Saison-Auftrakt für Fischmarkt am Tonhallenufer
Frühsommerliche 25 Grad und strahlender Sonnenschein lockten am Sonntag wieder Zehntausende auf den Fischmarkt. Schon gegen halb 12 Uhr geht es am Tonhallenufer nur noch mit viel Geduld und kleinen Schritten voran. 90 Händler sind beim Saison-Auftakt dabei.
In der Luft liegt der Duft von Kräutern und Gewürzen, Flammkuchen, Spanferkel, Käse und an einigen wenigen Ständen tatsächlich auch nach frischem Fisch. Denn die namensgebenden Meeresbewohner sind auf dem Fischmarkt nur ein Angebot von vielen. Zwar bemühen sich einige Händler ihre Ware noch lautstark anzupreisen, wie man es vom berühmten Hamburger Fischmarkt her kennt, doch hat die Düsseldorfer Variante mit den Jahren mehr den Charakter eines Events angenommen, der noch durch zwei Livebands unterstrichen wird. Entsprechend breit aufgestellt ist auch das Angebot. Das reicht von kulinarischen Spezialitäten und edlen Tropfen, über Blumen, bis hin zu Kunsthandwerk, Seifen, Schmuck und Accessoires. Ein Mix, der bei den Besuchern mehrheitlich gut ankommt. „Wir waren 2016 zum ersten Mal hier und kommen seitdem immer wieder“, verrät Katharina Suhlke, die gemeinsam mit Mann und Schwester aus Krefeld angereist ist. „Wir nehmen uns dafür immer den ganzen Tag Zeit und bummeln in aller Ruhe.“ Besonders gefalle ihnen, dass sie probieren dürfen. „Wir entdecken jedes Mal etwas Neues“, schwärmt ihre Schwester und nippt an einem Pinnchen „Düsselwasser“. „Das ist ein Likör mit einem Schokoladen-Amaretto-Geschmack“, erfahren die drei Krefelder am dazugehörigen Stand. „Schmeckt nicht schlecht“, urteilt Karsten Suhlke und schmunzelt mit Blick auf die Flasche: „Sieht irgendwie auch aus wie das Wasser der Düssel.“
King Kong umarmt den Rheinturm
Seine Begleiterinnen sind derweil weitergebummelt zum Stand von Marta und Bartosz Kistela. Die beiden Fotokünstler haben Düsseldorfer Ansichten phantasievoll bearbeitet. Mal landet ein Ufo vor den Gehry-Bauten, mal umarmt King Kong den Rheinturm oder schlummert ein Nilpferd zwischen Schafen auf den Rheinwiesen.
Ein paar Meter weiter probieren Kim und Susi Schals aus Naturseide an. Die Freundinnen haben schon bei den „ausgefallenen Taschen“ und „witzigen Shirts“ zugeschlagen. Jetzt wird’s Zeit für den ersten Snack. Die Entscheidung fällt auf Bubble-Waffles, dem neusten Food-Trend aus Asien und erstmals auch auf dem Fischmarkt vertreten. Die Blasen in den knusprigen Waffeln sind mit Eis oder Sahne gefällt. „Echte Kalorienbomben“, lachen die Hildenerinnen.
Zwischen den Ständen wird es eng
Carola und Werner Brombach probieren gerade feinen Senf. „Wir waren schon ganz früh hier und haben Lachsforellen, Brot, Bergkäse und eine Pfanne gekauft“, zählt das Ehepaar auf. Sie wollen „noch schnell was essen“ und vor der Heimfahrt ein paar Pflanzen für ihren Balkon mitnehmen. „Jetzt wird es uns langsam wirklich zu voll. Es ist einfach zu eng hier mit den Ständen auf beiden Seiten des Gangs“, bilanziert Werner Brombach. „Das könnte doch besser geregelt werden“, findet er. Der Kritik schließt sich auch Martin Ringwald an. „Wenn man nur noch von der Masse geschoben wird und kaum noch an die Stände kommt, macht es nicht mehr so wirklich Spaß.“
Weitere Termine
Der Fischmarkt findet bis November an jedem ersten Sonntag im Monat immer von 11 bis 18 Uhr statt. Die nächsten Termine sind: 6. Mai, 3. Juni und 1. Juli. Im August fällt der Fischmarkt wegen der Sommerferien aus.
Claudia Hötzendorfer
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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