Völlig schwerelos: Abenteuer Ballonfahrt
Erlebnis Ballonfahrt
Ende März ergab sich zufällg und kurzfristig die Gelegenheit, an einer Ballonfahrt teilzunehmen. Nach kurzem Zögern (Wird mir nicht schwindlig? Wird mir übel? Wie schaffe ich es, in die Gondel zu klettern?) sagte ich spontan zu.
Erst die Arbeit...
Los ging es im Südpark Neuss-Reuschenberg, wo gleich drei Heißluft-Ballone (so heißt der korrekte Plural, wie wir schnell lernten) in die Luft gehen sollten. Doch vor dem Start war Gemeinschaftsarbeit angesagt: Es dauerte fast eine Stunde, bis mittels Heißluft aus dem Brenner und den vereinten Kräften von Crew und Teilnehmern das schlaffe Stück Stoff auf der Wiese zu einem prallen Ballon aufgeblasen und so aus der unscheinbaren Raupe ein schöner grün-gelber Schmetterling geworden war. Sechzehn mehr oder weniger sportliche Menschen kletterten - wieder mehr oder weniger - elegant in den engen Korb, es gab zweimal einen heftigen Ruck...und nach wenigen Sekunden erhoben wir uns in die Luft, zuckten noch einmal zusammen, als unser Ballonführer Andreas wieder kräftig aus dem Brenner feuerte und genossen dann nur noch das sanfte Schweben und die fantastischen Ausblicke.
Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer
Schnell ließen wir Neuss und den Rhein hinter uns, erkannten In der Ferne noch die Fleher Brücke und den Düsseldorfer Rheinturm, bewegten uns lautlos südwestlich, immer der Sonne entgegen, sahen Autobahnen mit Spielzeugautos, ordentlich bestellte Felder, Windradparks und Kraftwerke. Kunstfreunde freuten sich, die Raketenstation Hombroich einmal von oben zu sehen. Kameras und Handys wurden gezückt, von Schwindel keine Spur. Einmalige Eindrücke bekamen wir über dem Braunkohletagebau von Garzweiler. Nach einer guten Stunde landeten wir auf einem Feld bei Mündt (Gemeinde Titz), lagen dabei in den vier Abteilen der Gondel über- und nebeneinander auf dem Rücken wie Maikäfer und krabbelten, einander festhaltend, vorsichtig auf den Acker. Als wir gerade die Ballonhülle zu einem transportfähigen Bündel schnüren wollten (leichter gesagt als getan!), näherte sich im schönen gelben Traktor der Bauer, der ob unserer Landung auf seinem Feld - verständlicherweise - nicht gerade begeistert war. Er wurde schließlich mit etwas Barem besänftigt und wir konnten noch den wunderschönen Sonnenuntergang hinter der kleinen Kirche von Mündt genießen.
Erhebung in den Adelsstand
Als der Kleinbus uns und das gesamte Ballon-Equipment schließlich nach Neuss zurückbrachte, war es schon dunkel. Vorher aber gab es auf dem Feldweg ein Glas Sekt und die Novizen der Lüfte wurden in den Adelsstand der Ballonfahrer erhoben. So kehrten wir z. B. als kühner "Graf über Garzweiler" oder stolze "Herzogin der Lüfte von Frimmersdorf" mit unvergesslichen Eindrücken nach Hause zurück .
Ich wünsche viel Spaß an der Ballonfahrt! Die Fotos geben den Verlauf vom Start bis zur Landung wider, Vollbild lohnt sich.
Technik und Infos
"Der Heißluftballon wird durch Erhitzen der Luft gesteuert. Warme Luft ist leichter als Kalte. Wird die Luft im Ballon erhitzt, nimmt das Gewicht pro m3 Luftinhalt ab. Sobald genug Tragkraft vorhanden ist, beginnt der Ballon zu steigen. Ist genau so viel Tragkraft vorhanden um das Gewicht des Ballons zu tragen, bleibt der Ballon auf gleicher Höhe stehen. Ist die Tragkraft geringer, beginnt der Ballon zu sinken. Mit dem Brenner muss immer wieder eingeheizt werden, weil die dünne Ballonhülle ein schlechter Wärmespeicher ist. Die Temperatur in der Hülle beträgt rund 80 - 100°C."
Quelle: https://www.ballonfrieden.ch/aufbau-eines-heissluftballon
Da Heißluftballon-Fahrten wetterabhängig sind, werden Ort und Zeitpunkt des Starts relativ kurzfristig mitgeteilt. Und: Nach der Anmeldung ist in der Regel mit längeren Wartezeiten von einigen Monaten bis zu mehr als einem Jahr zu rechnen.
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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