Kleiner SMITH verzweifelt GESUCHT !

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Ein Jahr ist nun schon ins Land gezogen, ohne meine geliebte Fellnase, mein Schmusetiger, mein kleines Katerchen, Smith.
Jetzt steht wieder die Zeit des Jahres bevor, in der Smith mehr Stubentiger als abenteuerlustiger Freigänger ist. Auf der Couch mit Frauchen in die weiche Decke kuscheln und Streicheleinheiten genießen. Für ihn der beste und sicherste Ort – zu Hause bei mir.

Was passiert ist?

Im Frühsommer 2013, mein Freund und ich wohnten in einem kleinen ländlichen Dorf im Sauerland, machten einen Grillabend auf unserer Terrasse. Abends wurde es noch etwas kühl und so stellten wir den Grillrost auf den Boden an die Wand und machten ein kleines Feuerchen auf dem Grill. Am nächsten Tag, als ich die Terrasse betrat, erwischte ich jemanden, wie er sich an die noch am Rost klebenden Speisereste bediente. Als er jedoch hörte, dass ich raus kam, huschte er zwischen dem Geländer von der Terrasse. Und blieb daneben, auf der Auffahrt des Nachbarn, sitzen. Noch etwas unentschlossen, ob er weiter abhauen oder bleiben sollte. Ich bewegte mich keinen Schritt näher, sondern hockte mich hin und begann ruhig mit ihm zu reden. Eine gefühlte Stunde lang. Ich kannte diesen kleinen Kerl bereits vom Sehen, seit wir zwei Jahre zuvor in diese Wohnung gezogen waren. Jedoch immer nur aus der Entfernung von mindestens zwanzig Metern. Er war scheu, sehr dünn, sah etwas verwahrlost aus und wie ich später herausfand, war er ohne ein Zu Hause. Ein typischer Straßenkater eben. Nach dieser gefühlten Stunde des gut Zuredens schaffte ich es zumindest, ihn davon zu überzeugen, dass ich ihm nichts böses tun werde und er kam zurück auf die Terrasse gesprungen. Ich lockte ihn mit etwas Wurst. Allerdings schaffte ich es keinesfalls, ihn anzufassen. Am nächsten Tag war er schon wieder da und erneut spielte sich diese Szene ab, wobei es nicht mehr so lange dauerte, bis er sich in meine Nähe traute. Am dritten Tag hatten wir bereits Katzenfutter besorgt und boten es ihm in einer kleinen Plastikschüssel an. Sichtlich erfreut machte sich der Kater darüber her und stand gleich am nächsten Morgen wieder erwartungsvoll auf unserer Terrasse. Etwa drei Wochen vergingen so, bis es mir gelang, ihn während des Fressens das erste mal vorsichtig über den Rücken zu streicheln. Noch etwas irritiert, aber doch merkend, dass ich ihm nicht weh tun will, lies er diese Berührungen über sich ergehen. Er blieb von da an immer öfter in unserer Nähe.
Es war Sommer und eine Schön Wetter Periode hielt an. So, wie wir draußen auf der Terrasse saßen, war auch der Kater da. Morgens und Abends bekam er bereits regelmäßig Futter bei uns. Doch uns fiel auf, dass er kein bisschen zunahm. Sein nicht ganz kurzes grau getigertes und weißes Fell sah struppig aus, stumpf, ohne jeden Glanz. Er bekam eine Wurmkur in Form von Nackentropfen und kurz darauf die zweite. Und siehe da, endlich legte er an Gewicht zu und machte insgesamt einen gesünderen Eindruck. Unser Nachbar im Nebenhaus fütterte schon seit langer Zeit den wilden Katzenclan aus dem Dorf und kannte „unseren“ Kater. So erfuhr ich, dass er tatsächlich keinen Besitzer und somit auch kein festes Zu Hause hatte. Die Tochter unseres Nachbarn war bei der Katzenhilfe Olpe tätig und veranlasste, dass diese „wilden“ Katzen mit Lebendfallen eingefangen, kastriert und wieder an Ort und Stelle frei gelassen wurden. Somit war „unser“ kleiner Kater bereits auch kastriert. An dieser Stelle muss ich sagen, dass genau solche Aktionen das sind, was Tierschutz bedeutet! Es ist verantwortungslos, Katzen unkastriert draußen herumlaufen zu lassen!! Wie viele