Zu Besuch in Frankreich - Picasso und Vallauris

Auf dem Flug nach Nizza
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Nach den Impressionen aus Südfrankreich soll noch ein Ort vorgestellt werden, in dem einer der großen Künstler der Moderne seine Spuren hinterlassen hat: Pablo Picasso.

Es ist unübersehbar: Das zauberhafte Städtchen Vallauris feiert in diesem Sommer "seinen" Picasso. Der große Spanier wohnte und arbeitete hier von 1948 bis 1955, wurde Ehrenbürger der Stadt. Nach der bedrückenden Zeit im besetzten Paris erlebt er kreative und glückliche Jahre mit seiner Lebensgefährtin, der jungen Malerin Francoise Gilot, und den beiden Kindern Claude (*1947) und Paloma (*1949). Schon damals setzt eine Art "Picassomania" ein: Bekannte Künstlerkollegen sowie Fotografen aus aller Welt kommen nach Vallauris, um den berühmten Meister zu treffen oder im Bild festzuhalten.

Beginn der Töpferei
Picasso lässt sich in Vallauris von der dortigen, Jahrhunderte alten Töpfertradition inspirieren und bald entstehen originelle Keramiken, bei denen er seiner überbordenden Fantasie freien Lauf lässt.

Krieg und Frieden
Anlässlich seines 70. Geburtstags 1951 gibt Vallauris Picasso den Auftrag zu einer großen öffentlichen Arbeit. Unter dem Eindruck des Korea-Kriegs malt er "La guerre et la paix" (Krieg und Frieden), eine zweiteilige Malerei auf Riesenleinwänden. Dabei stellt er in allgemein gültiger Form Krieg und Frieden gegenüber - eine Art Fortsetzung des weltbekannten Gemäldes "Guernica" von 1937. Zusammen mit diesem werden die Bilder in Rom und Mailand aus- und gegenübergestellt und 1954 endgültig in der romanischen Schlosskapelle von Vallauris angebracht. Politisch interessiert und in der kommunistischen Partei engagiert, kehrt Picasso dem Franco-Regime konsequent den Rücken. Er lässt in Vallauris Corridas organisieren, um dort seine geliebten Stierkämpfe erleben zu können.
Nachdem Francoise Gilot ihn mit den Kindern Claude und Paloma verlassen hat, zieht Picasso 1955 mit seiner neuen Lebensgefährtin Jacqueline Roque nach  Cannes. Sie heiraten jedoch 1961 in Vallauris.

Das Jahrhundertgenie
Pablo Picassos (1881 - 1973) Schaffen wird mit zahlreichen Superlativen und Klischees in Verbindung gebracht. Und das Erstaunliche ist, dass sie wirklich zutreffen: Der junge Picasso lässt die frühe akademische Virtuosität (und Spanien) hinter sich, um gegen 1908 in der Pariser Bohème zum Avantgardekünstler des Kubismus zu werden. In den 1920er Jahren erlebt er mit seiner Frau Olga, einer russischen Tänzerin, seine "Smoking-Periode" und wendet sich einem neuen Klassizismus zu. Ab den 1930er Jahren entwickelt er einen ganz persönlichen Stil zwischen Surrealismus und Kubismus und engagiert sich gegen den Faschismus. Und selbst im hohen Alter erfindet er sich noch einmal mit einer unorthodoxen wilden Malerei neu.   

Ich habe einige Eindrücke von Picasso und Vallauris zusammengestellt. Allerdings ist das Fotografieren in der Kapelle sowie in den Ausstellungen strikt untersagt, deshalb hier ein Link auf die Kapelle und die Gemälde. Ich wünsche trotzdem viel Freude beim Spaziergang durch Vallauris.

Weitere Infos gibt es bei den Bildunterschriften.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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