Geschichte in Flingern-Nord
Zwei neue Stelen für den Flingerpfad

Kasper Michels, Andreas Mauska und Herbert Hübner vor der "Hohenzollern-Stele".
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Die neuen Stelen erinnern an den ehemaligen Güterbahnhof Grafenberg und die Industrieunternehmen in Flingern.

Der „FlingerPfad“ soll einmal 30 Stationen haben. In diesem Jahr konnte der Arbeitskreis „FlingerPfad“ der Bürgerinitiative Flingern bereits vier Stelen aufstellen. Im August wurde die erste Stele vor der Verwaltung der Stadtwerke am Höherweg gesetzt, die zweite an der Ronsdorfer Straße bei REWE.

Kasper Michels, Andreas Mauska und Herbert Hübner vor der "Hohenzollern-Stele".
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Die beiden neuen Stelen hat die Grafental GmbH gesponsert. Die Grafental-Zentrale hat ihren Sitz im ehemaligen Kraftwerk der „Hohenzollern AG für Lokomotivbau“ an der Hohenzollernallee. „Es macht einen Stadtteil noch liebenswerter, wenn man weiß, was dort alles passiert ist“, sagt Grafental-Geschäftsführer Andreas Mauska. Und auch über die Geschichte des Verwaltungsgebäudes habe er einiges erfahren. Pro Stele fallen Kosten von 2500 Euro an. Das Design stammt von Nikolaus Fristschi, der auch die Rheinuferpromenade gestaltet hat. Die Jugendberufshilfe sorgt dafür, dass die Stelen fest im Boden verankert werden.

Der ehemalige Grafenberger Güterbahnhof steht zurzeit leer.
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Güterbahnhof Grafenberg

Der Güterbahnhof Grafenberg, der eigentlich auf Flingeraner Gebiet liegt, wurde 1872 eröffnet. Er lag an der Ruhrtalbahn, die über Ratingen, Essen-Kupferdreh und Hattingen bis Warburg führte. Die Stele steht am Spielplatz an der Schlüterstraße, gleich neben dem dort aufgestellten Prellbock.
Um den Bahnhof herum siedelte sich Industrie an: Die Farbenfabrik Schminke (daher der Begriff Schminke), die Armaturenfabrik Losenhausen, Transportmittel Jorissen und vor allem die Maschinenfabrik Haniel & Lueg und die Lokomotivfabrik Hohenzollern AG. Über den Güterbahnhof konnten die Betriebe mit Rohmaterial versorgt werden und ihre Produkte zu den Kunden transportieren. Bis zu 6000 Menschen arbeiteten in den Betrieben, weiß Dr. Herbert Hübner, der die Texte auf den Stelen verfasst hat. Am Bahnhof gab es mal eine Rampe, an der die Zirkusbetriebe, die auf dem Staufenplatz ihr Gastspiel gaben, ihre Wagen und Tiere ausluden. Was war das für ein Auftrieb, wenn die Elefanten und Kamele über die Grafenberger Allee zum Staufenplatz geführt wurden!

Ein Teil der ehemaligen Verwaltung der Hohenzollern AG.
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Lokomotivfabrik Hohenzollern

Die zweite Stelle steht neben einem grünen Radschläger am Verwaltungsgebäude der Grafental GmbH an der Neumannstraße 6. Zwischen 1872 und 1929 wurden im Hohenzollernwerk fast 4600 Lokomotiven produziert. Auch eine Lokomotive für die Gerresheimer Glashütte wurde hier gefertigt. Die Weltwirtschaftskrise führte zur Schließung des Werks. Während des Zweiten Weltkriegs produzierte Rheinmetall in den Hallen Kriegsmaterial. Von 1942 bis Kriegsende schufteten dort KZ-Häftlinge für den Rüstungskonzern. Zur Geschichte des dortigen Außenlagers „Berta 1“ des Konzentrationslagers Buchenwald gibt es am Kreisel Hohenzollernallee/Schlüterstraße einen eigenen Gedenkort.

Denkmal für das Außenlager "Berta I" am Kreisel Hohenzollernallee.
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Rundgänge und Führungen

Noch stehen nicht alle Stelen. Wer die 30 Stationen des „FlingerPfads“ einmal erkunden möchte, für den bietet Kaspar Michels Führungen an. Die Route ist in drei Touren aufgeteilt. Termine finden Sie wieder ab dem Frühjahr 2022 unter zakk.de, bei kiefern.org, bei der buergerinitiative-flingern.de und unter Flingerpfad.de. Sie können sich aber auch unter stadtteilfuehrung@zakk.de anmelden und Kontakt aufnehmen. Es sind auch Führungen mit Nachbarschaftsgruppen oder Schulklassen möglich sofern Corona-bedingt machbar.

Autor:

Norbert Opfermann aus Düsseldorf

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