Veedelszoch verhagelt
Gerresheimer kein Glück mit dem Wetter
Der Ansturm der begeisterten Jecken war auch in diesem Jahr groß. Die Menschen am Straßenrand hatten sich bestens versorgt. Kleine Bierfässer, Kisten mit Wasser und Cola, auch Getränke mit wärmender Garantie und sogar Schabau durfte nicht fehlen. Die Kinder gut in dicke Jacken und Mützen verpackt, warteten alle auf den Veedelszoch, der auch in diesem Jahr sein abwechslungsreiches Aussehen unter Beweis stellen wollte.
Die wartenden Jecken wurden bereits früh mit Tropfen von oben versorgt. Sie selbst sorgten für die Feuchtigkeit im Inneren. Der Zoch schlängelte sich durch Gerresheim, speziell am Kölner Tor kam er ins Stocken und zog sich wie Kaugummi auseinander. Den Jecken war’s egal, sie haben ihren Spaß, singen, schunkeln und johlen gegen die Kälte und die Nässe an. Wer nicht entsprechend gegen Regen und Griesel präpariert war, musste vorsorgen. Die ersten Wagen des Veedelszochs hatten Glück, zwischenzeitlich klarte es etwas auf und es konnten fröhlich die Kamellen verteilt werden.
Hippie-Kostüme en vogue
In diesem Jahre bestimmten die Hippie-Kostüme das Bild. Vereinzelt waren Piraten, Clowns und Einhörner zu erblicken. Viele Erwachsene haben sich mit ihren Kindern in die gleiche Verkleidung geschmissen. So fielen die Bienenkostüme oder auch Marienkäfer auf. Schlau waren diejenigen, die gegen die Kälte vorgesorgt hatten. Besonderes die in dicke Teddy-Verkleidungen gepackten Jecken waren bestens gewappnet. Gesichtet wurden Krokodile und Bären, aber auch Asterix und Obelix waren vertreten. Die meisten jedoch improvisierten und kamen mit ausgefallenen Fantasie-Kostümen zum Zoch.
Nass von innen und außen
Wer gut „behütet“ war, konnte bei den ersten Tropfen noch gelassen sein. Doch kurz vor dem Ende des Veedelzochs wollte es der Wettergott endgültig wissen. Der Regen ging in Hagel über und es schüttete innerhalb von Minuten wie aus Eimern. Noch zögerten die Jecken, doch nahm der Guss von oben gemeine Formen an. In kürzester waren alle Jecken durch und durch nass. So hieß es, rette sich wer kann in die nächste Kneipe. Trotz des verhagelten Veedelzochs ließen sich die Jecken nicht die Laune verderben. Laut und lustig ging es in den trockenen vier Wänden weiter.
Peter Frank
Autor:Peter Frank aus Düsseldorf |
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