Ragna und Conny meet Micaela Schäfer
Sie ist Deutschlands bekannteste "Nacktschnecke" und -wenn wir ehrlich sind, können wir uns die Medienwelt ohne Micaela Schäfer überhaupt nicht mehr vorstellen.
Der Reality-Star, dessen Karrieregrundstein bei "Germany's next Topmodel" gelegt wurde, polarisiert. Keine Frage!
Dennoch scheint das Model auch diese Seite ihres Berufes zu mögen.
Vor Kurzem erschien ihr erstes Buch "Lieber nackt als garkeine Masche". Was sie uns darüber verraten hat, warum sie auf seriöse Männer wie Gerhard Schröder steht und welchen Tipp sie für die WM 2014 hat, lest ihr hier!
Ragna: „Am 12. Mai erschien Ihr Buch „Lieber nackt, als gar keine Masche“. Wie und wann kam Ihnen die Idee, dieses Buch zu schreiben?“
M. Schäfer: "Ich wollte eigentlich schon immer einmal ein Buch schreiben – so vor fünf, sechs Jahren. Natürlich weiß ich, dass man dafür erst einmal einen bestimmten Bekanntheitsgrad erreicht haben muss. Da ich ja durch den Dschungel dann doch bekannt geworden bin, habe ich mich an einen Verlag gewendet und letztes Jahr hat es dann endlich geklappt. Ich habe einen Buchvertrag bekommen und wollte dann einfach aus dem Leben berichten. in Talkshows bekommt man meistens nur drei bis fünf Minuten Zeit, dann wird man unterbrochen, es werden Sätze rausgeschnitten. Das bedeutet, man hat einfach nie eine Plattform, wirklich über sich zu berichten. In dem Buch darf ich schreiben was ich möchte und das habe ich auch genutzt. Ich bin sehr stolz, dass es jetzt erschienen ist. Meine Fans erfahren Dinge aus meinem Leben, Dinge die mich interessieren und die mich bewegen.“
Ragna: „Sie offenbaren in Ihrem Buch viele intime Dinge aus Ihrem Leben, fällt es Ihnen schwer, die passenden Worte dafür zu finden – oder schreiben Sie sehr direkt?“
M. Schäfer: „Das Buch habe ich zusammen mit einem Co-Autoren geschrieben – natürlich nicht selbst. Wenn ich selbst ein Buch schreiben würde, hätte ich mich wahrscheinlich ein halbes Jahr lang einsperren müssen. Das ist durchaus ein aufwendiges Projekt, … gerade, wenn man über sich selbst schreibt. Ich hatte den Co-Autoren an meiner Seite, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe. Das Buch habe ich also nicht selbst geschrieben.“
Ragna: „Gibt es Menschen, die vor Ihrem Buch „zittern“ müssen? Wird teilweise abgerechnet?“
M. Schäfer: „Nein, überhaupt nicht. In dem Buch stelle ich niemanden bloß. Das würde ich nie tun. Das ist nicht meine Art. Natürlich geht es in einem Kapitel auch um Anfeindungen oder Abgrenzung von anderen prominenten Personen oder auch um Sex mit Promis. An solchen Stellen haben wir die Namen geändert Das geschah auch schon allein aus juristischen Gründen. Andernfalls gäbe es eine fette Klage und es hilft ja dann niemandem, wenn das Buch vom Markt genommen werden muss. Eine Abrechnung ist es nicht. Es ist einfach meine Erfahrung in der Branche, mein Weg zum berühmtesten Nacktmodel Deutschlands. Es ist ja doch ein recht kurioser Weg. Ich habe ja nicht einen „normalen“ Job wie Schauspielerin, Sänger oder Moderator. Ich habe ja schon etwas Außergewöhnliches gewählt, um berühmt zu werden. Man sagt ja immer: „Nur Schauspieler arbeiten hart.“, dabei ist es genauso schwierig, Reality-Star zu sein und damit auch Geld zu verdienen.“
Ragna: „Wie lange haben Sie gebraucht, bis der erste Entwurf des Buches fertig war?“
M. Schäfer: „Wir haben ein halbes Jahr daran gearbeitet und dann ging alles ziemlich schnell. Es wurde nochmal ein wenig geändert, aber letztendlich war alles nach knapp sieben Monaten fertig.“
Ragna: „Sie haben in einem Interview gesagt, dass Jogi Löw in Ihr Beuteschema passen würde. Warum gerade er?“
M. Schäfer: „Ich stehe auf ältere Männer. Ich stehe auf seriöse Männer. Männer, die eine ruhige und seriöse Ausstrahlung haben. Es gibt drei Männer, die mich neben meinem Freund momentan interessieren. Das sind Jogi Löw, Gerhard Schröder und Markus Lanz. Die haben alle drei gemeinsam, dass sie das komplette Gegenteil von mir sind. Sie sind alle sehr seriös. Ich mit einem von den dreien irgendwo, …das wäre natürlich der absolute Skandal. Mich interessieren Männer, die etwas geleistet haben, die immer an ihren Zielen gearbeitet haben, die aber natürlich auch mit viel Häme zurechtkommen müssen. Ich meine, als Bundeskanzler muss man sich nur Schrott anhören, jeder beschwert sich. Markus Lanz musste viel über sich ergehen lassen, nur weil er eine neue Herausforderung gesucht hat und Jogi Löw sowieso. Wenn Deutschland jetzt nicht Weltmeister wird, dann ist er natürlich Schuld. Solche Männer imponieren mir einfach. Sie haben die innere Ruhe, rasten nicht aus – das finde ich einfach toll und irgendwie mag ich diese drei Herren sehr.“
