Quadriennale: Zucchini der Zukunft
Es nennt sich "Urban Gardening" und erfährt angesichts von Lebensmittelskandalen und Ressourcenverknappung eine Renaissance. Anlässlich der Quadriennale Düsseldorf 2014 legen das Museum für Europäische Gartenkunst und das Naturkundemuseum der Stiftung Schloss und Park Benrath vier städtische Gärten in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt an.
Im Innenhof des Westflügels von Schloss Benrath, an der
Rheinuferpromenade, betreut vom KIT – Kunst im Tunnel, am Bürgerpark IHZ sowie im Zentralschulgarten am Räuscherweg. Das Projekt mit dem Titel „Elisabeths Garten“ ist nach der ersten Hausherrin in Benrath, der Kurfürstin Elisabeth Auguste benannt.
Gärtnern ab 5. April
„Das Projekt verwirklicht künstlerisch-gestalterische und soziale Ansprüche ebenso wie es für Fragen der Lebensmittelproduktion in der Zukunft sensibilisiert“, erläutert Angela Eckert-Schweizer, Geschäftsführerin der Quadriennale GmbH, und ergänzt: „Es passt daher hervorragend zu dem Leitthema der Quadriennale Düsseldorf 2014 ‚Über das Morgen hinaus‘.“ Die vier Stadtgärten laden Besucher ab 5. April zum Gärtnern und Experimentieren nach Düsseldorf ein, das mit 685 Hektar öffentlicher Grünfläche zu den grünsten Städten Deutschlands zählt. Die Gärten sind als mobile Hochbeete konzipiert und aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammendem Lärchenholz gebaut. In den
Kästen sind Kunststoffsäcke eingelassen, deren Inhalt aus Hecken- und Baumschnitt sowie Erde für eine dreijährige Fruchtfolge selbstdüngend wirkt. „Kinder und Erwachsene lernen anhand der Gärten regionale und historische Gemüsesorten in Bioqualität anzuziehen, zu pflegen, zu ernten und natürlich auch gemeinsam zu essen“, erläutert Dr. Stefan Schweizer, Wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath. Die einzelnen Gärten werden Schulklassen ebenso offen stehen wie Nachbarn. Und: Privatpersonen sowie Institutionen wie Schulen, Museen, Behörden usw. können demnächst ihr eigenes Beetsystem inklusive Saatgut und Schulung bei der Stiftung Schloss und Park Benrath in Auftrag geben und sich auf ihre Bedürfnisse zuschneiden lassen; weitere Informationen dazu gibt es demnächst unter
www.elisabethsgarten.de.
Gertrud Peters, Leiterin des Quadriennale-Ausstellungshauses KIT – Kunst im Tunnel, die einen der vier Gärten, denjenigen an der Rheinuferpromenade, betreut, beschreibt den Zeitgeist: „Ein Gemüsebeet vor unserem Ausstellungshaus greift bildhaft und ganz praktisch die zeitgenössische Sehnsucht nach dem ‚selber Machen‘ und dem analogen Erleben auf. Dies ist auch bei jungen Künstlerinnen und Künstlern sowie in ihren Werken und Arbeitsprozessen spürbar.“ Ein gutes Beispiel dafür ist die künstlerische Aktion
von Stephanie Senge, in der die Berlinerin soziales Engagement und die Themenspektren der Quadriennale Düsseldorf 2014 miteinander verknüpft: Im Zuge der Performance-Nacht am 19. Juli wird Senge im Ehrenhof des Museums Kunst Palast ein „Konsum-Mandala von und für Düsseldorf“ anlegen.
In den nächsten Jahren sollen weitere städtische Nutzgärten (Urban Gardens) in ganz Düsseldorf entstehen und so das zur Quadriennale Düsseldorf 2014 entwickelte Konzept „Über das Morgen hinaus“ weitertragen.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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