arme, ich sag mal „obdachlose“ Samtpfoten soll es denn noch geben? In den warmen Jahreszeiten mag das einem nicht schlimm erscheinen, doch, wenn es kalt und nass wird, sich die Beutetiere rar machen, glaubt mir, dann bedeutet es für solche Tiere den Kampf ums Überleben! Sie sind zwar irgendwie Überlebenskünstler, aber einfach ist es bestimmt nicht! Und die Tierheime sind zudem voll mit süßen Katzen und anderen Tieren, die ein warmes und schönes Zu Hause suchen und verdienen... Ich könnte noch weiter darüber schreiben, aber ich denke, jedem ist klar, was ich sagen möchte.
Irgendwie wurde unser zu Hause das neue Zu Hause des kleinen Katers. Klein übrigens nicht etwa, weil er noch ein Jungtier war, sondern weil er nicht die typische Größe eines stattlichen Katers hatte. Er war eher klein und zierlich und alleine durch seine Fellzeichnung im Gesicht, man könnte sagen dem „Babyface“, schon ein richtig niedliches Tierchen. Seinen Namen Smith bekam er, weil mein Freund und ich Live Musik Fans sind, wir mal wieder auf einem TV Smith-Konzert waren, nächsten Tag im Beisein des Katers über das Konzert sprachen und er bei dem Wort „Smith“ zu mir kam, sich vor mich setze und anschaute, als wollte er sagen „Ja? Was ist?“ Ich sagte noch mal „Smith“ und er maunzte leise und schaute mich direkt an. Also war klar, wie er heißen sollte.. naja, und in gewisser weise war Smith auch irgendwie ein Punk!
Längst war Smith uns gegenüber total zutraulich und zahm geworden, als wäre es nie anders gewesen! Lies sich auf den Arm tragen und platzierte sich von selbst immer öfter auf meinen Schoß oder direkt neben mich.
So langsam wurde es abends früher dunkel und kühler, sodass ich Smith zum Kuscheln und Spielen mit in die Wohnung nahm. Ohje!! Kaum hatte ich die Balkontür hinter uns geschlossen, kletterte er panisch an der Tapete, entlang des Türrahmens bis unter die Decke! So etwas hatte ich noch nie gesehen! Sofort öffnete ich die Balkontür, Smith sprang auf den Boden, ging auf die Terrasse, blieb kurz stehen, schaute sich um und kam wieder herein. Ach ja, stimmt! Er kannte keine geschlossenen Räume! Ok, also ließ ich die Tür einen Spalt auf, damit er einen „Fluchtweg“ hatte, falls er meint, ihm würde Gefahr drohen. Doch schon bald gewöhnte er sich an die Wohnung, die bis dahin noch fremden Gerüche und Geräusche und alles war gut. Selbst einen Kratzbaum, richtige Futternäpfe, diverses Spielzeug und für alle Fälle eine Transportbox hatten wir gekauft. War er schon unser Haustier? Irgendwie schon. Er bekam schließlich auch sein Futter inzwischen drinnen und lernte nach einiger Zeit, dass er es in Ruhe genießen und nicht mehr aus Angst, dass es ihm ein Artgenosse wegfuttern könnte, zu verschlingen. Doch nachts sollte Smith wieder seine Freiheit genießen dürfen. Schließlich wollten wir ihn nicht einsperren!
Eines Abends, führte ich ein langes Telefonat und Smith war mal wieder in der Wohnung. Nach dem Gespräch schaute ich etwas neugierig nach ihm, da ich schon länger nichts von ihm gehört oder gesehen hatte. Ich traute meinen Augen kaum, als ich sah, wie er in der Transportbox, die offen im Flur auf dem Boden stand, eingekuschelt auf dem Kissen darin, tief und fest, zufrieden und sich in völliger Sicherheit wissend, schlief. Mir brach es fast das Herz, ihn nun wach machen und raus in die Kälte lassen zu müssen. Warum er nicht über Nacht drin bleiben konnte? Nun ja... wir hatten kein Katzenklo und hatten Angst, er würde Nachts anfangen „Unfug“ zu machen. Aber schon am nächsten Tag hatte ich nach der Arbeit ein Katzenklo besorgt und stellte es in die Besenkammer unter der Treppe. Nach seinen Mahlzeiten konnte man fast schon die Uhr danach