Schauspielerin Marie Bäumer stellte ihren neuen Film in Düsseldorf vor
Minutenlanger Applaus für Schauspielerin Marie Bäumer und Regisseurin Emily Atef. Die beiden besuchten gestern Abend die ausverkaufte Vorpremiere ihres Films „3 Tage in Quiberon“ im Cinema in der Schneider-Wibbel-Gasse. Im Anschluss an die Vorführung stellten sie sich einem ausführlichen Publikumsgespräch.
„3 Tage in Quiberon“ erzählt eine Episode aus dem bewegten Leben von Romy Schneider (gespielt von Marie Bäumer). Die Schauspielerin hatte sich 1981, gesundheitlich angeschlagen, in ein Sanatorium im bretonischen Quiberon zurückgezogen. Obwohl sie schlechte Erfahrungen mit der Presse gemacht hatte, willigt sie ein, dem Stern-Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek) ein Interview zu geben, wohl auch, weil sie mit dem ihn begleitenden Fotografen Robert Lebeck (Charly Hübner) befreundet war.
Emily Atef inszeniert ihren Film als Kammerspiel in Schwarz-Weiß-Ästhetik mit starken Darstellerin, die mal scham- und distanzlos, mal verletzlich, ihre Grenzen ausloten. Jürgs kam nach Quiberon, um dem Weltstar provokante Fragen für eine Stern-Titelgeschichte zu stellen. Romy Schneider reagierte darauf mit einer Offenheit, die nicht nur sie selbst an ihre körperlichen und seelischen Grenzen brachte, sondern auch ihre Freundin Hilde (Birgit Minichmayr) und Fotograf Lebeck.
Unglaubliche Ähnlichkeit
„Ihre Ähnlichkeit ist unglaublich, werden Sie darauf nicht immer wieder angesprochen“, fragte eine Zuschauerin im Anschluss an die Vorführung Marie Bäumer. Die Schauspielerin lebt seit elf Jahren in der Provence und dachte, sie hätte dort „Welpenschutz“, musste dann jedoch feststellen, dass sie auch in ihrer Wahlheimat auf Romy Schneider angesprochen wird. „Ich hätte nie zugestimmt, ein Bio-Pic über ihr Leben zu drehen“, betont die 49-Jährige. Das Projekt habe sie deshalb gereizt, weil es sich nur mit einer bestimmten Phase im Leben der früh verstorbenen Kollegin auseinandersetzt.
Einblick in die Produktion
Atef und Bäumer gaben gestern Abend auch einen Einblick in die Produktionsbedingungen. Rund drei Jahre habe die Realisierung gedauert und erst kurz vor Drehbeginn sei ihr erst klar geworden, auf was sie sich da eingelassen hat, gab Marie Bäumer zu. „Ich hatte plötzlich richtig Angst“, verrät die gebürtige Düsseldorferin. Geholfen habe ihr, dass Emily Atef ihr viel Freiheit gegeben habe, die Figur auszugestalten. Herausgekommen ist ein berührendes Portrait, einer starken und gleichzeitig verletzlichen Frau, das Publikum und Filmkritiker gleichermaßen berührt. „3 Tage in Quiberon“ hat zehn Nominierungen für den Deutschen Filmpreis erhalten, der am 27. April verliehen wird.
Der Film kommt heute in die Kinos.
Claudia Hötzendorfer
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
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