhundert empfing Jacobi in seinem "Pempelforter Musenhof" Geistesgrößen wie Johann Wolfgang von Goethe (1774 und 1792) und die Gebrüder Humboldt. 1861 erwarb der Düsseldorfer Künstlerverein "Malkasten" den Jacobi-Garten, errichtete hier 1867 sein erstes Vereinsgebäude, stellte mehrere Statuen im Park auf und feierte rauschende Künstlerfeste.
Der Malkasten
Die Ziele des 1848 gegründeten Künstlervereins waren nicht politisch. Es ging vielmehr um geselliges Beisammensein und natürlich wurden auch Verkaufsausstellungen organisiert. Gleichberechtigt "wie die Farben in einem Malkasten" konnten Künstler jeglicher Kunstrichtung, ob Anfänger oder bereits bekannt, Mitglied des Vereins werden, allerdings nur Männer. Seit 1977 (!) wurden auch Frauen zugelassen. Der Künstlerverein ist durch Veranstaltungen und Ausstellungen fest in das kulturelle Leben der Stadt eingebunden.
Die Gebäude
Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das klassizistische rosafarbene Jacobihaus Ende der 1940er Jahre nach alten Abbildungen wieder aufgebaut. Das neue Malkastengebäude entwarf Helmut Hentrich. Es wurde Anfang der 1954 eröffnet und setzt einen modernen Akzent im Park.
weitere Infos und Quellen
Wikipedia
Rolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf. Objekte und Denkmäler im Stadtbild, Düsseldorf 2009, S. 444-449.
Wolfgang Funken: Ars publica Düsseldorf, Bd. 1, Essen 2012, S. 536-558.
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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