Story zum Ferienbeginn: Blinder Passagier von Flughafenpolizei gestellt!!

Endlich, unser Urlaub auf Samos stand vor der Tür. Die Koffer waren ordentlich gepackt und die geschätzten 1.000 Sachen, die mir am Vorabend unseres Fluges noch einfielen, wurden ins Handgepäck, sprich in meinen Rucksack, gepfeffert.

Am nächsten Morgen nach gefühlten 10 Minuten Schlaf brachen wir gegen 3 Uhr in der Früh Richtung Flughafen Düsseldorf auf. Der Flieger sollte zu meiner absoluten Lieblingsflugzeit um sechs Uhr starten. Ich bin immer wieder beeindruckt, dass ausgerechnet wir das Riesenglück haben, so früh abheben zu müssen. Alle Argumente meiner Freunde, angefangen bei „Da habt Ihr ja noch den ganzen Tag vor Euch, wenn Ihr einmal gelandet seid“ können nicht anstinken gegen die bleierne Müdigkeit, Schlafattacken im Auto und die Sorge, im Halbschlaf noch was wichtiges zu Hause vergessen zu haben. Gott sei Dank ist mein Mann zu dieser Tageszeit einer der ganz Ausgeschlafenen, so dass in der Hinsicht nie etwas passiert ist.

Am Flughafen angekommen haben wir uns nach Suchen und Finden des Urlauberparkdecks, der Fahrt mit dem „Skytrain“ und dem Einchecken erstmal ein kleines Frühstück mit einem überdimensionalen Becher heißen Kaffees gegönnt. Erste Lebensgeister wurden wach bei mir und reckten und streckten sich! Dann war es auch schon Zeit, sich zur Pass- und Sicherheitskontrolle zu begeben. In der langen Schlange begaben sich die Hälfte meiner Lebensgeister wieder zu Ruh. Endlich die Rucksäcke in die dafür vorgesehenen Fächer verfrachtet, Uhren, Geldbörsen und Schmuck in ein Kästchen und ab durch die Schranke zum Durchleuchten. Mein Mann war gerade fertig und ich schlurfte gähnend durch die Schleuse - und dann plötzlich: Alarm!! Meine Lebensgeister bekamen den Schreck ihres Lebens, warfen alle Bettdecken von sich und standen stramm vor Entsetzen. Zwei feixende Beamte kamen auf mich zu. „Herzlichen Glückwunsch! Sie sind vom Zufallsgenerator zu einer besonders gründlichen Kontrolle ausgewählt worden. Die Wahrscheinlichkeit, dabei zu sein, ist ungefähr so groß wie ein Sechser im Lotto.“ Ich konnte nur fassungslos nicken. Ein Lottogewinn wär mir jetzt aber lieber! Eine Beamtin tastete mich erstmal ab und dann wurde mein Rucksack vom Band genommen. Oh nein, die wollen den doch wohl nicht etwa - öffnen? Und alles ausleeren?? Oh jawohl, genau das wollten sie, und wie. Die extra warmen Socken landeten neben der Regenjacke und dem Reiseproviant. Ein Apfel (viel zu schade, um 2 Wochen zu Hause zu bleiben und zu verschrumpeln) kullerte durch die Halle. Es folgten der Fön und meine Reiselektüre, ein typisches Frauenbuch halt. Wie gut, dass mich hier keiner kennt!

Und dann, ich wähnte gerade das Schlimmste hinter mir, griff einer der Beamten erneut zu - und zog mit spitzen Fingern ein kleines graues Etwas mit weißer Schnauze und buschiger Mähne hervor und blickte fragend in die Runde. Das Eselchen sah bestimmt genauso geschockt drein wie ich in diesem Augenblick. Doch mein Mann parierte die unausgesprochene Frage schlagfertig: „Der gehört zu uns. Wollen Sie sein Ticket sehen?“ Darauf verzichtete er dann doch dankend und kurze Zeit später wurden auch wir, samt unserem Schwarzfahrer, durchgewinkt und ein traumhafter Urlaub auf der griechischen Insel konnte beginnen.

Autor:

Christiane Bienemann aus Kleve

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