stellen, wann er mal „musste“. Ich wartet darauf, bis er sich wieder bemerkbar machte und deswegen raus wollte. Bisher zeigte er mir das immer, indem er sich vor die Balkontür stellte und laut maunzte. Ich ließ ihn raus und er ging Richtung des Gartens, kam kurz darauf völlig entspannt zurück. Diesmal setzte ich ihn direkt in das Katzenklo. Er schaute etwas irritiert, fing mit einer Pfote langsam an zu scharren, hockte sich, pieselte und scharrte wieder zu. Kam aus der Kammer und ich lobte ihn ganz doll. Von da an, wusste er Bescheid und es funktionierte super. Die Kammertür war mit einem Keil festgestellt, sodass er immer rein und raus konnte, wann er wollte oder eben „musste“. Ein kleines Körbchen mit Decke als Schlafplatz hatte er im untersten Regal eines Schrankes, der im Flur stand. Inzwischen hatte Smith auch kein Problem mehr damit, dass alle anderen Türen, die vom Flur ausgingen, nachts geschlossen waren. Doch eines Nachts fing er tierisch an zu jammern und kratzte an der Schlafzimmertür. Natürlich wurde ich wach und schaute nach, was passiert war. Mir war alles klar, als ich den Flur betrat: ein wahnsinniger Gestank kam mir entgegen, den wohl auch Smith nicht ertragen konnte! Er verrichtete zum ersten mal ein „großes“ Geschäft im Katzenklo und hatte es nicht richtig zugescharrt. Ok, alles schnell entsorgt, gelüftet und alles war Ok, die Nacht konnte fortgesetzt werden. Die Nacht darauf wusste er dann sehr gut, was zu tun war. Denn als ich dem folgenden Morgen das Katzenklo säubern wollte, bekam ich einen Lachanfall: aus allen Ecken der Kiste war sämtliche Streu in der Mitte aufgetürmt und ich musste regelrecht nach seinen Hinterlassenschaften „graben“, um sie zu entsorgen!
Da sag mal einer, Katzen wären nicht schlau!
Es bürgerte sich also ein, dass Smith morgens mit mir das Haus verließ, wenn ich zur Arbeit musste und Abends ging er wieder mit mir rein und blieb über Nacht bei uns. Allerdings funktionierte es nur für ein paar Wochen, dass er mit geschlossenen Türen allein im Flur schlief. Irgendwann begann er wieder an der Schlafzimmertür zu maunzen. Er ließ nicht locker, bis ich aufstand und die Tür öffnete. Ich begriff rasch, dass es ihm nur darum ging, zu wissen, dass wir in der Nähe waren. Er schlich im Dunkeln einmal um unser Bett, um sich zu vergewissern, dass er nicht allein und nicht ausgesperrt ist, und schlief dann zufrieden in seinem Körbchen die Nacht durch. Einmal bemerkte ich plötzlich, wie er ganz vorsichtig auf meine Seite des Bettes gesprungen kam und sich am äußersten Fußende hinlegte. Ich war zu faul, und brachte es nicht übers Herz, ihn aus dem Bett „zu schmeißen“. Wochen später war es völlig normal, dass er in meinem Arm einschlief.
An einem Oktobertag kam Smith zur Balkontür rein, ohne mich zu begrüßen, was er sonst immer mit lieben Maunzen und um die Beine schleichen machte, bevor er zum Futternapf ging. Diesmal schlich er notizlos an mir vorbei. Ganz langsam. Wollte auch nicht recht fressen, nicht spielen, nicht kuscheln, sondern legte sich in sein Körbchen und wollte einfach nur seine Ruhe. Ich fühlte, dass er krank sein musste, man sah es ihm an. Also, nächsten Tag sofort ab zum Tierarzt. Die Transportbox kannte Smith ja schon, wenn auch nur auf dem Boden stehend und mit geöffnetem Gitter. Es half nichts, da musste er jetzt durch. Der Tierarzt diagnostizierte eine heftige Grippe, inklusive Bindehautentzündung und hohem Fieber. Ein Glück, dass ich rechtzeitig noch mit Smith dahin gegangen war! Denn es hätte beinahe schlimme Folgen gehabt! Dank der Medikamente und meiner guten Krankenpflege kam Smith schnell wieder auf die Beine und wurde komplett gesund. Übrigens erfuhr ich beim Tierarzt überhaupt erst einmal, wie alt er in etwa ist. Nicht jünger als zwei, aber keinesfalls älter als fünf. Aha, Ok, gehen wir mal vom höchsten aus. Dennoch ein junger Kater.
