Radikale Aktivität
„Die Bildhauer“ lautet schlicht der Titel der aktuellen Ausstellung der Kunstsammlung NRW, die vor einer Woche eröffnet wurde. Gezeigt werden rund 130 Werke von 53 Künstlern, die ihre Wurzeln in der Kunstakademie Düsseldorf haben.
„Die Bildhauerei“, erläutert Prof. Anthony Cragg, Rektor der Kunstakademie, „die früher nur die Nutur abgebildet hat, ist zu einem Studium des Materials geworden. Bildhauerei ist eine radikale menschliche Aktivität.“ Dass Cragg über diese Kunstform so schwärmt, wundert nicht: Cragg ist selbst Bildhauer.
Im Gespräch mit Dr. Marion Ackermann, der Direktorin der Kunstsammlung NRW, verständigte man sich auf eine Kooperation, der ersten beider Institutionen überhaupt, um die aus der Kunstakademie hervorgegangenen Bildhauer mit einer Ausstellung im K20 am Grabbeplatz zu würdigen.
Unter den versammelten Künstler finden sich bekannte und eher unbekannte Vertreter. „Es sind internationale Stars dabei, aber auch Aussteiger“, so Ackermann. So begegnet der Museumsbesucher einem von Joseph Beuys bearbeiteten Konzertflügel, abstrakten Stahlrohrskulpuren von Norbert Kricke, und auch Anthony Cragg selbst ist mit einigen Skulturen vertreten. Unterschiedliche künstlerische Wege der Avantgarde seit 1945 werden beschritten. „Es soll sich ein ganz lebendiger Diskurs entwickeln“, bekräftigt Ackermann. Auch das „Labor“ ist in die Ausstellung involviert. Sechs Kunstwerke können ganz bewusst angefasst werden, so dass gerade blinde und sehbehinderte Menschen einen Zugang zu den Exponaten finden können.
Die Ausstellung läuft bis zum 28. Juli. Sie ist dienstags bis sonntags bis 18 Uhr zu sehen. Das K20 öffnet werktags um 10 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen um 11 Uhr seine Pforten. Montags ist Ruhetag. Der Katalog zur Ausstellung erscheint erst Ende März.
Autor:Sascha Ruczinski aus Schwelm |
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