Tag des Denkmals 2014 in Düsseldorf
Am 14. September fand in Deutschland und an vielen Orten in Düsseldorf der jährliche Tag des Denkmals statt. Auch der alte Gerresheimer Bahnhof hatte geöffnet. Zurzeit findet findet dort noch bis zum 12. Oktober eine Ausstellung über Gerresheimer Glas statt.
Die Gerresheimer Glashütte war einst eine der größten Glashütten der Welt. Das Unternehmen wurde 1864 von Ferdinand Heye als „Ferd. Heye, Glas-Fabrik, Gerresheim bei Düsseldorf“ gegründet. Das Logo der Gerresheimer Glashütte, ein großes, mit Krone versehenes „G“ zierte europaweit Glasflaschen, Konservengläser und Flaschen von namhaften Abfüllern wie beispielsweise Coca-Cola. In den Glanzzeiten der Hütte wurden in Gerresheim über 8000 Arbeitnehmer beschäftigt. Das Werk in Düsseldorf-Gerresheim wurde 2005 geschlossen.
Auch ich kann mich noch an die Zeiten erinnern, als in der Gerresheimer Glashütte Glas hergestellt wurde. Meine Mutter kochte in den Weckgläsern aus Gerresheim immer Obst ein. Und Max Schmeling, der in Deutschland die Lizenz für Coca Cola hatte, bekam regelmäßig Flaschenlieferungen aus Düsseldorf nach Hamburg.
Allerdings begann schon in den 1970er-Jahren der Niedergang der Glasindustrie in Gerresheim. Schlagzeilen über Personalabbau und Verkauf an einen amerikanischen Glashersteller, der die Produktion in Gerresheim schließlich stilllegte, füllten die Zeitungen. Bereits 1959 hatte die US-amerikanische Owens-Illinois mit Sitz in Toledo (Ohio) 50,1 % der Aktien und 1971 die qualifizierte Mehrheit an der Gerresheimer Glas AG übernommen. Zwischen 1977 und 1979 erlebte die Glashütte einen wirtschaftlichen Niedergang. Infolgedessen wurden die werkseigenen Sozialleistungen drastisch gekürzt. So wurden u. a. die Arbeiterwohnungen teils verkauft, teils abgerissen.
Mir ist die Glashütte aus dieser Zeit unangenehm in Erinnerung geblieben wegen der häufigen Brände, welche die Buslinie 68 (heute 730) zu einer Umleitung zwangen. Dies sprach nicht gerade für Arbeitsschutz und Investitionen in den Betrieb. Heute soll auf dem ehemaligen Betriebsgelände eine neue Wohnsiedlung, das Glasmacherviertel, entstehen. Alte Teile der Fabrikgebäude sollen dabei erhalten bleiben und integriert werden.
Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag 16-20 Uhr, Samstag und Sonntag 14-18 Uhr, Finissage: 12. Oktober, 14 Uhr
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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