Lokale Innovation
Wie Düsseldorf 2020 seine Weihnachtsstimmung rettete
Als es im vergangenen Jahr auf die Mitte vom November zu ging, war es den Menschen in Düsseldorf nicht wirklich weihnachtlich zumute. Zu groß war der Respekt vor dem gefährlichen Virus, der nicht einmal davor zurückschreckte, uns Düsseldorfer*innen die Weihnachtszeit zu erschweren. Auch die ständig wechselnden Aussagen seitens der Landes- und Bundesregierung waren keine große Hilfe dabei, die christliche Weihnachtsstimmung aufrecht erhalten zu können, für die Düsseldorf allgemeinhin bekannt ist. Wie wir es dennoch schafften, dank großartigen lokalen Innovator*innen mit schier grenzenlosem Einfallsreichtum, unsere Weihnachtsstimmung wiederzufinden, soll dieser Rückblick zeigen.
Die Ausgangssituation Mitte/Ende November
Erste Meldungen und Aussichten, die die beliebten Düsseldorfer Weihnachtsmärkte betreffen, gab es bereits im Oktober. Nachdem eigentlich lange abgewartet wurde, bis auch das letzte Quäntchen Hoffnung verschwand, gab es spätestens Mitte November die traurige Klarheit: Einen Weihnachtsmarkt in der Düsseldorfer Innenstadt würde es im Jahr 2020 nicht geben können. Bis zuletzt stieg die 7-Tage-Inzidenz stetig an, was eine Durchführung des traditionellen Weihnachtsmarktes unverantwortlich gemacht hätte. Daran konnte auch das kurz zuvor zusammengestellte und veröffentlichte Hygienekonzept für einen „sicheren“ Weihnachtsmarkt nichts ändern. Zu unberechenbar und gefährlich wäre die Durchführung trotz Konzept gewesen.
Not macht bekanntlich erfinderisch
Ganz so einfach wollten sich die Düsseldorfer Weihnachtsliebhaber*innen aber nicht geschlagen geben! Da die Durchführung der herkömmlichen Weihnachtsmärkte hauptsächlich daran scheiterte, dass Abstandsregelungen nicht oder nur schwer hätten eingehalten und überprüft werden können (Wer schon einmal auf einem der Weihnachtsmärkte in der Düsseldorfer Innen- oder Altstadt war, weiß ganz genau, was hier gemeint ist), entwickelte ein Düsseldorfer Unternehmen das Konzept eines Drive-In Weihnachtsmarktes.
Leider musste aufgrund von Personalengpässen nach einigen Corona-Erkrankungen im Team auch der Drive-In-Autoweihnachtsmarkt in Düsseldorf abgesagt werden. Kalkar, eine kleine Stadt östlich im Kreis Kleve (immerhin noch im Regierungsbezirk Düsseldorf!) liegend, hat sich diese Idee allerdings als Inspirationsquelle genommen und einen eigenen Drive-In-Weihnachtsmarkt durchgeführt.
Auch die Stadt und Interessengemeinschaften haben sich durch die Absage der Weihnachtsmärkte nicht unterkriegen lassen und keine Kosten und Mühen gescheut, zumindest einen kleinen Teil der Weihnachtsstimmung aufrecht zu erhalten. Die berühmten Weihnachtsschmückungen der Düsseldorfer Straßen und Innenstadt wurden als „Zeichen der Hoffnung“ auch trotz abgesagtem Weihnachtsmarkt vorgenommen.
Kleine Events mit großen Auswirkungen
Schlussendlich waren es aber auch die kleineren Düsseldorfer Unternehmen, die mit etlichen Sicherheitsvorkehrungen und nach langwierigen Planungsphasen ein wenig der Weihnachtsstimmung aufbringen konnten.
Eines dieser kleinen Events fand an einem der Hauptverkehrsknotenpunkte Düsseldorfs statt. Am Hauptbahnhof im Zentrum wurde ein Fotospiegel aufgestellt, mit dem sich Pendler und Reisende konnten in einer winterlichen Zauberkugel ablichten lassen konnten.
So lässt sich abschließend festhalten, dass trotz offizieller Absagen für städtische Feierlichkeiten zu Weihnachten, die rheinische Weihnachtsstimmung der Düsseldorfer*innen nicht unterzukriegen war. Besonders aus der Mitte der Gesellschaft, den bürgerlichen und ortsansässigen Unternehmen, kamen top-innovative und herrlich schön umgesetzte Weihnachtszaubereien zustande. Und so konnte sich die Stadt Düsseldorf in einem pandemiegeprägten Jahr 2020 doch noch ein wenig Weihnachtsstimmung erhalten.
Autor:Gert Rupert Weinhaus aus Kamp-Lintfort |
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