Yamato - The Drummers of Japan: "Das ist Wahnsinn"

„Das ist Wahnsinn.“ Der Jugendliche, der in Begleitung seiner Mutter in die Oper in Düsseldorf gekommen war, raunt ihr schon nach wenigen Minuten diese Worte zu. Es sind keine Arien, die ihn an diesem Abend begeistern. Es sind die japanischen Trommler von „Yamato“.
Am Dienstagabend war Premiere ihres Programms „Gamushara“ – und der Jugendliche ist nicht der einzige, der nach zwei Stunden aufsteht und mit vollem Respekt gegenüber den Musikern minutenlang applaudiert. Die Trommler danken es mit zwei weiteren Einlagen. Vorausgegangen war ein Abend, der schwer in Worte zu fassen ist, denn das, was die Taiko-Trommler, auf der Bühne zeigen, reißt mit. Dazu bedarf es weniger Mittel: Trommeln in allen erdenklichen Größen, wenigen anderen Instrumenten und den Musikern selbst. Letzteren ist quasi bis in den letzten Muskel die Freude, der Stolz, den sie mit ihrer Musik verbinden, anzumerken. Egal, ob sie voller Energie trommeln oder mit Leichtigkeit mit ihrem Können und dem Publikum spielen. Keine weiteren Effekte sind nötig. Die Interpretation der einzelnen Stücke ist dem Programmheft zu entnehmen, ist aber auch jedem selbst überlassen.
Mit Takeru Matsushita wird dem Publikum jemand präsentiert, der es vermag, Spaß bis in den letzten Winkel der Oper zu verbreiten. Das Publikum wird sogar, bis der Boden bebt, mit einbezogen. Eine Sache, die auch schnell daneben gehen kann, in diesem Fall aber wie zum Programm dazugehörig wirkt. Das Fazit: Zwei Stunden Trommeln sind, entgegen manches Unkenrufes, alles andere als langweilig. Und „Yamato“ hat bei der Premiere nicht nur Werbung für sich, sondern auch für die Oper Düsseldorf gemacht. „Jetzt war ich das erste Mal in der Oper. Ich denke, wir sollten öfter hierherkommen“, sagte am Dienstag ein junger Mann auf dem Weg zur U-Bahn in begeistertem Ton zu seinem Freund. Recht hat er!