Unterwegs in Düsseldorf
Der Park, die Flieger und ein Juwel: Der Lantz'sche Park in Düsseldorf-Lohausen
Flugzeuge donnern im Minutentakt über den Lantzschen Park. Trotzdem ist er eine grüne Oase mit einem kleinen Juwel: Der verwunschenen Begräbnisstätte der Mathilde Lantz. Die neuromanische Kapelle ist ein Gesamtkunstwerk und im allgemeinen nicht zugänglich.
Doch bei meinem letzten Ausflug in den Park hatte ich nicht nur Glück mit dem Wetter: Die Kapelle wurde geöffnet und ich konnte zum ersten Mal den Innenraum mit seinen Mosaiken, Fresken und Glasmalereien bewundern. Ich erfuhr, dass der Förderverein "Lantz'sche Kapelle" sich um den Erhalt und die notwendige Restaurierung kümmert. Heinrich Victor Lantz ließ die neuromanische Kapelle 1879 als Begräbnisstätte für seine früh verstorbene Frau Mathilde bauen und als Familiengruft anlegen. Der bestehende Park wurde dann durch ein Linden-Rondell und eine Linden-Allee im Umfeld der Kapelle erweitert, die bis 1899 auch als Gotteshaus für die Lohauser Bürger diente.
Rittersitz, Landschaftsgarten und Skulpturen
1804 hatte der Kaufmann Heinrich Balthasar Lantz den ehemaligen Rittersitz der Herren Calcum von Lohausen erworben, die das Anwesen aus finanziellen Gründen veräußern mussten. Unmittelbar danach wurde das klassizistische Herrenhaus gebaut. 1858 legte Gartenarchitekt Joseph Clemens Weyhe den großzügigen englischen Landschaftsgarten an. 1975 eröffnete der Altstadt-Galerist Alfred Schmela im Herrenhaus seine "Galerie im Park" und machte aus dem Garten einen Skulpturenpark mit Arbeiten internationaler zeitgenössischer Künstler. Nach Schmelas 1980 Tod blieben allerdings nur wenige Objekte im Park. 1972 erwarb die Stadt das 17 ha große Areal. Es ist seit 1978 öffentlich zugänglich. Die seit Jahren leer stehende Villa Lantz und die Skulpturen im Park erstrahlen seit diesem Jahr in neuem Glanz. Und in das schöne Herrenhaus ist wieder Leben eingekehrt: Hier wurden Büros und Ausstellungsräume eingerichtet.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr mich bei meinem Ausflug begleitet.
Weitere Infos gibt es bei den Bildunterschriften.
Quellen:
zur Kapelle
Rolf Purpar: Kunststadt Düsseldorf. Objekte und Denkmäler im Stadtbild, 2. Aufl., Düsseldorf 2009.
Wolfgang Funken: ARS PUBLICA DÜSSELDORF, Bd. 3, Essen 2012, S.1178 ff.
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
16 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.