Wenn Oma tüdelig wird
Demenz ist ein Thema, an das man in der immer älter werdenden Gesellschaft nicht vorbei kommt. Doch wie sensibilisiert man Kinder für den Fall der Fälle, dass Oma irgendwann tüdelig wird? Man schickt sie ins Theater.
Im September letzten Jahres wurde die Tanztheaterproduktion „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ das erste Mal für Düsseldorfer Grundschulkinder auf die Bühne gestellt. Fünf Tänzer und Schauspieler, angeleitet vom Produktionsteam plöger|winkler|becker, setzten die Bilderbuchgeschichte des Düsseldorfer Autors Martin Baltscheit im Forum Freies Theater Juta theatralisch um.
Nun erlebte das Stück eine Wiederaufnahme. Möglich gemacht hat dies die BürgerStiftung Düsseldorf, die die Wichtigkeit des Phänomens Demenz, gerade für Kinder, betont. „Kinder sind diejenigen, die in die Problematik hereinwachsen“, meint Suzanne Oetker-von Franquet, Vorstandsvorsitzende der BürgerStiftung. Klar: Wer heute Kind ist, wird – sobald erwachsen – in einer mit viel mehr Älteren durchwachsene Gesellschaft leben. Die Zahl der Dementen wird auch nicht kleiner.
Aber ist das Thema für so kleine Kinder nicht zu ernst? „Das waren“, erinnert sich Dramaturgin Gila Becker, „heiße Diskussionen. Geht das ab fünf? Wir haben aber festgestellt, dass gerade ganz kleine Kinder viel offener mit Themen wie Demenz oder Behinderung umgehen.“ Das bestätigt auch Regisseur Bernd Plöger: „Die Kinder sehen jemanden, der sich anders verhält. Und sie drücken diesem Menschen nicht sofort den Stempel ‚Demenz‘ auf.“
Zu Beginn der Wiederaufnahme in der vergangenen Woche wurden gezielt Düsseldorfer Grundschulen eingeladen, die von der BürgerStiftung unterstützt werden: die KGS Rather Kreuzweg, GGS Sonnenstraße, GGS Stoffelner Straße und GGS Heinrich-Heine. Die Kinder, die zuvor in einem jeweils anderthalbstündigen Workshop auf die Aufführung vorbereitet wurden, hatten zu dem Thema Bilder gemalt, die auch im FFT Juta zu sehen war.
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
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