TOTEM: DANIEL SCHUBERT x DAVID BENEDIKT WIRTH IM ATELIER SCHLOSS JAEGERHOF
Im ehemaligen Atelier des langjährigen Kraftwerk-Mitglieds und Künstlers Emil Schult zeigt ATELIER SCHLOSS JAEGERHOF, der neue Ort für zeitgenössische Kunst in Düsseldorf, derzeit Arbeiten zweier Nachwuchskünstler der KunstakademieDüsseldorf. Daniel Schubert und David Benedikt Wirth sind Meisterschüler von Eberhard Havekost, der seit vielen Jahren zu den wichtigsten Malern seiner Generation zählt. Die Finissage findet am Freitag, den 2. November statt.
In der aktuellen Ausstellung ‘Totem’ zeigen die Künstler neben der Ölmalerei das volle Spektrum der Maltechnik. Daniel Schubert und David Benedikt Wirth wagen in ihrer Arbeit die Unternehmung, wissenschaftliche Fragestellungen in Malerei zu überführen. Mit dem Ausstellungstitel ‘Totem’ (Sprache der Ojibwe für „eine mythische Verbindung zwischen Menschen bzw. Natur“) beleuchten die beiden Maler das zutiefst menschliche Streben nach dem Begreifen unserer Welt: Warum haben wir ein Verlangen nach Symbolen? Was verbindet uns und warum verbinden wir uns miteinander?
Das Totemtier, so der Glaube, beschützt und warnt die Angehörigen eines Stammes und kündigt die Zukunft an. Mitglieder eines Totemstammes fühlen sich über das Totemtier miteinander verbunden. Diese mythischen Anfänge unserer Kulturen erforschte bereits Sigmund Freud im Werk “Totem und Tabu”, von dem er glaubte, dass es seine wohl beste Arbeit gewesen sei. Gleichzeitig richtet sich die Ausstellung ‘Totem’ nicht an den Verstand. Sie ist eine Einladung zu einer Expedition zum buchstäblich Wesentlichen, in die Welt der Ahnungen und des unausgesprochenen Wissens. Symbole und der Respekt vor Symbolen – in der Ausstellung verschmelzen Dargestelltes und Darstellung.
In ihren Arbeiten legen Schubert und Wirth Realität auf neue Weise frei: ein lebensfeindlicher Mars-Canyon wird zum Landschaftsbild, Erscheinugen wie ein auf der Leinwand auftauchendes Wesen, eine Aura, Urdinge wie Steine und Gang-Kutten werfen die Frage nach der eigenen Identität auf. Daniel Schubert und David Benedikt Wirth geben hypothetische, aber stets durch Intuition erfahrbare Antwortenauf die Frage, was in den undurchsichtigen Zwischenräumen der Erkenntnis geschieht. Dem Betrachter vermitteln sie die Idee eines Vorzeichens, unter der man die Arbeiten der Ausstellung erleben kann.
Daniel Schubert (*1984, Viersen)
Daniel Schuberts Fokus liegt auf der bloßen Leinwand. Ihre Oberfläche bleibt unberührt und allein die zarten Farben und das Kreuz der Leinwand können durch den Stoff wahrgenommen werden. Er spielt mit der Leichtigkeit, der Klarheit und Schlichtheit, die seine Bilder kennzeichnen. Im Gegensatz dazu stehen Schuberts spärlich verwendete deckende Farben, mit denen er dem Werk eine klare Objektivität verleiht.
David Benedikt Wirth (*1988, Fulda)
David Benedikt Wirth lebt und arbeitet in Düsseldorf und Berlin. Seine forschungsgetriebene Praxis verschmilzt Wissenschaft und Anthropologie und untersucht die Korrelation von Mensch und Welt. Die Arbeitsweise des Künstlers ist bestimmt von einem Archiv eigener und gefundenen Fotografien, die als Vorlage für seine Arbeiten dienen. Seine fotorealistische Malweise erzeugt eine subtile und berührende Stimmigkeit auf der Leinwand. David Benedikt Wirth ist Stipendiat der Deutschen Apotheker- und Ärztebank.
ATELIER SCHLOSS JAEGERHOF
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ÜBER ATELIER SCHLOSS JAEGERHOF
Im ehemaligen Atelier des langjährigen Kraftwerk-Mitglieds und Künstlers Emil Schult hat ATELIER SCHLOSS JAEGERHOF ein neues kulturelles Angebot im Düsseldorfer Stadtteil Pempelfort geschaffen. Seit 2018 stellen hier junge und etablierte Künstler aus. Patrizia Lohmann und Alexander Ernst Voigt, selbst Künstler, leiten die Ausstellungsaktivitäten mit jährlich mehreren Veranstaltungen. Der in einem Hinterhof versteckte Ausstellungsort ist zurückhaltend in die urbane Struktur integriert und liegt am zentralen Hofgarten.
Autor:Denise Schoenherr aus Düsseldorf |
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