Landeshauptstadt Düsseldorf - News
Urban Art: Künstler gestalten die Unterführung am Bahnhof Bilk - Das muss man sich ansehen!!!

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Düsseldorf
11.08.2022
Kultur

Urban Art am Bahnhof Bilk

Es tut sich einiges am Bilker Bahnhof. Aktuell ist ein neues Projekt
gestartet worden: die Verschönerung der Bahnhofsunterführung.

Erst im März war dort der neue Regionalhaltepunkt eröffnet worden. Neben den
S-Bahnen wird er seitdem auch von Regionalexpress- und Regionalbahn-Linien
angesteuert. Die Deutsche Bahn AG rechnet mit einer Zahl von 20.000 Reisenden
pro Tag - und damit einer Verdopplung.

Fahrgästen erspart der Haltepunkt frühere Umwege über den Hauptbahnhof.
Sie können nun direkt vom Bahnhof Bilk aus in die Bahnen der Wehrhahn-Linie
umsteigen. Mit dem Umbau des benachbarten Ludwig-Hammers-Platzes hatte
die Landeshauptstadt Düsseldorf auch das direkte Umfeld des Bahnhofs im Blick.
Dort war das Ziel, den Radverkehr ebenso wie die Fußgänger auf neuen und
breiteren Wegen sicherer an diesem Verkehrsknoten mit insgesamt sechs
angrenzenden Straßen zu führen. Der Umbau wurde im Juli abgeschlossen.



Bislang liefen die Menschen...

in der Bahnhofsunterführung an einer tristen und verschmierten Wand
entlang. Seit ein paar Tagen nun sind dort Düsseldorfer und internationale
Künstler aktiv. "Mit dem Urban-Art-Projekt schaffen wir hier eine kleine
Galerie im öffentlichen Raum und werten diesen auf", sagt Mobilitäts-
dezernent Jochen Kral. Schließlich soll die künstlerisch gestaltete Wand
am Verkehrsknotenpunkt Bilk künftig Passanten einen viel besseren
ersten Eindruck vom Bahnhofsumfeld in Bilk vermitteln.

Bevor die Künstler die Granitverkleidung der Wand bespielen konnten,
mussten viele Dinge geklärt und vorbereitet werden. So gehört das Brücken-
bauwerk der Deutschen Bahn AG, in diesem Zusammenhang galt es einen
Gestattungsvertrag abzuschließen. "Schließlich muss die Deutsche Bahn AG
an dem Brückenbauwerk an sensiblen Stellen jederzeit Sichtprüfungen durch-
führen können", erläutert Holger Odenthal, stellvertretender Leiter im Amt für
Verkehrsmanagement. Die Grundreinigung der Wand und der Säulen wurde
durch die Awista vorgenommen, Aufkleber und Plakate entfernt und Schäden
an der Wand beseitigt.

Nach Abschluss der künstlerischen Arbeiten - geplant Ende August - soll
die Straßenbeleuchtung in der Brückendecke erneuert werden. Die neue
Beleuchtung wird die gestaltete Wand optimal ausleuchten.

Gegenwärtig wird die Kunst im öffentlichen Raum täglich sichtbarer.
Das nehmen insbesondere die Mitglieder der Bezirksvertretung 3, die für
Bilk zuständig sind, erfreut zur Kenntnis. Denn aus dem Bezirksetat stellten die
Bezirkspolitiker insgesamt 84.000 Euro für die Vorbereitung und die Gestaltung
am Regionalhalt Bilk zur Verfügung.

"Neben der Wand werden auch die gegenüber stehenden zwölf Brückensäulen
mit Kunst verschönert, wie schon zuvor die sechs Säulen auf der Seite des Bahn-
hofseingangs",
sagt Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf und ergänzt:
"Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Projekt einen großen Zuspruch der
Öffentlichkeit erfahren werden."



