Pfarrer Ernst Schmidt kaufte sich mit 18 Jahren sein erstes Motorrad
„Mein Kloster auf zwei Rädern“

Pfarrer Ernst Schmidt ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Seine erste gebrauchte Maschine kaufte er sich mit 18 Jahren vom mühsam Ersparten und einer Finanzspritze der Familie.
Foto: Schmidt
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  • hochgeladen von Reiner Terhorst

Ernst Schmidt steht mit beiden Beinen im Leben. Der Pfarrer an der Evangelischen Versöhnungskirche in Großenbaum hat aber auch gerne mal zwei Räder unter den Füßen. Der 57-Jährige ist nämlich begeisterter Motorradfahrer.

Er ist ein Kind des Duisburger Südens. Hier ist er geboren und aufgewachsen. Genauer gesagt, in Buchholz. Sein Abitur hat er am Steinbart-Gymnasium gemacht. Nach dem Zivildienst gab es dann erst einmal eine „Duisburg-Pause“, wenngleich die Familie und der Freundeskreis öfter mal einen Abstecher zurück in die Stadt an Rhein und Ruhr gestattete.

Schmidt studierte an verschiedenen Universitäten, absolvierte Auslandssemester in Schottland und ein Praktikum in North Carolina. Im Februar 1997 trat er die Stelle als Pfarrer in Mettmann an. Für ihn und seine Frau Beke stand da bereits fest, dass sie im Ruhestand auf jeden Fall wieder in den Duisburger Süden ziehen werden, auch wenn das noch eine ganz lange Zeit dauern würde.

Stallgeruch des
Duisburger Südens

Die Eheleute Schmidt – seine Frau ist Lehrerin – und die drei heute erwachsenen Kinder haben sich in Mettmann wohl gefühlt. 21 Jahre hat Pfarrer Schmidt dort gewirkt, Erfüllung gefunden und gegeben. Dann wurde seine heutige Pfarrstelle in der Evangelischen Kirchengemeinde Großenbaum-Rahm frei. Er hat sich beworben, und er wurde genommen, gerne sogar. Und das liegt nicht nur an seinem Stallgeruch des Duisburger Südens.

Seit April 2018 ist er wieder „Back to the Roots“, zurück zu den Wurzeln. Und zu den Wurzeln des Ernst Schmidt gehört auch die Leidenschaft zum Motorrad. In Mettmann hat er regelmäßig Motorrad-Gottesdienste gehalten. Biker weit über die Grenzen der Region hinaus sind da mit ihren Maschinen gekommen. Auch in der Versöhnungskirche hat er schon Motorrad-Gottesdienste gehalten und wird es in unregelmäßigen Abständen weiter tun.

Einkehrtage mit
Motorrädern

Einwöchige Einkehrtage mit Motorrädern hat er hier auf den Weg gebracht. Die „Motorrad-Männergruppe“ im Alter zwischen 40 und 60 Jahren trifft sich auch gelegentlich zu „Benzingesprächen“. Ernst Schmidt ist engagiert und hat bei weitem keinen geregelten Acht-Stunden-Tag. Die Menschen sind, die er im Blick hat, er will sie einnehmen und vor allem mitnehmen.

Das kommt auch gerade zurzeit zur Geltung, denn die Gemeinde Großenbaum-Rahm und die Auferstehungsgemeinde Duisburg-Süd wollen künftig gemeinsame Wege gehen. Da ist viel zu tun. Und deshalb braucht er auch mal Abwechslung und Entspannung, ein gelegentliches Abschalten. Dann kommt seine Honda CBS 1000 zum Einsatz.

Alles hat
seine Zeit

Ernst Schmidt lacht: „Das ist mein Kloster auf zwei Rädern.“ Wo manche im Kloster abschalten, entspannen einkehren und in sich kehren, bekommt er beim Motorradfahren den Kopf frei, genießt die Weite der Landschaft. „Ich bin kein Raser“, sagt er, „für mich ist das Motorradfahren ein Genuss, ein Erlebnis, das mir neue Kraft gibt.“ Leider komme er nur viel zu selten dazu. „Aber alles hat seine Zeit“, schmunzelt er.

Autor:

Reiner Terhorst aus Duisburg

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