Spurensuche mit Raymund Hinkel: Die Düssel
Eigentlich hätte Düsseldorf am Rhein auch Rheindorf heißen können, aber die kleine Düssel gab ihr den Namen.
Sie entspringt in Wülfrath im niederbergischen Land und ist nur 46 Kilometer lang. Hier am Burgplatz verschwindet die Düssel, wie an vielen Stellen in der Stadt, im Untergrund, fließt unter dem Platz hindurch und mündet in den Rhein.
Das Wasserrad auf dem Düssel-Brückengeländer von Bert Gerresheim zeigt den früheren Namen: Dussela. Der Name soll sich vom Germanischen „Thusila“ ableiten, was „brausen, rauschen“ bedeutet. Man kann sich das gut vorstellen, wenn die Düssel bei Hochwasser durch das Neandertal braust. Das Tal war ja vor dem Kalksteinabbau viel enger. Im Oberlauf gibt es etliche kleine Wasserfälle. Andere Quellen geben die Bedeutung des Namens mit dunkel, finster oder düster an. Das kann daher rühren, dass die Düssel bei Hochwasser eben auch viel Schlamm mit sich führt.
Das Wasserrad steht für die vielen Mühlen, die es früher an der Düssel gab, wie etwa die Buscher Mühle in Düsseltal. Die Netzstruktur des Gitters weist auf die wichtige Bedeutung der Düssel für den Fischfang hin. In den Festungsgräben bot das Wasser der Düssel den Einwohnern aber auch Schutz. Kurfürst Jan Wellem soll im Lokal „En de Canon“ seinen Wein mit Düsselwasser zu einer Schorle gemischt haben. Das Wasser ließ er sich wohl täglich in einem Fass von der Quelle oder vom Jan-Wellem-Brunnen am Fuße des Grafenberger Waldes bringen.
Am Höherhof in Gerresheim teilt sich die Düssel in einen südlichen und nördlichen Arm. Beide Bachläufe teilen sich später erneut. Von der Nördlichen Düssel zweigt der Kittelbach ab, von der Südlichen Düssel der Brückerbach. Der nördliche Arm mündet hier am Burgplatz, der südliche an der Schulstraße.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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