Quadriennale: Joseph Beuys - "Kunst ist Arbeit"

Joseph Beuys The Pack (das Rudel), 1969. Neue Galerie, MHK, Kassel Foto: G. Bößert © VG Bildkunst | Foto: siehe Bildunterschrift
  • Joseph Beuys The Pack (das Rudel), 1969. Neue Galerie, MHK, Kassel Foto: G. Bößert © VG Bildkunst
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Die Düsseldorfer Kunst von 1960 bis 1990 zu zeigen – das hat sich die „Quadriennale“ dieses Mal zur Aufgabe gemacht. Joseph Beuys ist dabei zweifelsohne der auch außerhalb der Kunstkreise bekannteste Künstler, dessen Werk sich aber nicht jedem so einfach erschließt.
Das war schon zu Beuys Lebzeiten nicht anders, weiß Karl-Heinz Herzfeld, besser bekannt als Anatol und ehemaliger Meisterschüler von Joseph Beuys: „Seine Kunstform hat schon damals keiner verstanden.“ Die Schwierigkeit: Wie erfasst man einen Künstler, der so gänzlich anders an seine Werke heranging, als es andere taten? Der Kunst mit ungewohnten Materialien wie Wachs oder Fett umsetzte und zahllose Künstler nachhaltig inspirierte?
Indem man die verschiedenen Facetten des Lebenwerkes von Joseph Beuys parallel schaltet. „Parallelprozesse“ im K 20 will anhand von zehn ausgewählten Großwerken aus einzelnen Werkphasen den „ganzen Beuys“ erfassen und nachvollziehbar machen. Deutlich werden soll so auch der intuitive, performative Charakter seiner Arbeiten, die aktionistisch und zugleich schon fast rituell waren. Nicht umsonst nannten einige Kritiker Beuys den „Schamanen“.
Für Anatol, der von 1964 bis 1972 unter anderem bei Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf die Bildhauerei studierte, ist der ehemalige Lehrer ein großes Vorbild. Sein Foto hängt als Bild an der Wand. Auf der Insel Hombroich lebt der fast 80-jährige Bildhauer seine Kunst, hat längst selbst Schüler. Die Grundsätze seines Lehrers Beuys hat er verinnerlicht. Zum Beispiel, dass „Kunst nicht da ist, um Glanz und Gloria zu verbreiten“, sondern vor allem auch etwas mit gesellschaftlicher Verantwortung zu tun hat: „Mit Bildchen malen ist die Kunst nicht getan. Kunst ist Arbeit und Arbeit Kunst.“
Dementsprechend bezeichnet Anatol, der in fünf Monaten 80 Jahre alt wird, seinen Geburtstag auch wie selbstverständlich als „Arbeitspause“, die es nicht groß zu feiern gilt.
Joseph Beuys war in Anatols Augen ein „Phänomen“, dessen komplexes Werk für viele unverstanden blieb. Die Ausstellung im K 20 will das ändern und eine Brücke zum Verstehen bauen.

Seit 11. September bieten zehn Düsseldorfer Museen und über 30 Galerien unter dem Obertitel „kunstgegenwärtig“ Ausstellungen zu Kunst in Düsseldorf der letzten 50 Jahre.
"Joseph Beuys. Parallelprozesse“ im K 20 ist eine der großen Ausstellungen.
Mehr Infos zu den Projekten gibt es im Internet unter http://www.quadriennale-duesseldorf.de

Autor:

Nele Cent-Roppel aus Monheim am Rhein

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