Wettbewerb Integration: Eine Zeitung macht den ersten Platz
Gestern wurden die Gewinner des Wettbewerbs Integration 2016 bekannt gegeben. Eine Zeitung machte das Rennen. Einer breiten Öffentlichkeit werden die Gewinnerideen am 7. April in Berlin beim Forum des Bundespräsidenten mit dem Titel „Flüchtlinge in Deutschland: Integration ermöglichen – Zusammenhalt stärken“ vorgestellt.
„Ein Integrationsblatt, das verbindet“ lautet der Titel des Gewinnerbeitrages. Er kommt aus der Region Fellbach in Baden Württemberg. Der Preis geht an die Autorinnen Katharina Dippon und Ilona Drescher und ist mit 1.000 Euro dotiert. Die beiden haben ein Konzept für eine Integrationszeitung entwickelt, die den Kontakt zwischen Einheimischen und Zuwandern fördern soll. Alltagsfragen, Vereinsleben, Wohnungsmarkt und vieles andere werden dort in eine professionell gestaltete, zweisprachige Zeitung gepackt, die wöchentlich kostenlos verteilt werden soll. Auch die örtliche Wirtschaft hat Gelegenheit, mit Anzeigen auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Ausschlaggebend für die beste Bewertung war, dass die Projektidee bei allen Bewertungskriterien punkten konnte: Verbesserung der Deutschkenntnisse, Erhöhung der Beschäftigungschancen, Verbesserung der Wohnsituation, Alleinstellungsmerkmale, Innovationsgrad, Ansehen und Akzeptanz durch die Flüchtlinge, Modellcharakter, Signalwirkung, Aufwand zur Umsetzung, sofortige und zukünftige Kosten sowie - last but not least - die Qualität der Beschreibung.
Der mit 500 Euro dotierte zweite Platz ging nach Hannover an das Projekt „Deutschland für Anfänger“, einem neuen YouTube-Kanal, der von Isabella Müller-Reinhardt initiiert wurde. Er richtet sich an arabisch sprechende Menschen, die neu nach Deutschland gekommen sind. Über Deutschland gibt es viel zu erfahren und zu wissen. Gesetze, Verhaltensregeln, Gewohnheiten, Traditionen, Rechte und Pflichten. Geflohene Bürger haben verständlicherweise viele Fragen. "Deutschland für Anfänger" will Antworten geben. Und das ist nach Meinung der Jury in den bisherigen Videos ausgezeichnet gelungen.
„VOIDS?! Baulücken in Stuttgart und anderen Städten mit kostengünstigen und anspruchsvollen Baumodulen für Studenten und Asylbewerber schließen“ ist der Titel des auf Platz drei mit 300 Euro prämierten Beitrags der Bachelorarbeit für Architektur und Stadtplanung von Franz Arlart an der Universität Stuttgart. Wohnunterkünfte für die Geflohenen sind nicht bzw. nicht im ausreichenden Maße vorhanden. Daher besteht dringend Bedarf für einfachen und kostengünstigen, aber trotzdem lebenswerten Wohnraum. Das will Franz Arlart mit seinem Modell LIVING INTEGRATION schaffen. Einen Campuspreis der Uni Stuttgart hat er bereits bekommen. Zusätzlich gewinnt er den Architektenpreis – in dieser Runde vergeben vom Berliner Büro Huber Staudt. „Der Entwurf überzeugt nicht nur durch die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Orte, sondern auch durch die Schaffung von attraktiven Gemeinschaftsflächen“, so Joachim Staudt.
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Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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