Mehr Bäume und Blumen für den Biegerpark
Der Anfang ist gemacht
Die Bezirksvertretung Duisburg-Süd (BV Süd) wird bald eine Verwaltungsvorlage zur Kenntnis nehmen dürfen oder müssen, die Rat der Stadt bereits bereits beschlossen hat. Dabei geht es um eine Neugestaltung des Erholungsparks Biegerhof. Der Rat hat den Biegerpark, wie er allgemein genannt wird, in die städtische Förderliste des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ aufgenommen.
„Wir werden das aber nicht nur zur Kenntnis nehmen“, so Bezirksbürgermeisterin Beate Lieske, „sondern auch inhaltlich unter die Lupe nehmen.“ Ihr und der Mehrzahl der BV-Mitglieder wäre es lieber gewesen, die erste Beratung hätte in der BV stattgefunden, ehe der Rat die Vorlage beschließt. Aber noch bestehe ausreichend Gelegenheit, die Planungen für den Biegerpark zu modifizieren, Anregungen zu geben und Änderungen auf den Weg zu bringen.
Die Stadt Duisburg hatte sich mit den „Duisburger Schrittsteinen für den Klimaschutz“ für eine Förderung beworben und wurde als Bewerberin zugelassen. Bei den insgesamt fünf beantragten Projekten nimmt der Biegerpark eine bedeutende Rolle ein. Die „Klimaroute Biegerhof“, so lautet das Vorhaben im Verwaltungsdeutsch, sieht ein umfangreiches Aufforstungsprogramm vor. Schon gibt es aber erste Befürchtungen, dass etwa Spielplätze, „Tummelwiesen“ oder der beliebte Biergarten dadurch Einschränkungen erfahren könnten.
„Wir werden zahlreiche Gespräche führen, um eine breite Akzeptanz zu finden. Der Einklang zwischen Mensch, Natur und Klimaschutz ist uns schon wichtig“, betont Beate Lieske. Aber Einrichtungen und Institutionen, die sich bewährt haben, sollen bestehen bleiben, denn Erholung habe nach Meinung der Bezirksbürgermeisterin viele Facetten.
Parkqualität
rückläufig
Der Erholungspark Biegerhof gilt als Bindeglied in der Grünvernetzung zwischen dem Grünzug Süd und dem Angerpark und hat für den gesamten Duisburger Süden eine große Bedeutung. Im Grünordnungs- und Freiraumentwicklungskonzept Duisburg (GFK) wird vor allem die in den Park eingebettete Bachaue als wichtiges landschaftliches Bindeglied hervorgehoben. Mit seiner landschaftsprägenden Terrassenkante und der umlaufenden Bachaue stellt der Biegerhof eine wertvolle Landschaftsstruktur mit hoher Bedeutung für das Naturerleben im Quartier dar.
Durch seine großen, alten Baumbestände wirkt er als Filter für gas- und staubförmige Luftschadstoffe und besitzt als grüne Insel ein günstiges Bioklima. Der Park wird von unterschiedlichsten Nutzergruppen in Anspruch genommen. Zum einen als zentrale Naherholungs- und Sportstätte und zum anderen als Aufenthaltsort für das benachbarte Schulzentrum und zentraler Spielort für Kinder der angrenzenden dicht bebauten Wohngebiete und Stadtquartiere. Allerdings ist die Qualität des Parks nach 60 Jahren Nutzung sukzessive rückläufig. Die Parkbereiche mit großem Nutzen für Spiel- und Freizeit sind stark instandhaltungs- und modernisierungsbedürftig. Darüber hinaus ist es notwendig, den Park an die geänderten Gegebenheiten des Klimawandels anzupassen.
Dies soll laut Verwaltungsvorlage etwa durch eine Modernisierung des Bürgergartens erreicht werden. Der Bürgergarten stellt einen zentralen Treffpunkt für die Nutzer des Parks dar. Ein derzeit mit einer maroden Pergola überdachter Bereich und der Wasserspielplatz sollen gestalterisch miteinander verknüpft und so zu einem vor allem an heißen Tagen wertvollen Freiraum für Familien entwickelt werden.
Entsiegelung und
Neubepflanzung
Es ist darüber hinaus geplant, den aus terrassierten Pflasterflächen bestehenden Ruhegarten zu entsiegeln und neu zu bepflanzen. Auch ist vorgesehen, durch neue Sitzangebote und einen barrierefreien Ausbau der Aussichtspunkte eine Ruhezone von hoher gestalterischer und natürlicher Qualität zu entwickeln.
Die einzelnen Bausteine der Neugestaltung des Parks, insbesondere des Bürger- und Ruhegartens, erhöhen die Attraktivität und Nutzbarkeit der Spiel- und Freizeitangebote im Park und damit die Lebensqualität der angrenzenden Wohnquartiere. Eines der zentralen Elemente der Neugestaltung ist das Konzept eines Klimaleitsystems.
Verschiedene Stationen quer durch den Park sollen das Thema Klima veranschaulichen, zum Ausprobieren anregen und somit den Nutzern auf einprägsame Weise näherbringen. Spielplatzflächen sollen in dieses Klimaleitsystem integriert werden. Diese sollen so gestaltet werden, dass der Umgang mit Regenwasser spielerisch sichtbar gemacht wird.
„Hört sich alles gut an“, sagt Lieske zu unsrerer Redaktion, „aber werden noch ganz schön ins Detail gehen.“
Autor:Reiner Terhorst aus Duisburg |
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