Ausstellung
Superman im NRW-Forum
Die Ausstellung „Superheroes“ ist derzeit im NRW-Forum in Düsseldorf zu sehen.
„Im ewigen Kampf zwischen Gut gegen Böse retten Superhelden seit 100 Jahren immer wieder die Menschheit. Ausgestattet mit einem ausgeprägten moralischen Kompass, übermenschlichen Fähigkeiten oder High-Tech-Ausrüstung, verkörpern sie den Wunsch nach Gerechtigkeit.
Die ersten Geschichten über Superhelden entstanden in den 1930er Jahren in den USA und haben sich seitdem weltweit verbreitet,“ berichtet das Museum auf seiner Weltnetz-Präsenz. Die Mangas und Animes, denen ein eigener Ausstellungsraum links vom Eingangsbereich gewidmet ist, sind ein bekanntes Beispiel dafür. Sie stammen bekanntlich aus dem japanischen Kulturbereich.
„Wir werden zum Superhelden-Universum: Auf 1200 Quadratmeter Ausstellungsfläche mit über 1600 Exponaten beleuchten wir in unserer großen Blockbuster-Ausstellung das gesamte popkulturelle Universum der Superhelden und deren Widersachern.
Von Batman und Joker über Manga und Anime bis hin zu Politik und Propaganda: Die Schau demonstriert in insgesamt elf Themenbereichen die Vielfalt des Genres. Neben zahlreichen Comic-Heften werden Originalzeichnungen, Skulpturen und Action Toys sowie Filmausschnitte und Medienkunstinstallationen gezeigt,“ berichtet das Museum.
Betritt man als Besucher das Museum, erreicht man den Kassenbereich. Hat man die Eintrittskarte gelöst, wendet man sich sinnvollerweise zu dem (riesigen) Ausstellungsraum, der rechts vom Eingang, quasi „hinter“ der Kasse, liegt. Hier befindet sich der Hauptteil der Ausstellung. Die schon oben erwähnten Ausstellungsstücke werden durch Lesewänden mit Texten in deutscher und englischer Sprache ergänzt. Die Texte bieten eine erste, wenn auch oberflächliche Einführung in das jeweilige Thema.
Trotz des modernen Anstrichs ist die Ausstellung teilweise noch klassisch: Viele Spielfiguren sind in Glasvitrinen untergebracht. Hier hätte Alain Bieber als Kurator ruhig seiner Phantasie freien Lauf lassen und sie in eine Phantasielandschaft einbetten können.
Mein persönliches Problem mit den Figuren ist, daß sie mich oft optisch viel zu sehr an umgestaltete Menschen erinnern: ein Kopf, ein Rumpf, 2 Arme + 2 Beine – und schon ist der neue Superheld kreiert. Wie heißen noch mal die Figuren aus der ägyptischen Mythologie (z. B. die Sphinx)? Da wurden ganz offensichtlich Tierwesen mit Menschen verschmolzen. Dieser Ansatz fehlt bei den Superhelden.
Aber egal – die Ausstellung ist sehr gut gemacht. Sie ist ein Publikumsmagnet insbesondere für Familien mit kleinen Kindern.
(Kommentar)
Eine Frage taucht bei mir bei einem Ausstellungsbesuch auf. Genau genommen sind es 2 Fragen.
Erobert die Populär- und Alltagskultur inzwischen das Museum? Ich kann mich lebhaft an eine Ausstellung im NRW-Forum erinnern, in der es um Sportschuhe und deren Einbindung in das Kunstgeschehen ging. Im Kultur- und Stadthistorischen Museum in Duisburg sowie im Grafschafter Museum in Moers war vor noch nicht allzu langer Zeit eine Ausstellung, wie Donald Duck Einzug in die Malerei hält.
Dies ist ein ganz anderer Ansatz, als ihn andere Museen mit ihrer schwer verdaulichen Hochkultur bieten. Sollen so ganz neue Zielgruppen angesprochen werden? Dies ist mein zweiter Gedanke. Wer es als Kind und Jugendlicher gewöhnt ist, in ein Museum zu gehen, der wird auch als Erwachsener wiederkommen. Eine multimediale Ausrichtung, wie sie schon jetzt vorhanden ist, wird dann Standard sein.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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