Wo früher Stummfilme liefen: Elfte Station „Holthausen auf der Spur“ eingeweiht

„Tante Anna“ und die Kinos: Künstlerin Anne Mommertz (Mitte), Hans-Jürgen Otto(2.v.l.) und seine Frau Christiane Klostermann-Otto (l.) vor der neuen Station „Holthausen auf der Spur“. | Foto: Stefanie Siegel
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  • „Tante Anna“ und die Kinos: Künstlerin Anne Mommertz (Mitte), Hans-Jürgen Otto(2.v.l.) und seine Frau Christiane Klostermann-Otto (l.) vor der neuen Station „Holthausen auf der Spur“.
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An der Kölner Landstraße kann man sich auf die Spuren der Kino-Geschichte begeben: Bei „Tante Anna“ fanden sich früher hunderte Lichtspielhaus-Fans ein. Daran erinnert nun die elfte Station „Holthausen auf der Spur“.

„Tante Anna“ – das ist nicht irgendeine Kneipe. Sondern seit Jahrzehnten eine feste Adresse im Stadtteil. Die Gaststätte ist eng mit der Geschichte Holthausens verbunden.

Auf die bewegte Geschichte macht nun eine Tafel aufmerksam: Zusammen mit Senioren aus Holthausen hat die Künstlerin Anne Mommertz Fakten und Anekdoten rund um „Tante Anna“ zusammengetragen, das Schild bildet die neueste Station der Geschichtsreise durch Holthausen.

Stummfilme statt Fernsehen

„In den 20er Jahren wurden im Saal Stummfilme gezeigt, mein Onkel hat dazu auf dem Klavier gespielt“ , erzählt Hans-Jürgen Otto, Eigentümer der Gaststätte. 1930 wurde der Saal endgültig zum Kino, den „Atlantik Lichtspielen“, ausgebaut. Zu einer Zeit, als es noch kein Fernsehen gab, ein Ort mit Magnetwirkung: 350 Plätze gab es. „Die waren immer voll“, so Otto. Besonders viele, rund 600 kamen Jahrzehnte später: Die „Scorpions“ waren gehörten zu den Bands, die in den 60er und 70er Jahren hier auftraten.

Der Name „Tante Anna“ geht auf Anna Otto zurück, die zweite Ehefrau des Schwiegersohns des Gaststättengründers Heinrich Kaspers. Nach dem ersten Weltkrieg wurden englische Soldaten in der Gaststätte, die damals noch „Restaurant Franz Otto“ hieß, einquartiert. Anna Otto versorgte die Familie, die Gäste und die Soldaten, von denen sie bald „Tante Anna“ genannt wurde. Mit der Renovierung 1930 erhielt die Gaststätte ihren heutigen Namen.

Anna Otto starb 1952. Acht Jahre später wurde ein zweites Kino eröffnet. Beide Kinos sind heute nicht mehr vorhanden, an ihrer Stelle ist eine Kegelbahn beziehungsweise eine Gewerbehalle getreten. „Tante Anna“ wurde noch bis 1990 von der Familie geführt, seitdem ist sie verpachtet.

"Holthausen auf der Spur":
- Elf Stationen „Holthausen auf der Spur“ sind eingeweiht, insgesamt gibt es bereits zwölf Schilder.
-Los geht es in der „Heggemannstraße“, weitere Stationen sind zum Beispiel „Kamper Schule“, „Itter Friedhof“ , „Stadtgrenze“ und „Holthausener Apotheke“.
- Einen Stadtplan mit den Stationen gibt es im Zentrum plus, Henkelstraße 15.
- Der historische Pfad soll weiter wachsen. Wer Ideen hat, ist herzlich willkommen. Weitere Informationen gibt es telefonisch bei Ute Frank vom Zentrum plus, 0211-9303144.

Autor:

Janina Krause (Rauers) aus Hilden

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