Das Konzept zur Urban Art in Bilk...

hatte Klaus Rosskothen, der die Urban Art Galerie "Pretty Portal" führt, in der
Bezirksvertretung 3 vorgestellt. Als ein Inititator und künstlerischer Leiter des
Projektes hat er sich eng mit dem Amt für Verkehrsmanagement, das formal
Auftraggeber ist, abgestimmt. Zu seiner Idee gehört nicht nur die Gestaltung
der Wand durch unterschiedliche Künstler. Zudem soll auch am Aufgang zum
Supermarkt entlang der Brücke an der Seitenwand eine kleine "Hall of Fame"
entstehen. Auch sie soll kuratiert - folglich legal - immer wieder neu von
Künstlern genutzt werden können.

Folgende Künstler gestalten in der Unterführung am Bahnhof Bilk noch
bis Sonntag, 14. August, Wände und Säulen:

L.E.T.: Er ist ein aus Frankreich stammender Stencil-Artist.
Das Kürzel L.E.T. wird als Les Enfants Terribles aufgeschlüsselt.
Er gehört zu den Street Artists der ersten Stunde. Seit 1992 ist er
auf der Straße aktiv und prägt das Bild mancher Städte, unter
anderem das seiner heutigen Heimatstadt Düsseldorf.

SKIO
: Er malte seine ersten Wandbilder 1993 in der Region Nizza.
Nach einer Zeit des Experimentierens mit Typografie und Graffiti
fand er bald zu eher figurativen Bildwelten. In seiner neusten
Werkserie "Human in the City" hinterfragt SKIO die Situation
des Menschen in einer modernen Welt und ihrer bedrückenden
Anonymität.

Marc. C. Woehr: Wie jeder Street-Art-Künstler begann er in der
1980er Jahren mit einfachen Schriftzügen, dann folgten große,
sich über mehrere Meter erstreckende Bilder. Doch irgendwann
merkte er, dass ihm das hektische (weil verbotene) Arbeiten bei
Nacht im Außenraum nicht mehr ausreichte. Er wollte stärker
kompositorisch arbeiten und beschloss, ein Atelier zu beziehen
und die rauen Außenmauern gegen klassische Leinwände einzutauschen.

Roman Klonek: Der 1969 in Kattowitz, in Polen, geborene Künstler
studierte in den frühen 90ern visuelle Kommunikation an der Fach-
hochschule Düsseldorf. Erfahrungen hat er nicht nur im ungewöhnlichen
Charakter-Design, sondern auch als Gründer einer non-profit-Galerie
(Galerie Revolver) in Düsseldorf, als Gastprofessor in Mainz und als
Dozent für Druckgrafik an der Fachhochschule Würzburg.

Alexis "Bust" Stephens: Schon früh entdeckte er (Jahrgang 1983)
sein Talent für den Tanz und die Malerei und begann seine künstlerische
Reise in die urbane Kultur. Beim Experimentieren mit verschiedenen
Maltechniken knüpfte Alexis bald Kontakt zur großen Pariser Streetart-
und Graffiti-Szene. Von Anfang an entschied er, dass er Tanz und Malerei
in seinem künstlerischen Stil, seinen Motiven und seiner Performance
verbinden wollte.

Théo Lopez: Er ist eins der besonderen Talente der französischen Urban
Contemporary Szene. Er wurde 1989 in einer Pariser Vorstadt geboren,
wo er nach wie vor lebt und arbeitet. In seinen Bildern gleiten Linien über
die Leinwände. Sie folgen imaginären Freiformen, schwingen im harmoni-
schen Rhythmus, nehmen gerade Wege um plötzlich ihre Richtung zu ändern.



Die Säulen...

werden von den Künstlern Oliver "MAGIC" Räke (Düsseldorf), TopNotch
und Demon (beide Essen) gestaltet. Sie alle haben ihre Wurzeln im Graffiti
und sind seit den 80ern oder 90er Jahren aktiv.
Sie genießen alle drei internationalen Ruf.

Text: Landeshauptstadt Düsseldorf/News
Fotos: Lammert

(übernommen und weitergeleitet) von Bruni♥

Autor:

Bruni Rentzing aus Düsseldorf

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