Im Februar 2014 hieß es für meinen Freund und mich: So, entweder ganz oder gar nicht! Gar nicht ging schon lange nicht mehr... Also nochmals der Gang zum Tierarzt. Smith wurde gechipt, bei TASSO e.V. registriert und erhielt alle notwendigen Impfungen. Und damit seinen eigenen Haustierausweis. Er war also nicht länger eine Straßenkatze, sondern hatte ein festes Zu Hause und durfte eh schon längst für immer bleiben. Natürlich sollte er weiterhin Freigänger sein dürfen, aber wusste, wo er nun hingehörte und bleiben konnte, wenn ihm nicht nach Freigang war. Zahnstein musste bei ihm jedes Jahr entfernt werden und einmal hatte er einen Kampf, vermutlich mit einem Marder, bei dem er Verletzungen am Schwanzansatz davon trug, die genäht werden mussten. Ansonsten war Smith immer rund herum gesund und erfreute sich des neuen Lebens als Haustier. Sogar „Sitz“, „Männchen“, „High Five“ und solche Kinkerlitzchen konnte ich ihm spielerisch beibringen! An meiner Nachttischlampe hängen zwei kleine Stoffherzchen mit Magnet, die er mir jeden Morgen entweder in meine Pantoffeln oder ins Bett legte. Ich habe immer gesagt, dass er das Beste ist, was mir je passieren konnte! Er hat mein Leben um so vielfaches bereichert, spendet mir in allen Situationen Trost, es macht soviel Spaß, mit ihm zu spielen, zu kuscheln und ihn einfach nur bei mir in der Nähe zu haben. Wir sind Freunde, die sich gefunden haben. Obwohl ich nie darauf aus war, mir eine Katze anzuschaffen, zumal ich noch zwei Wellensittiche hatte, wollte ich Smith nie wieder hergeben! Und meine Katzenhaarallergie hatte ich zum Glück auch irgendwie besiegt, je mehr ich mit dem Kater in Kontakt war. Seine Scheu vor Fremden behielt er jedoch weiterhin. Nur, wenn ich in der Nähe war, lies er sich von anderen anfassen, oder Personen, die er bereits durch mich kannte.
Im Mai 2014 verreisten wir für eine Wochen nach England. Meine Nachbarin fütterte ihn in dieser Zeit, seinen Schlafplatz hatte er, wie früher, auf dem Heuboden des Nachbarn. Es war ja nicht mehr kalt und er kannte sich in dem Dorf und mit dem Leben draußen bestens aus. Also alles kein Problem. Als wir nach einer Woche gerade vom Flughafen Düsseldorf wieder zu Hause ankamen, ging ich direkt zur Nachbarin, um mich nach Smith zu erkundigen. Sie berichtete mir, dass er regelmäßig zum Fressen bei ihr war, jedoch die meiste Zeit des Tages damit verbrachte, auf unserer Terrasse zu liegen und darauf zu warteen, dass die Jalousie hochgezogen und die Balkontür geöffnet wurde. Wahnsinn! Ich unterhielt mich gerade mal ein paar Augenblicke mit meiner Nachbarin, da kam Smith laut maunzend um die Ecke gestürmt! Dass er mir nicht aus dem Stand in die Arme gesprungen ist, war alles! Es folgten zwei Wochen, in denen er von Trennungsängsten geplagt war. Nicht mal nachts allein zur Toilette konnte ich gehen, ohne, dass Smith mir auf Schritt und Tritt folgte! Er blieb so lange vor der Badezimmertür liegen, bis ich wieder rauskam. Und wenn ich zur Arbeit fuhr, lief er mir bis zum Auto hinterher und als ich am Nachmittag heim kam, saß er schon entweder wartend auf meinem Parkplatz oder vor der Haustür.