Ragna: „Was ist Ihr Tipp für die Fußball WM? Wer wird Weltmeister?“
M. Schäfer: „Da bin ich ganz optimistisch. Ich glaube fest an Deutschland. Ich bin ja halb Deutsche, halb Brasilianerin und kann mir schon vorstellen, im Endspiel Deutschland und Brasilien zu sehen. Das wäre natürlich super. Ich wünsche es auch den Brasilianern, weil es ein Heimspiel wäre, aber selbstverständlich bin ich für die deutsche Nationalmannschaft. Sie haben einfach tolle Fußballer, tolle Talente und schneiden auch immer gut ab. Ich glaube schon, dass wir es schaffen können – auch wenn wir nicht unbedingt eine Traumbesetzung am Start haben… und wenn sie nicht Weltmeister werden, dann lande sie auf jeden Fall unter den ersten Dreien.“
Ragna: „Die Kritik an Ihrer Person ist nicht immer ausschließlich positiv. Wie gehen Sie mit negativen Facebook Kommentaren um?“
M. Schäfer: „Gedisst werde ich seit zehn Jahren, also seitdem ich das mache. Ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden, zu polarisieren und mir ist klar, dass ich durch meinen Job auch die Geister scheide. Ich bin Nacktmodel und Nacktheit polarisiert immer, auch wenn jeden Monat ein Promi auf dem Playboy ist, so wie gerade diese GZSZ-Schauspielerin, … auch sie wird sich viel anhören müssen. Das ist einfach immer so. Ich selbst habe mich damit abgefunden. Ich bekomme auch sehr viel Lob, bekomme eMails von meinen Fans, die mir immer wieder sagen: „Mach dein Ding! Wir finden das super!“ und ich finde das vollkommen in Ordnung, wenn es Kritik gibt. Ich lösche keine Facebook Kommentare, ich blockiere auch niemanden. Ich finde es toll, dass wir in einem Land wohnen, wo jeder seine Meinung sagen darf, ohne dass er eingesperrt oder gesteinigt wird. Ich finde das vollkommen in Ordnung – ich bin nun mal keine Anne Will oder Sandra Maischberger, die so super seriös sind und nie anecken. Das bin ich nun mal nicht und wollte ich auch nie sein und dann muss ich natürlich auch mit Spott zurecht kommen. Ich bin ein Mensch, der sich an den positiven Dingen hochzieht – Negatives verdränge ich recht schnell.“
Ragna: „Im Jahr 2006 haben Sie bei „Germanys Next Top Model“ teilgenommen. Würden Sie sagen, dass dort der Grundstein für Ihre Karriere gelegt wurde?“
M. Schäfer: „Ja, auf jeden Fall. Es war meine erste große Sendung. Ich habe davor natürlich schon – also eigentlich seit 2003 – in den Medien gearbeitet. Ich habe bei der Miss Germany Wahl mitgemacht, bin dort aber aufgrund von Oben Ohne Fotos rausgeflogen. Das war ja damals ein absoluter Skandal. Ich bin durch Nacktskandale aufgefallen, aber „Germanys Next Top Model“ war so das erste große Ding, wo man eben den Namen „Micaela Schäfer“ so richtig wahrgenommen hatte. Das war auf jeden Fall ein Sprungbrett. Trotzdem hat es noch weitere sieben Jahre gedauert, bis ich von dem Job leben konnte. Es war definitiv nicht so, dass ich aus der Sendung kam und sagen konnte: „So ich bin jetzt bekannt und verdiene Geld!“. Ich habe ganz normal weiter gearbeitet, hatte ein paar Modeljobs, aber nichts Großes. Erst durch meinen Auftritt beim „Supertalent“ und natürlich durch den Dschungel hat es richtig geklappt, dass irgendwie die Medienbranche und auch Deutschland gesagt hat: „Geil, das ist eine Nacktschnecke, das ist lustig, die wollen wir öfter sehen.““
Ragna: „Was haben Sie für 2014 noch geplant?“
M. Schäfer: „Zunächst einmal natürlich die große Buchvorstellung, unter anderem bei Stefan Raab, Markus Lanz usw. . Dann produziere ich wieder meinen Erotik Kalender und ich habe einen Sexy-Clip produziert, … mittlerweile meinen dritten, passend zur Fußball WM. Eine Single ist draußen, „Micaela“, wird aber „Michaela“ geschrieben, ein Cover von Bata Illic, der den Original Song gesungen hat. Das sind eigentlich derzeit die Hauptprojekte, die ich promote und um die ich mich kümmere. Ansonsten passiert immer ganz viel. Ich bin zum dritten Mal das Werbegesicht der „Venus“ m Oktober 2014. Ich habe eigentlich immer zu tun und so gut wie nie Freizeit, aber das habe ich mir so ausgesucht. Ich habe solange um diesen Job gekämpft. Das genieße ich und das ist mir auch wirklich super wichtig.“
Autor:Cornelia Wilhelm aus Düsseldorf |
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