Premiere: „Aufguss“ von René Heinersdorff im Theater an der Kö
Mit 20 Jahren zu jung, mit 40 mit der falschen Frau, mit 60 zu alt: Dieter gibt sich pragmatisch, wenn es um das Thema Männer und Kinderkriegen geht. Und weil er das höchste Alter davon schon erreicht hat, unterbreitet er seiner Dauerfreundin ein nicht ganz moralisches Angebot. Im Wellness-Bereich eines Hotels offenbart er ihr so mir nichts Dir nichts, dass er ihr einen Samenspender organisiert hat. Aus Liebe? Oder doch nur aus Berechnung?
Die Antwort gibt es in der Komödie „Aufguss“ von René Heinersdorff, die am Freitag, 7. Februar, im Theater an der Kö Premiere feierte. Neben dem Autor und Hausherren Heinersdorff stehen Hugo Egon Balder, Jeanette Biedermann, Madeleine Niesche, Jens Hajek und – wenn auch nur kurz – Ksenia Dobrotvorskaya auf der Bühne.
Hugo Egon Balder und Jeanette Biedermann auf der Bühne
Drei Männer und zwei Frauen ¬ vermeintlich als Liebespaar, als Chef mit Sekretärin und eben als Samenspender angereist – sorgen für ein Verwirrspiel erster Güte. Denn warum und wer mit wem wie und wann was hatte und wer mit wem irgendwann was haben wird, stellt sich erst im Verlauf des Abends heraus.
Beziehung auf Samt und Seide
Da fliegen dem Zuschauer Weisheiten wie dass eine Beziehung auf Seide und Samt wichtiger ist als eine auf Papier, dass man sich, auch wenn es nichts Schöneres gibt, für Kinder aufgibt und dass alle wichtigen Entscheidungen des Lebens in der Sauna getroffen werden nett verpackt um die Ohren. Und ist eine Spende gleich eine Spende? Wie flüssig darf der Herr, der spendet denn nun sein?
Viele falsche Spielchen
Heinersdorffs Wortspiele sorgen besonders in der ersten Hälfte dafür, dass der Zuschauer sich vom Lachen kaum noch erholen kann. In der zweiten Hälfte steht die komplette Auflösung mehr im Vordergrund. Während sich die Gedanken der Männer noch um die Höhe der Spende(n) drehen, durchschauen die Frauen die vielen falschen Spielchen langsam.
Eine spritzige, wunderbar gespielte Komödie, an deren Ende dann noch mal richtig geschmunzelt werden darf. Herrlich!
„Aufguss“ läuft noch bis zum 30. März im Theater an der Kö in den Schadow Arkaden.
Autor:Lokalkompass Düsseldorf aus Düsseldorf |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.