Ende 2015 trennte ich mich von meinem Freund und zog nach Düsseldorf, denn hier und drumherum hatte ich inzwischen den größten Teil meiner Freunde. Außerdem war ich ja eh ständig hier auf Konzerten. Kurz vor Weihnachten letztes Jahr, fand ich hier einen Job, suchte zwei Monate verzweifelt nach einer passenden Wohnung für mich und mein Katerchen und fand sie in D-Holthausen: Erdgeschoss mit eigenem Garten in recht ruhiger Lage. Nach dem Umzug blieb Smith sicherheitshalber erst einmal fünfeinhalb Wochen in der Wohnung, um sich an sein neues Zu Hause zu gewöhnen und als sein neues „Revier“ anzusehen. Es war eh Ende Februar und noch kalt und nass.... kein Katzenwetter. Anfang April ließ ich ihn das erste mal hier raus. Inzwischen wurde um unseren Häuserblock ein Baugerüst aufgebaut, es sollte bald das Dach abgerissen und eine Etage aufgestockt werden. Darum blieb Smith zu seiner eigenen Sicherheit tagsüber, während ich auf Arbeit war, lieber in der Wohnung und erst am späten Nachmittag und/oder auch nachts durfte er raus. Es funktionierte super. Auch an den Baulärm hatte er sich schnell gewöhnt. Und lag dennoch völlig entspannt im Garten, den er, wie ich, sichtlich liebte!
In meinem Leben folgte nun ein Auf und Ab. Privat, als auch beruflich. Gut, dass ich nun nicht mehr so weit weg von meinen Freunden wohne. Aber, weil nun mal jeder sein eigenes Leben zu bewältigen hat und nicht ständig jemand für mich da sein kann, was völlig verständlich und normal ist, fand ich am meisten Halt immer wieder bei Smith. Er gab mir einfach so viel! Er fühlte genau, wenn es mir nicht gut ging und zeigte mir mit seiner Nähe, wie sehr er für mich da ist, wenn ich es brauche. Jeder Besitzer eines Vierbeiners oder auch eines gefiederten Gefährten, weiß, wovon ich spreche! Bedingungslose Liebe wird einem entgegengebracht, jeden Tag und immer wieder!
Doch vor über drei Monaten, in der Nacht vom 25. auf den 26. September, geschah das, was kein Tierbesitzer jemals erleben möchte: ich ließ Smith zwischen zwei und drei Uhr nochmals raus, ging wieder ins Bett, aber konnte nicht schlafen. Ich ging eine Stunde später in meinen Garten, um zu rauchen, und rief nach Smith. Normalerweise kam er IMMER! Diesmal nicht. Ok, wer weiß, wo er gerade herum streunt, welcher Maus er nach lauert oder was auch immer. Ich legte mich wieder ins Bett. Doch irgendetwas machte mich unruhig und ließ mich nicht einschlafen. Also stand ich wieder auf, es war inzwischen kurz nach fünf Uhr morgens. Gegen halb sechs bekam Smith immer sein Frühstück und spätestens da, saß er schon vor der Terrassentür oder wartete in seinem Katzenhäuschen, bis ich ihm endlich die Tür auf machte. Doch nichts. Alles Rufen und Warten blieb erfolglos. Keine Spur von Smith. Meine Vermutung ist, dass er sich vor irgendetwas erschreckt haben muss, ist panisch davon gelaufen und hat zwischen den vielen langen Häuserblocks völlig die Orientierung verloren. Schließlich kennt er keine Großstadt. Er wird sich völlig verlaufen haben, der arme Kerl!
Ich begann, nach ihm zu suchen, doch er war spurlos verschwunden. Einfach so weg. Vor lauter Angst und Unsicherheit, hätte er noch nicht mal auf meine Stimme da draußen reagiert. Nachdem 24 Stunden ohne eine Spur vergangen waren, meldete ich ihn bei TASSO e.V. als vermisst und forderte Suchplakate an. Diese hing ich überall im Wohngebiet auf, suchte jeden Tag zu den unterschiedlichsten Zeiten stundenlang nach meinem kleinen Kater. Ich hatte schon befürchtet, dass er versehentlich eingesperrt wurde, z.B. in einem Keller, Garage, Gartenhaus etc., verletzt ist oder gar nicht mehr lebte! Der blanke Horror, den man durchmacht in so einer Situation! Doch nach ein paar Tagen bekam ich Infos, dass er gesehen wurde. Leider hatte ich zu dem Zeitpunkt die Suchplakate noch nicht. Aber ich ging jeder Sichtmeldung nach, fragte Passanten, denen ich sogar meine private Handynummer gab, schickte die Suchmeldung an die umliegenden Tierheime und Tierärzte und fragte auch bei AWISTA nach, postete immer wieder bei Facebook die Suchmeldung