Zu Pfingsten wird gejazzt

Ali Haurand, künstlerischer Leiter der Düsseldorfer Jazz Rallx, mit Anna (links) und Corinna, die die Jazz-Länder Russland und Polen repräsentieren. | Foto: Foto: privat
  • Ali Haurand, künstlerischer Leiter der Düsseldorfer Jazz Rallx, mit Anna (links) und Corinna, die die Jazz-Länder Russland und Polen repräsentieren.
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92 Konzerte mit 500 Musikern auf 36 Bühnen – so lauten die nackten Zahlen zur Düsseldorfer Jazz Rally, die am Pfingstwochenende in der Innenstadt veranstaltet wird.
Was ist das Wesen des Jazz? „Ich nenne das immer die dritte Sprache der Musik“, bleibt Ali Haurand die Antwort nicht schuldig. „Die Harmonien stehen fest, die Melodien stehen fest. Das, was du darüber machst, das ist dein Gefühl.“ Jazz ist subjektiver Ausdruck aus dem Geiste der Improvisation. Schade eigentlich, dass Theodor W. Adorno das nie begriffen hat.
Ali Haurand, als Jazzmusiker Bassist und darüber hinaus Organisator des Viersener Jazzfestivals, ist künstlerischer Leiter der 20. Düsseldorfer Jazz Rally. Als solcher hat er ein Programm zusammengestellt, das verschiedene Jazzrichtungen sowie jazzverwandte Musikarten bedient.
Die Veranstalter haben zudem musikalische Vertreter aus Düsseldorfer Partnerstädten im Programm. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Osteuropa. So kommen das Bednarska Jazz Ensemble sowie Aga Zaryan & European Jazz Quartett aus Warschau und Artem Yakushenko aus Moskau. Jazz aus Polen und Russland? Bei Russland fallen einem vielleicht noch die Jazz-Suiten von Dmitri Schostakowitsch ein.
Tatsächlich war die russische Jazzszene zur Zeit der Sowjetunion lange Repressalien ausgesetzt. „Jazz zu machen“, erläutert Jana Zviaghin, Vorsitzende der russischen Gesellschaft NRW, „bedeutete in Russland Gegenwind. Es gab ein Sprichwort: ‚Wer Jazz spielt, wird ein Verräter.‘ Dennoch haben viele Musiker Jazz gemacht.“
Während Jazz in Russland lange Zeit nicht mit der stalinistischen Realismus-Doktrin in Einklang zu bringen war, verfügte Polen schon immer eine lebendige Jazzszene. „Es gibt viele unglaublich gute Musiker in Polen schon seit Jahrzehnten“, schwärmt Ali Haurand.
Infos zum kompletten Programm gibt es auf www.duesseldorfer-jazzrally.de und in einem Programmheft, das an mehreren öffentlichen Stellen ausliegt. Der Button, mit dem man Zugang zu den Veranstaltungen hat, kostet im Vorverkauf 29 Euro (an der Abendkasse: 35 Euro). Die Nachtschwärmer-Konzerte, die ebenfalls im Eintritt enthalten sind, können auch separat besucht werden. Dann kostet der Eintritt zur jeweiligen Location 10 Euro.

Autor:

Sascha Ruczinski aus Schwelm

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