Sterne steigen in den Himmel: Das Sky Event von Otto Piene auf der Raketenstation Hombroich
Die Langen Foundation auf der Raketenstation in Neuss-Hombroich beteiligte sich zum ersten Mal an der Quadriennale, dem Düsseldorfer Kunst-Festival, das seit 2006 alle vier Jahre stattfindet.
Dazu verwandelte Otto Piene, Mitbegründer der Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO, die beiden großen Museumshallen in wahre Erlebnisräume: Der eine Saal dunkel mit rotierenden BIldern aus Licht, in dem anderen meterhohe aufblasbare Sterne in poppigen Farben.
Ein besonderes Erlebnis versprach das "Sky Event" zum Abschluss der Quadriennale am Samstag ab 16 Uhr. Zunächst stiegen mit Helium gefüllte transparente Schläuche im Außenbereich der Langen Foundation in die Luft. An ihnen sollten dann Sterne in allen Regenbogenfarben aus dem großen Ausstellungssaal befestigt werden.
"Diese Aktionen sind Teil eines großen Festes, das Piene seinerseits als zentralen Teil dieser Arbeit versteht – die Feier als gemeinsames Erleben und Ereignis, das in Erinnerung bleibt und die Teilnehmenden um eine neue Erfahrung bereichert."
http://langenfoundation.de/veranstaltungen/veranstaltungen/
Schöne Choreografien und langes Warten
Und in der Tat fanden sich am Samstag zahlreiche Besucher zu dem angekündigten Ereignis ein. Sie konnten verfolgen, wie immer mehr farblose Gebilde in den Himmel schwebten. Die Helfer hatten zeitweilig alle Mühe, sie zu kontrollieren. Der Wind sorgte für schöne Choreografien gegen den weiß-blauen Wolkenhimmel - stimmiungsvolle Bilder wie riesige Zeichnungen in der Luft. Der kräftige Wind war es allerdings auch, der die Geduld der Besucher ziemlich strapazierte. Erst nach langem Warten konnte der erste rote Stern in die Luft gehen. Eine rechtzeitige Ansage mit der Erklärung für die stundenlange Verzögerung wäre sicher hilfreich gewesen.
Otto Piene
wollte die Aktion selbst leiten. Er verstarb jedoch überraschend vor wenigen Wochen. In bleibender Erinnerung ist sein "Regenbogen", die spektakuläre Aktion zur Abschlussfeier der Olympiade 1972 in München. Auch auf der Raketenstation wurde deutlich: Pienes Medien sind nicht in erster Linie Pinsel und Farbe, sondern Licht, Luft und Bewegung.
Autor:Margot Klütsch aus Düsseldorf |
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