usw. Sogar nachts zog ich allein durch die Straßen und um die Häuser, was ich mich früher nie gewagt hätte! Doch er blieb spurlos verschwunden. Stattdessen erfuhr ich Tage nachdem er hier und da mal gesehen wurde, DASS er gesehen wurde! Warum die Leute nicht bei TASSO anriefen??? Sie hatten keine Zeit, weil sie im Garten zu tun hatten, oder schon im Schlafanzug waren, oder schier die Plakate angeblich nicht gesehen haben!! Wird heute nur noch für Geld geholfen??? Außerdem gibt es tatsächlich sogar Leute, die sich über die aufgehängten Suchplakate beschweren! Sätze, wie „Ist mir doch egal, was mit ihrer Katze ist! Nehmen Sie das Plakat da wieder weg!“ durften ich und meine tatkräftigen Freundinnen uns anhören! Sogar ein Beschwerde-Anruf bei TASSO ging ein! Dabei bin ich völlig verzweifelt, finde keine Ruhe und muss dauernd weinen, weil Smith einfach fehlt und ich mir riesige Sorgen um ihn mache! Er kennt sich nicht aus, kennt noch nicht die Gefahren einer Großstadt...
Ich selber kann leider nicht überall gleichzeitig suchen und auch nicht ganz Düsseldorf mit Plakaten bekleben, sondern bin auf die Hilfe der Mitmenschen angewiesen.
Hiermit bitte ich also alle, die das jetzt gelesen haben, HERZLICHST um ihre Mithilfe! Helft meinem kleinen Katerchen, wieder nach Hause zu kommen! Haltet die Augen auf und meldet Euch im Falle einer Sichtung BITTE SOFORT bei TASSO !!! Vielleicht gelingt es sogar jemandem, sein Vertrauen zu gewinnen und kann ihn mit Futter (z.B. auch Geflügelwurst, Gouda-Käse oder Fisch) anlocken und ihn in die Wohnung / ins Haus nehmen. Der TASSO Notruf ist 24 Std. erreichbar und leitet die Infos sofort an mich weiter. Da ich mobil bin, kann ich Smith dann auf schnellstem Weg abholen. Doch ohne Eure Hilfe, ist das nicht zu schaffen. Ich weiß nach all der Zeit und ohne einen aktuellen Anhaltspunkt nicht, wo ich anfangen und aufhören soll zu suchen, kann nicht überall gleichzeitig sein!
Mit dieser Geschichte möchte ich verdeutlichen, wie sehr man ein solches Lebewesen in sein Herz schließt und wie verzweifelt man ist, wenn sein geliebtes Tier plötzlich verschwunden ist. Natürlich ist ein Todesfall eines geliebten Haustieres genauso schmerzhaft, schließlich sind es Familienmitglieder! Doch im Gegensatz zum Verschwinden, hat man die Gewissheit und kann sich schweren Herzens verabschieden. Ich weiß, es ist wahnsinnig schlimm, so etwas durchmachen zu müssen, kenne das ja auch selber! Doch die Ungewissheit, wo und in welchem Zustand, etwa schwer verletzt, das Tier ist, macht einen krank vor Sorge!! Ich hoffe, es gibt noch Menschen mit Herz da draußen, nicht so emotionslos und ignorant, und die bereit sind, in solchen Situationen zu helfen und nicht weg sehen! Ein Anruf kostet zwei Minuten!
Leider denken die meisten heute nur an sich und sind kaum mehr bereit, jemand „Fremden“ zu helfen, frei nach dem Motto „Das geht mich nichts an!“ Und das ist leider nicht nur in diesem Fall, wo es um ein schmerzlich vermisstes Tier geht, so....

Hier noch ein paar Angaben:

Name: Smith
Alter: ca. 9 Jahre
Rasse: Europäisch Kurzhaar
Farbe: grau getigert mit weiß
Geschlecht: männlich, kastriert
Gechippt: ja, bei TASSO registriert
Vermisst seit: 26.09.2016

Entlaufen in Düsseldorf-Holthausen

Besondere Merkmale: auf der rechten Seite des Rückens ein weißer Fleck im Tigermuster, brauner Fleck linke Seite unter dem Kinn am Hals, etwas längeres Fell als eine „normale“ Hauskatze, für einen Kater recht klein

BITTE helfen Sie mit, den kleinen Kater wieder nach Hause zu bringen!

TASSO 24 Std.- Notruf: 0 61 90 / 93 73 00

Meldungsnummer: 179.082

Autor:

Janette Decker aus Düsseldorf

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