Sonderausstellung: 100 Jahre Weihnachten

Die Kinderaugen haben damals schon geleuchtet
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Den Wandel der Advent- und Weihnachtsbräuche in den letzten 100 Jahren dokumentiert eine geradezu historisch-romantische Sonderausstellung im Forum 8, die noch bis zum 8. Januar an der Heidelberger Straße 30b zu sehen ist.

Entgegen der gängigen Vorstellung hat das Weihnachtsfest in seiner heutigen Form als Familienfest noch keine lange Tradition. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war das Weihnachtsfest vorwiegend ein kirchliches Fest, welches am 25. Dezember mit dem Besuch des Gottesdienstes und einem guten Essen feierlich begangen wurde. Erst Ende des 19. Jahrhunderts verbreitete sich – ausgehend vom Bürgertum – der Brauch, das Weihnachtsfest im Familienkreis zu feiern. Das Weihnachtsfest als Fest der Heiligen Familie wurde auf diese Weise zum Fest der bürgerlichen Familie. Es entwickelten sich zunächst in den wohlhabenden Kreisen weihnachtliche Brauch- und Dekorationsformen, die bis heute unser Weihnachtsfest bestimmen.

Weihnachten als Familienfest - eine junge Tradition

Zu den Bestandteilen des traditionellen Weihnachtsfestes gehören das Aufstellen der Krippe, der Besuch der Christmesse, der geschmückte Weihnachtsbaum und Geschenke sowie ein besonderes Weihnachtsessen. Zu Beginn der 1930er Jahre wurde der 24. Dezember, der bis dahin ein normaler Arbeitstag war, als „Heiligabend“ in die Feier einbezogen. Aus der kirchlichen Feier der Geburt Jesu Christi wurde im 20. Jahrhundert zunehmend ein Bescherungsfest. Seit der Brauch des Schenkens in allen Familien obligatorisch war, begann die Bescherung beim Weihnachtsfest eine immer größere Rolle zu spielen. Im Mittelpunkt der Bescherung stehen bis heute die Kinder, die mit Gaben bedacht werden. Ihre Geschenke haben sich im Laufe der Jahrzehnte verändert, die Wünsche sind anspruchsvoller und in der Regel umfangreicher geworden.

Geschenke: früher Blechautos, heute Digitalkonsolen

Ließen vor 100 Jahren die Dampfmaschine, der Petroleum-Kochherd oder ein Buch jedes Jungen- oder Mädchenherz schneller schlagen, freute sich die nachfolgende Generation über das erste Blechauto, den Kaufladen oder eine Schallplatte. Dann war das ferngelenkte Auto, die sprechende Puppe oder ein Walkman ein Weihnachtstraum. Derzeit steht auf den Wunschzetteln der Kinder: Playmobil, Mountainbike, CD´s, Game Boy, Handy, PlayStation, DVD-Player, Fernseher, MP3-Player, Computer, Marken-Klamotten, Geld, Führerschein... Den Wandel der Advent- und Weihnachtsbräuche im 20. Jahrhundert skizziert die Sonderausstellung anhand von 100 Aufnahmen aus verschiedensten Eller Familien-Alben. Die Ausstellung ist jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet und der Eintritt ist frei. Nähere Infos gibt es im Internet unter www.ak-kultur-duesseldorf-eller.de

Fotos: Forum 8

Autor:

Stanley Vitte aus Düsseldorf

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