Lernen im "grünen Klassenzimmer"
Dass zwei Schulen kooperieren, ist in der heutigen Bildungslandschaft nichts Außergewöhnliches – die Partnerschaft zwischen Gymnasium und Waldschule aber ist etwas besonderes.
Mit ihren Unterschriften unter der Kooperationsvereinbarung besiegelten Gründezernentin Helga Stulgies und Schulleiter Dr. Norbert Münnix die künftige Zusammenarbeit der Waldschule im Wildpark und des Marie- Curie-Gymnasiums in Gerresheim.
„Diese Kooperation soll helfen, die Schule in ihrer umweltpädagogischen Arbeit durch stärkere Realitätsbezüge zu unterstützen“, sagt die Beigeordnete Helga Stulgies, und ergänzt: „Durch die enge nachbarschaftliche Verbundenheit des Gymnasiums bietet sich der Wildpark Grafenberg für den Biologieunterricht an.“
Durch den Kontakt des „Freundeskreises Wildpark Düsseldorf “ war das Marie-Curie-Gymnasium im März diesen Jahres an die Stadt herangetreten mit dem Wunsch, den Biologieunterricht durch eine Zusammenarbeit mit dem Wildpark noch praxisorientierter zu gestalten.
Die Biologiefachschaft des Gymnasiums und die Waldschule arbeiteten in den Folgemonaten die nun unterschriftsreife Kooperationsvereinbarung aus. Deren Ziele sind: Schülern die einheimische Tier- und Pflanzenwelt durch direkte Begegnung näher zu bringen und ihr Interesse hierfür in Projekten zu wecken und zu erweitern. Zudem sollen die jungen Menschen im praktischen Unterricht vor Ort in der Einrichtung des Gartenamtes an naturwissenschaftliche Arbeitsweisen herangeführt werden.
„Die Kooperation wird dazu beitragen, dass den Schülern in den verschiedenen Jahrgangs- und Entwicklungsstufen nachhaltig die Möglichkeit gegeben wird, im Unterricht den Wildpark aufzusuchen und die vorhandenen Ressourcen zu nutzen“, erklärt Helga Stulgies und verweist auf das Angebot des „grünen Klassenzimmers“ im Wildpark: Einheimische Wildtiere können zu allen Jahreszeiten in fußläufiger Entfernung zur Schule beobachtet werden. Dabei können die Schüler Ausrüstungsgegenstände der Waldschule nutzen, wie Becherlupen, Ferngläser oder Fachliteratur.
Und auch für die Waldschule bringt die Kooperation Nutzen: Die Schüler können anhand von Daten aus der jährlichen Amphibienwanderung wertvolle Statistiken erstellen und gleichzeitig einen praktischen Beitrag für den Artenschutz leisten. Zudem übernehmen einige Klassen eine Schulklassen-Tierpatenschaft im Wildpark.
Mit der Kooperation wird nun offiziell eine Patenschaft besiegelt, die bereits in den letzten Jahren gewachsen ist. „Bereits jetzt greift die Biologiefachschaft auf Materialien der Waldschule zurück und nutzt beispielsweise Arbeitsblätter der Einrichtung“, verrät Schulleiter Dr. Norbert Münnix. „Für die Zukunft könnte ich mir vorstellen, dass die Schüler sich auch handfest einbringen, zum Beispiel bei handwerklichen Arbeiten im Park.“
Dass solche Arbeit seinen Schülern gefällt, dessen ist sich Dr. Münnix sicher: „Es gibt doch nichts Schöneres, als in die Natur zu gehen und sie direkt vor Ort zu erfahren.“
Autor:Mark Zeller aus Duisburg |
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