Warum heißt das Fortuna-Brötchen Fortuna-Brötchen?
Nur eine von so vielen wichtigen Fragen ;-))
Letztens stand ich also mal wieder vor dem Büdchen meiner Schulzeit, dem ich lange Jahre die Treue hielt und das meiner Erinnerung nach, ebenso viele Jahre geschlossen hatte. Dabei liegt es strategisch günstig direkt am Eller Schlosspark, quasi auf rechter Augenhöhe mit dem Schloss, auf linker mit der alten Penne und wenn man Augen hinten hätte, sieht man auch einen riesengroßen Spielplatz, der ja ein Garant für gute Umsätze sein müsste.
Denn tagsüber schreien die Kids „Ich will aber Eis, Mama“.
Und nachmittags decken die Teens sich heimlich mit Zigaretten ein.
Abends kommen dann die Biertrinker auf ihre Kosten.
Und wo wird das alles gekauft?
Eben!
Beim Büdchen.
(Was mich immer wieder daran erinnert, dass ich mal den ultimativen Büdchen-Führer für Düsseldorf schreiben wollte!)
Ach, ich schweife schon wieder ab.
Jedenfalls hing dort an diesem Büdchen meiner Kindheit und Jugend dieses gewisse Schild mit dem ungewissen Etwas. Also ungewiss nur wegen der Namensherkunft. Denn was ein Fortuna-Brötchen ist, wie es vor Schokokusszerquetschung und danach aussieht...und vor allem, wie es schmeckt...das wird ja wohl jeder wissen.
Auf diesem Schild stand es:
„Fortuna-Brötchen 50 Cent
(mit doppelt Negerkuss)“
WOW! Das war jetzt vielleicht nicht politisch korrekt, aber DOPPELTE LADUNG!!! Welch ein Versprechen. Und da ratterte sie schon los, die „Soll-ich-oder-soll-ich-nicht-Frage“.
Ich erinnerte mich an zahlreiche Pausen, die ich verzückt mit der Matsche eines Fortuna-Brötchens verbracht habe. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es kein Doppel-Whopper war, sondern ein absoluter Einzelgängerkuss.
Mein Taschengeld ging dafür drauf und die von Mama vorgesehenen Pausenbrote verschwanden in Büdchens Mülltonne. Die heimliche Währung für Hausaufgabenabschreibenlassen sowie sämtliche Bestechungsgelder hieß eindeutig: Fortuna-Brötchen.
Dabei habe ich niemals drüber nachgedacht, warum das Teil denn nun so heißt.
Und ob es in anderen Breitengraden anders genannt wird.
Ob es der Vorläufer des Big Mac´s war.
Oder ob jeder Fortuna-Spieler mit Schokoküssen gedopt war und Fortuna deswegen zwangsläufig seit 1933 nie mehr Deutscher Meister werden konnte.
Ja, und dort vor diesem Büdchen, im Sommer 2008, meinen Gelüsten nicht nachgebend, dafür aber meinen Gedanken nachhängend, wollte ich mehr über den Ursprung dieses Namens wissen.
Und fand wenig bis gar nix.
Bis auf ein paar „wüste Theorien“, dass da 1933 ein Fußballclub Deutscher Meister geworden ist, und das so überraschend, dass man zur Feier dieses ungewöhnlichen und bis heute unerreichten Zustandes keine belegten Brötchen oder Grillhaxen mehr ranschaffen konnte. Also hat man trockene Brötchen herbei gezaubert und diese süße Versuchung dazwischen gebeppt...und fertig war das Galadinner.
Das könnte natürlich sein, denn die leckeren Küsskes wurden 1920 erfunden. Und Büdchen gibt es schon viel länger, an dieser Theorie könnte tatsächlich etwas stimmen, denn der Düsseldorfer an sich war schon immer pfiffig, wenn es um Improvisationen aller Art ging.
Der Betreiber der Homepage www.fortunabroetchen.de (von dem o.g. Theorie des WDR auf seiner HP nachzulesen ist), hat dazu ganz eigene Gedanken entwickelt.
Demnach erblickte das Fortuna-Brötchen 1967 an einem Büdchen am Lichtplätzchen das Licht der Welt. Angeblich aus einem verirrten Geschmacksmoment von einem Schüler des Rethel-Gymnasiums.
Sehr interessant finde ich den Tipp von Herrn Fortunabrötchen, dass eben diese Art der Nahrungsaufnahme die ideale für einen Marathon darstellt. Eine interessante HP für alle Läufer, aber das nur nebenbei bemerkt.
Also warum jetzt ein Brötchen namens Fortuna?
Man weiß es eben nicht so genau.
Ebenso wenig wie man heutzutage mit Sicherheit sagen kann, wo Fortunabrötchen liebevoll feilgeboten werden und zu welchem Preis. Also das frage ich mich jetzt nur, weil ich ja irgendwann den ultimativen Büdchen-Führer...ach, lassen wir das...
Und aus solchen ungeklärten Wortfällen kann man sicher auch eine Serie basteln.
Um herauszubekommen, warum die Strickliesel nun Strickliesel heißt.
Oder ob der Tante-Emma-Laden tatsächlich von einer Frau namens Emma erfunden wurde.
Und warum heißt das Büdchen Büdchen?
Und, und, und.....
Autor:Annette Kallweit aus Düsseldorf |
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