Der Großtagebau Garzweiler II
liegt westlich von Grevenbroich in rheinischen Braunkohlerevier und entwickelt sich in Richtung Erkelenz. Die Braunkohle ist in drei Flözen abgelagert, die zusammen durchschnittlich 40 Meter stark sind. Die Kohle liegt zwischen rund 40 und maximal 210 Metern tief unter der Erdoberfläche. Garzweiler II besitzt Reserven von 1,3 Milliarden Tonnen Braunkohle. Sie dient ausschließlich zur Stromerzeugung in den nahe gelegenen Kraftwerken.
30 Milliarden Jahre für die Entstehung - Nur 100 Jahre für den Abbau
Die Braunkohle entstand aus weitflächigen Wäldern und Mooren, die sich in der Niederrheinischen Bucht vor 30 bis vor 5 Millionen Jahren entwickelten. Die Geologie der Niederrheinischen Bucht ist gekennzeichnet durch langanhaltende Senkungsbewegungen in den letzten 30 Millionen Jahren, die zur Ablagerung eines bis zu 1300 m mächtigen Sedimentpaketes durch die Nordsee und durch viele Flüsse geführt haben, in dem sich heute bis zu 100 m mächtige Braunkohleflöze befinden.
Der Braunkohleabbau vernichtet große Landwirtschaftsflächen und erfordert die Umsiedlung ganzer Dörfer mit mehreren tausend Menschen. Die alten Orte werden ganz und auf einen Schlag eingeebnet, müssen in entfernt gelegenen Gemeinden und Städten neu geschaffen werden. Bisher sind 17 Dörfer von den Braunkohlebaggern "abgebaggert" worden.
Tagebau in Zahlen
Abbautechnik: Tagebau
Fördermenge: 40 Mio. Tonnen p.a.
Abraum: 200 Mio. Tonnen p.a.
Beschäftigte: 1725
Abbau seit: 1940
Abbau bis: 2045
Ausdehnung: 114 km²
Größte Tiefe: 160 m
So beklemmend es doch ist, dieses riesige, sich immer weiter ausdehnende, Loch in der Erde zu sehen, so faszinierend ist es aber andererseits diesen riesigen -dinosurierähnlichen- Maschinen bei ihrem tiefschürfenden Job zuzusehen. Ich war in der blauen Stunde und in der Abendzeit mit meiner Kamera dort unterwegs. Meine fotografisch festgehaltenen Eindrücke zu den nackten Zahlen und Fakten sehen Sie, liebe Leser, in dieser Bilderstrecke.
Uwe Beckers
Autor:Uwe Beckers aus Düsseldorf |
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