Rheinbahn-Gedächtnis jetzt im Stadtarchiv
Die Rheinbahn hat zahlreiche historische Dokumente, die bis in das Gründungsjahr des Verkehrsunternehmens zurückreichen, ans Stadtarchiv abgegeben. Vor dem Umzug von Oberkassel nach Lierenfeld hat sich die Rheinbahn entscheiden, ihr historisches Archiv dem Stadtarchiv Düsseldorf anzuvertrauen. Dr. Julia Lederle-Wintgens, stellvertretende Leiterin des Stadtarchivs Düsseldorf, stellte gemeinsam mit Georg Th. Schumacher, Unternehmenssprecher der Rheinbahn AG, am Freitag, 31. März, einige der Schätze im Stadtarchiv Düsseldorf vor.
Das 1896 unter dem Namen "Rheinische Bahngesellschaft AG" gegründete Nahverkehrsunternehmen hat Düsseldorf und seine Geschichte geprägt. Beauftragt mit dem Bau der Oberkasseler Brücke, die seit 1898 die bis dahin benutzte Schiffsbrücke in Höhe der heutigen Kniebrücke ersetzte, ermöglichte das Unternehmen die gezielte Erschließung und Anbindung der linksrheinischen Gebiete an den Wirtschaftsraum Düsseldorf. Der Stadtteil Oberkassel entstand erst mit der Erschließung durch die Straßenbahn. 1909 mündete dies in der Eingemeindung der linksrheinischen Stadtteile. Neben dem Personenverkehr betrieb die Rheinbahn auch Industriebahnen, was die Ansiedlung von zahlreichen Industrieunternehmen ermöglichte. Am 21. Dezember 1921 übernahm die Rheinbahn dann die defizitären Städtischen Straßenbahnen und wurde damit zum Düsseldorfer Nahverkehrsmonopolisten.
Das Stadtarchiv Düsseldorf ist das historische Gedächtnis der Stadt. Es übernimmt und verwahrt die Unterlagen der Stadtverwaltung, die aus rechtlichen und historischen Gründen auf Dauer aufbewahrt werden müssen. Darüber hinaus archiviert es Unterlagen von Privatpersonen, Firmen, Vereinen und Einrichtungen, die für die Geschichte von Düsseldorf von Bedeutung sind. So konnte das Stadtarchiv bereits vor einigen Jahren zahlreiche historische Fotos der Rheinbahn übernehmen. Im klimatisierten Magazin werden sie jetzt dauerhaft erhalten.
Das Stadtarchiv übernahm unter anderem neben Akten, die bis in das Gründungsjahr der Rheinbahn zurückreichen, zahlreiche Fotos, Druckschriften, Schriftwechsel und Pläne aus dem 20. Jahrhundert bis hin zu digitalen Plakatvorlagen aus den letzten Jahren. Inzwischen wurden die Unterlagen im Magazin archiviert und mit Hilfe eines vorläufigen Findbuchs erschlossen, das Paul Golm, der momentan ein freiwilliges soziales Jahr im Stadtarchiv absolviert, erstellt hat. Die Schätze der Rheinbahn werden nun genauer untersucht, so dass in Zukunft neue historische Erkenntnisse zur Geschichte der Rheinbahn und damit zur Geschichte Düsseldorfs zu erwarten sind. Besonders dankbar ist das Stadtarchiv für die Unterstützung durch die Familie des verstorbenen Rheinbahnarchivars Dieter Zeh, dessen unermüdlicher Einsatz viele der spannenden Unterlagen bewahrt hat.
Autor:Norbert Opfermann aus Düsseldorf |
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