Kolumne: Sommer auf Abwegen

Foto: rei

Lieber Petrus, es reicht! Ich hab’ die Schnauze voll von langen Ärmeln und Hosen, dicken Socken und vermatschten Schuhen. Wie sollen wir das hier noch „Sommer“ nennen?

Statt etwa in der Mittagspause durch die sonnige Innenstadt zu schlendern, geht es nur noch darum, trockenen Fußes zum Bäcker gegenüber zu kommen. Allein das Öffnen des Fensters lässt einen fast schon zum Schal greifen. Und Sonnenbräune bekommt höchstens, wer ´ne Extraschicht im Solarium einlegt.

Badesee? Biergarten? Minigolf? Grillen? Angesichts häufigerer Regenpausen als in Wimbledon, bleiben einem solche Freizeit-Ideen im kratzenden Halse stecken. Und ein Ausflug in Wald oder Wildpark reizt auch nicht sonderlich in der Rolle eines potentiellen Blitzableiters.

Wie verwirrend ist da das aktuelle Kaufhausangebot? Wozu Sommermode, Sonnencreme oder „Sunshine Hits“? Man wäre ja schon zufrieden, bliebe es ‘mal einen ganzen Tag lang sonnig ODER trocken. Beides gleichzeitig? Momentan schier unvorstellbar.

Immerhin - eine Meldung sorgt für Licht in der Trübe des Waschanlagen-Wetters: Angesichts des verregneten „Sommers“ erwarten die Hopfenbauern in diesem Jahr eine besonders hohe Bier-Qualität. Wenigstens das! Wird ja auch ‘mal Zeit für ‘was anderes, als immer nur Glühwein...

Autor:

Mark Zeller aus Duisburg

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