Schützen und „Andersgläubige“
Aktuell steht uns Schützen (wieder einmal) eine heiße Diskussion mit verbundenem Imageverlust ins Haus. Wir erinnern uns wohl noch sehr gut an den letzten Sommer, die Geschichte mit dem muslimischen Schützenkönig.
Wer das Schützenwesen verstehen will, muss die Herkunft kennen!
Diese Gemeinschaften bildeten sich bereits im Mittelalter und haben zwei Ursprünge:
a) als Bürgerwehr zur Verteidigung der Heimat und Unterstützung der heimischen Heere
b) als Bet,- und Notgemeinschaft kirchlichen Ursprungs zum Zweck einer Solidargemeinschaft.
Bis heute sind die Schützenvereine ihren Statuten nach, in Richtung Allgemeinwohl orientiert, wobei es auch (und das ist der große Unterschied) kirchliche Orientierungen gibt. Dachverband der letztgenannten Gruppe ist der BHDS (Bund der historischen Deutschen Schützenbruderschaften).
Aktuell steht uns Schützen (wieder einmal) eine heiße Diskussion mit verbundenem Imageverlust ins Haus. Wir erinnern uns wohl noch sehr gut an den letzten Sommer, die Geschichte mit dem muslimischen Schützenkönig.
Die Debatte ob der muslemische Kamerad König (in einem christlich orientierten Verein) sein kann, führte zu dem Vorwurf der mangelnden Integration in Schützenvereinen. Erst kürzlich, nämlich drei Tage nach dem Attentat von Paris, brachte DIE WELT einen Bericht über zwei deutsche Schützenkameraden, die zum Dschihad übergelaufen sind.
Aktuell berichten die Medien über den Schützenverein Buschhoven.
Hier gibt es muslemische Mitglieder, dem SAT1 TV Bericht folgend auch Atheisten, obwohl dieser Verein als Bruderschaft im BHDS eingetragen ist. Eingetragen WAR, muss es richtig heißen, denn nach der Aufforderung an die Buschhovener Schützen den Statuten des (übergeordneten Verbandes) BHDS zu folgen, passierte nicht – bis sich jetzt der BHDS vom Mitgliedsverein trennte. Das wiederum führt zur Empörung beim Vorsitzenden Peter Scheben, der seinen Verein zu Gunsten neuer Mitglieder öffnen wollte. Auch Muslime, Juden und Atheisten sollten Teil der Schützengemeinschaft sein dürfen.
Dieser Gedanke wird auch von anderen Schützen geteilt, - Fakt aber ist: ein Verband kann nicht gegen seine eigene, für alle verbindliche Satzung handeln. Das hätte auch gewaltige rechtliche Konsequenzen. Schließlich kommt auch kein normaldenkender Mensch auf die Idee, rechtsorientiert Denkenden das Parteibuch der SPD zu geben! Der Entschluss des BHDS ist rechtlich einwandfrei, konsequent aber für den Verband (und uns Schützen) unbequem.
Die Medien haben wieder einmal ihre Schlagzeilen, Schuld sind die Schützen und deren Verbände. Leider stellt niemand die Frage, warum ich als deutscher Christ keine Aufnahme im islamischen Kulturverein finde. Ebenso unverständlich wie ein Verein eine Verbandsmitgliedschaft eingehen kann um dann derer Überzeugung und Statuten zu unterlaufen.
JEDER Schützenverein kann sich öffnen, Schützen haben weder etwas gegen Ausländer, noch gegen Andersgläubige. Es muss doch aber auch nicht jeder Schützenverein im BHDS Mitglied sein. Das sollte mit Überzeugung und gleicher Orientierung als Wertegemeinschaft einhergehen.
Welcher Schützenverein welchem Dachverband letztlich angehören mag, ist letztlich auch eine Frage der Überzeugung und des Glaubens. Hier steht (beim BHDS) Werteorientierung im Vordergrund. Wo nicht nur Schießsport und Feiergemeinschaft im Vordergrund stehen, sondern Werte und innere Überzeugung eine Rolle spielen, kann es auch nicht die Entscheidung zwischen richtig oder falsch geben. Nur das Miteinander führt letztlich in eine gemeinsame Zukunft und das kann nur mit gegenseitigem Respekt und Anerkennung geschehen.………
Den Schützen deswegen mangelnden Integrationswillen vorzuwerfen ist eine verfehlte Diskussion.
Schließlich bekommt auch nicht jeder (auch wenn er sich in unserem Land integrieren möchte) einen deutschen Pass.
Autor:Rene Krombholz aus Düsseldorf |
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