Kolumne
Streß beim OLG
Das Oberlandesgericht Düsseldorf ist das jüngste der drei Oberlandesgericht des Landes Nordrhein-Westfalen.
Sitz des Gerichts ist die Landeshauptstadt Düsseldorf. In dem ca. 5000 km² großen Gerichtsbezirk leben mehr als 4,6 Millionen Menschen. Er umfasst das Gebiet des Regierungsbezirks Düsseldorf abzüglich der Stadt Essen, welche zum Oberlandesgericht Hamm gehört.
Im Bezirk des Oberlandesgerichts sind 12.924 Rechtsanwälte und Syndikusrechtsanwälte zugelassen (Stand: 1. Januar 2023).
(fiktiver Text)
(Zeitungsartikel, Rheinischer Beobachter, im Jahre 3769)
Sensation im Oberlandesgericht Düsseldorf. Erstmals in der dieses altehrwürdigen Gerichts wurden die Direktorenstelle (also die Leitungsfunktion) mit einer Doppelspitze besetzt. Das schwule Richter-Ehepaar Balduin Voet van de Abberbelle - Meyer zu Drohburg wurde gemeinsam an die Spitze des Hauses berufen.
Erstmals seit über 175 wurde damit das Matriachat durchbrochen. "Wir haben leider keine kompetente, gleichwertige weibliche Bewerberin gefunden," berichtet Dankward, der Justizminister des zuständigen Bundeslandes Niederrhein-Lippe. "Ich hoffe, das schwul-gleichgeschlechtliche Ehepaar wird keine Notlösung sein."
(der selbe Rheinische Beobachter, 2 Jahre später, also 3771)
"Unhaltbare Zustände beim Oberlandesgericht Düsseldorf. Das Ehepaar Voet van der Abberbelle ist heillos zerstritten, das sprichwörtliche Tischtuch zwischen beiden zerschnitten und die Scheidung steht wohl kurz bevor," ist da zu lesen.
Grund dafür sein wohl Organisations- sowie Personalfragen. "Baldur möchte Giselherrin Feldfrau-Würgerin zu unserem Stellvertreter machen," jammert Balduin. "Er geht fremd. Das ist Günstlings- und Vetternwirtschaft. Das hat nichts mit dem Leistungsgedanken bei uns Beamten und Richtern zu tun und ist daher gesetzlich verboten."
"Ach was," hält der Beschuldigte dagegen. "Balduin ist einfach nur eifersüchtig und neidisch.
Es sei doch offensichtlich, daß Giselherrin eine Transfrau sei (Männername: Giselher), die selbst ihren Namen konsequent ihren Namen feminisiert habe, um als Heterosexuelle einen Mann heiraten zu können. "Die fachliche Leistung war bislang tadellos," betont der OLG-Co-Leiter.
(Zeitungsnotiz, Niederrheinische Pest, ein paar Tage später)
Der Machtkampf am OLG Düsseldorf ist beendet. Alle Beteiligten wurden in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Stattdessen wurde Erdmann-Friedemann-Leberecht im direkten Anschluß an sein Referendariat (Abschluß: summa cum laude, Durchschnittsnote: 0,5) zum Behördenleiter ernannt.
"Einen besseren Kandidaten konnten wir nicht gewinnen," so der Justizminister.
Autor:Andreas Rüdig aus Duisburg |
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